| Überbein entfernt

Kristin Gierisch erfolgreich an der Hand operiert

2020 wird nur der Wettkampf bei den Deutschen Hallenmeisterschaften von Deutschlands Rekordhalterin Kristin Gierisch in die Statistiken eingehen. Die medaillenreiche Dreispringerin wurde am Mittwoch erfolgreich an der Hand operiert.
Alexandra Dersch

Eigentlich hatte Kristin Gierisch für den Sommer 2020 andere Pläne. In Tokio wollte die 29-Jährige bei ihren zweiten Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro (Brasilien) 2016 an den Start gehen, hat sie nach ihrem sensationellen Sprung auf 14,61 Meter aus dem Vorjahr die erforderlichen Qualifikationsleistungen doch bereits satt erfüllt. Doch dann kam das Coronavirus. Der Rest ist Geschichte.

„Die Olympia-Absage war zunächst ein Schock“, sagt Kristin Gierisch im Rückblick. „Ich wusste erstmal gar nicht so richtig, wohin mit mir und meinen Gedanken.“ Heute, knapp zwei Monate später, hat sich die 29-Jährige mit der Lage angefreundet und kann gar das Positive aus dieser ungewöhnlichen Saison ziehen.

„Ich kann meinem Körper die Ruhe geben, die sonst im normalen Trainings- und Wettkampfrhythmus nicht möglich ist.“ Sprich, der Fuß, der ihr schon im vergangenen Jahr so große Probleme gemacht hatte und sie als damalige Jahresbeste in Europa (14,61 m) auch zur Absage ihrer Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Doha (Katar) zwang, kann so heilen. Und auch eine andere Baustelle, die der Chemnitzerin seit Jahren Schmerzen bereitet: ein Ganglion an der linken Hand.

Dem Körper Zeit geben

„Die Probleme haben sich im Laufe der Zeit verschlimmert. Zunächst traten sie beim Reißen auf. Inzwischen kann ich nicht einmal mehr schmerzfrei in eine Plank beziehungsweise den Stütz gehen“, erklärt Kristin Gierisch. In den letzten Jahren habe sie nie Zeit gehabt, sich um diese Problematik zu kümmern. Doch als das Coronavirus alles lahmlegte und auch noch niemand wusste, ob und wie eine Late Season möglich sein würde, entschloss sich die EM-Zweite, in Absprache mit ihrem Trainer Harry Marusch und ihrem Arzt Volker Steger in Leipzig, die Operation in diesem Sommer durchführen zu lassen.

In Vollnarkose wurde die Dreispringerin am Mittwoch nun operiert und das Überbein entfernt – mit Erfolg. „Mindestens einen Monat lang wird die Heilung brauchen“, sagt Kristin Gierisch. Zeit, die sie sich dafür nehmen will. „An das Jahr 2020 habe ich aus sportlicher Sicht einen Haken gemacht“, sagt die achtmalige Deutsche Meisterin. Stattdessen blickt sie schon jetzt hoffnungsvoll auf das, was danach kommt: die Olympiasaison 2021.

Auch Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul unterzog sich am Mittwoch einer Operation. Der Eingriff wurde aufgrund von anhaltender Beschwerden am Ellenbogen durchgeführt.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024