Neben den 60-Meter-Sprints standen am ersten Tag der Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen vor allem die Kugelstoß-Wettbewerbe im Blickpunkt. Bei den Frauen zeigte sich erstmals in dieser Saison U23-Europameisterin Alina Kenzel.
Der Sieg bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften war für Alina Kenzel (VfL Waiblingen), die letztjährige Deutsche Hallen-Vizemeisterin, reine Formsache. 17,77 Meter aus dem vierten Durchgang bedeuteten im Sindelfinger Glaspalast fast eineinhalb Meter Vorsprung auf die zweitplatzierte Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim; 16,29 m).
„Ich habe mich gut gefühlt“, sagte Alina Kenzel, die mit weiteren drei Versuchen zwischen 17,51 und 17,66 Meter auch eine konstante Serie hinlegte. Und ergänzte: „Ich brauche noch Zeit." Schon am Montag fliegt die 22-Jährige nach Stockholm (Schweden), wo am Dienstag (11. Februar) ein weiterer Start und gleichzeitig der letzte Wettkampf vor den Deutschen Hallenmeisterschaften (22./23. Ferbruar) geplant ist. „In Leipzig hätte ich dann schon gerne die 18 vorne stehen“, formulierte die U23-Europameisterin ihre Erwartungen mit Blick auf den Saisonhöhepunkt.
Niko Kappel verbessert deutschen Hallenrekord
Im Wettbewerb der Männer absolvierte mit Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) ebenfalls ein DM-Medaillengewinner des Vorjahres seinen Einstand ins Wettkampfjahr 2020. Der Lokalmatador begann mit 18,73 Metern und steigerte sich in Durchgang zwei auf 19,24 Meter. „Ein solider Einstieg, nach Problemen und Ausfall weiter als vor einem Jahr“, zog der Hallen-WM-Achte von 2016 ein zufriedenes Fazit.
Außer Konkurrenz gab außerdem der kleinwüchsige Paralympics-Sieger Niko Kappel (VfL Sindelfingen) seine Visitenkarte ab und verbesserte vor heimischem Publikum den deutschen Hallenrekord seiner Klasse um sechs Zentimeter auf 13,60 Meter.
Doppelsieg für Sprintteam Wetzlar
Über 60 Meter verzichtete der eigentlich gemeldete Jahresschnellste Philipp Corucle (VfB Stuttgart) auf eine Teilnahme und wird erst bei den Deutschen Hallenmeisterschaften wieder an den Start gehen. Von seiner Abwesenheit profitierte Yanic Berthes (Sprintteam Wetzlar) und holte in 6,79 Sekunden vor seinem Mannschaftskameraden Elias Goer (6,83 sec) und 200-Meter-Spezialist Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach; 6,84 sec) den Titel.
Bei den Frauen wiederholte Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar) in 7,46 Sekunden ihren Vorjahreserfolg. Süddeutsche Vizemeisterin wurde mit 7,58 Sekunden Pia Julianna Ringhoffer von der LG Region Karlsruhe. Die Zwischenlaufschnellste Sophia Junk (LG Rhein-Wied; 7,43 sec) verzichtete wegen einer Muskelverhärtung auf das Finale.
Homiyu Tesfaye siegt mit Steigerungslauf
Über 3.000 Meter legte Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) einen flüssigen Steigerungslauf auf die Rundbahn und überquerte nach 8:14,66 Minuten mit großem Vorsprung als Erster die Ziellinie. „Das war ein gutes Schnelligkeitstraining“, strahlte der Hesse nach zweijähriger Hallenabstinenz. Er will am Sonntag auch noch die 1.500 Meter in Angriff nehmen. Sein großes Ziel aber bleibt der Hamburg-Marathon im April.
Im Männer-Hochsprung lieferte Benno Freitag (SSV Ulm 1846) eine weitere ansprechende Leistung ab und meisterte im dritten Versuch 2,13 Meter. In der männlichen U18 überzeugte im Weitsprung Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) im sechsten Versuch mit 7,47 Metern, im Kugelstoßen Lauria Tizian Noah (LG Filder) mit 19,06 Metern.
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