| WM Doha Tag 3

Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto verpassen das 100-Meter-Finale

Bahn neun brachte den deutschen Sprinterinnen in den WM-Halbfinals über 100 Meter kein Glück. Sowohl Gina Lückenkemper (11,30 sec) als auch Tatjana Pinto (11,29 sec) verpassten ganz außen den WM-Endlauf. Dafür waren in Doha exakt 11,092 Sekunden nötig.
Martin Neumann / Silke Bernhart

Gina Lückenkemper (SCC Berlin) erwischte im ersten WM-Halbfinale über 100 Meter am Sonntagabend einen besseren Start als im Vorlauf am Samstag. Allerdings konnte sie den auf den ersten Metern eingehandelten Rückstand nicht mehr wettmachen. Die Vize-Europameisterin kam im fliegenden Teil nicht wie gewohnt in Fahrt und belegte am Ende mit 11,30 Sekunden Rang acht.

Besser lief es bei Halbfinal-Siegerin Marie-Josée Ta Lou. Die Vize-Weltmeisterin von 2017 aus der Elfenbeinküste setzte sich ohne Mühe in 10,87 Sekunden vor Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 11,00 sec) durch. Rang drei ging an Teahna Daniels (11,10 sec). Damit sicherte sich die US-Amerikanerin das achte und letzte Final-Ticket. Die im zweiten Halbfinale startende Schweizer Rekordlerin Mujinga Kambundji lief auf die Hundertstel exakt dieselbe Zeit. Doch die Tausendstel entschieden gegen sie. 11,092 zu 11,097 Sekunden wurden ermittelt. So verpasste Mujinga Kambundji ganz knapp ihr erstes WM-Finale.

Tatjana Pinto hadert mit technischen Fehlern

Im dritten 100-Meter-Halbfinale musste Tatjana Pinto (LC Paderborn) wie Gina Lückenkemper im ersten Rennen auf der Außenbahn neun ran. Zu ihrem Pech blieb auch die Bahn acht neben ihr frei. Titelverteidigerin Tori Bowie (USA) hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet. So musste die Deutsche Meisterin ihr Rennen quasi im „Alleingang“ absolvieren. Nach Problemen im Übergang von der Startphase in den fliegenden Teil belegte Tatjana Pinto in 11,29 Sekunden Platz fünf.

Klare Siegerin des Halbfinals wurde die zweimalige Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 10,81 sec) vor Murielle Ahouré (Elfenbeinküste; 11,05 sec). Auch die zweimalige 200-Meter-Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande) schaffte dank ihrer starken Schlussphase mit 11,07 Sekunden den Sprung ins Finale. Dort wird auch Dreifach-Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,87 sec) als Siegerin des zweiten Halbfinals auf ihre Gold-Chance lauern.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Gina Lückenkemper (SCC Berlin):
Ich wäre gerne schneller gerannt. Das Rennen war definitiv keine Glanzleistung. Ich habe gestern Abend Rückenprobleme bekommen, kann sein, dass es deswegen heute nicht funktioniert hat, weil meine Schmerzen im Warm-up eher schlimmer geworden sind als weniger. Ich hatte muskuläre Probleme, normalerweise wird das im Warm-up noch weniger, jetzt sind noch mehr Schmerzen dazugekommen. Irgendwas stimmt nicht, da gilt es jetzt zu gucken, dass der Körper wieder vernünftig läuft. Hinten habe ich auch nicht so gut ins Rennen gefunden wie gestern. Gestern bin ich schön ins Fliegen gekommen, das war heute auch nicht der Fall. Für die Staffel habe ich keine Sorge, wir haben ein supergutes medizinisches Team, die werden sich der Sache annehmen, sobald ich hier raus bin.

Tatjana Pinto (LC Paderborn):
Der Start war besser als gestern, der Übergang war auch okay. Ich wollte dann noch mal richtig Druck machen. Aber irgendwie stand ich so unter Strom, dass ich das Gefühl in meinen Beinen verloren habe, ich konnte keinen Druck machen und locker rauslaufen. Das ist natürlich sehr ärgerlich und enttäuschend. Ich bin gestern so locker eine 11,19 gelaufen, ich hätte auf jeden Fall schneller laufen können. Das habe ich mir gewünscht, aber so schnell sind wieder ein paar Zehntel drauf. Es war auch schwierig, dass neben mir keine Athletin saß, ich war ja schon ganz außen, und das macht es umso schwieriger, wenn man überhaupt keine Orientierung hat. Ich hoffe, ich kann das gut abhaken. Heute Abend und morgen früh muss ich anfangen, mich auf die 200 Meter zu konzentrieren. Ich versuche auf jeden Fall, noch mal an meine Bestleistung ranzulaufen, wenn nicht sogar schneller. Vielleicht habe ich da bessere Chancen.
 

WM 2019 Doha

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