Am ersten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn kam es am Freitag zu zahlreichen spannenden Duellen in der weiblichen Jugend. Annabell Recke setzte sich im Hochsprung höhengleich gegen Marie Jung durch. Anna Gräfin Keyserlingk hielt Ruth Hildebrand im Dreisprung in Schach. Im Hammerwurf fehlten Aileen Kuhn nur wenige Zentimeter zur deutschen Bestleistung.
Die Deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn präsentieren sich in diesem Jahr wegen den Corona-Maßnahmen zwar ohne Zuschauer, dennoch gab es am ersten Wettkampftag zahlreiche gute Leistungen zu bestaunen.
Annabell Recke (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) und Marie Jung (SSV Ulm 1846) lieferten sich im Hochsprung der U18 ein Duell, welches enger kaum hätte sein können. Höhengleich beendeten beide Athletinnen den Wettbewerb, doch Annabell Recke durfte sich über den Sieg freuen, da sie die 1,74 Meter bereits im ersten Versuch meisterte. Marie Jung gelang dies erst im dritten Anlauf. „Ich bin sehr zufrieden und hätte nie gedacht, dass ich hier den Titel hole“, zeigte sich die Gewinnerin von ihrem Erfolg überrascht. Vivien Ernst (SC Neubrandenburg) belegte mit 1,71 Meter Rang drei (zum Video).
Im Dreisprung der U18 lieferten sich Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) einen spannenden Kampf. Letztlich konnte die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin Anna Gräfin Keyserlingk (12,84 m) ihre ein Jahr jüngere Konkurrentin mit einem Vorsprung von elf Zentimetern in Schach halten. Nach dem Wettkampf zeigte sich die Gewinnerin zufrieden mit ihrer Leistung und blickte im Siegerinterview bereits auf ihre Ziele der kommenden Saison: „Ich möchte in der U20 international starten und vielleicht die 13 Meter springen“, sagte die ehrgeizige Athletin. Dritte wurde mit 12,48 Metern Julia Holzmann vom Turnverein Ratingen (zum Video).
Aileen Kuhn kratzt im Hammerwurf an deutscher U18-Bestleistung
Im Hammerwurf der U18 wackelte kurzzeitig die deutsche Bestleistung von Olivia Fromm (LC Eilenburger Land) aus dem Jahr 2018. Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) erreichte in ihrem zweiten Versuch 69,86 Meter und blieb damit lediglich 24 Zentimeter unter der bestehenden Bestmarke. „Ich bin mit der Leistung zufrieden, auch wenn ich heute 70,10 Meter hätte werfen können“, resümierte die Nachwuchs-Athletin. Zweite wurde mit 66,62 Metern Jada Julien (LAC Erdgas Chemnitz) vor Lara Hundertmark (Einbecker SV; 63,00 m) (zum Video).
Mit neuer persönlicher Bestweite siegte Esther Imariagbee (Berliner TSC) überlegen beim Hammerwurf der U20. Mit 60,85 Metern hatte sie knapp fünf Meter Vorsprung auf die Zweitplatzierte Henriette Heinichen (TuRa Braunschweig; 55,87 Meter) und fast sechs Meter auf die Drittplatzierte Annegret Jensen (TSV Lelm; 54,47 Meter). Im Livestream-Interview auf leichtathletik.de sagte Esther Imariagbee im Anschluss, dass sie von der wettkampfreien Zeit in der Corona-Pause durchaus profitiert habe: „Man konnte ein bisschen runterkommen und nachdenken“ (zum Video).
Janne Ohrt siegt im Stabhochsprung der U18
Im Stabhochsprung der U18 zeigte Janne Ohrt (MTSV Hohenwestedt) eine starke Leistung. Bis zur Siegeshöhe von vier Metern leistete sich die Nachwuchs-Athletin keinen einzigen Fehlversuch und stellte damit eine neue persönliche Bestleistung auf. Erst bei 4,05 Meter musste sie mit drei Fehlersuchen die Segel streichen. Platz zwei belegte Lena Zintl (LG Stadwerke München) mit 3,95 Metern. Rang drei ging an Chiara Sistermann (TSV Gräfeling; 3,70 m) (zum Video).
Auch in den Laufdisziplinen gab es am Freitag starke Leistungen zu bestaunen. Im Finale über 2.000 Meter Hindernis in der U18 zeigte Ronja Funck vom TV Jahn Walsrode den längsten Atem. In 6:50,05 Minuten gewann sie nicht nur das Rennen, sondern verbesserte ihre persönliche Bestleistung gleich um neun Sekunden. Annabell Gossel (LAC Schkeuditz, 6:54,91 min) und Carolin Hinrichs (VfL Löningen; 6:56,31 min) belegten die Plätze zwei und drei (zum Video).
Über die gleiche Distanz setzte sich in der Klasse U20 Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) in 6:33,70 Minuten durch. Sie gewann vor Katrin Marx (LC Rehlingen), die nach 6:41,84 Minuten das Ziel erreichte. Hinter ihr belegte Charlotte Römer (LAZ Ludwigsburg; 6:46,99 min) den dritten Platz (zum Video).
Johanna Pulte mit starkem Endspurt
600 Meter vor dem Ziel setzten sich im Finale über 3.000 Meter der U18 Johanna Pulte (SG Wenden) und Jule Behrens (ASC Darmstadt) von einer fünf-köpfigen Führungsgruppe ab. Im Endspurt konnte Johanna Pulte schließlich mit den besseren Reserven punkten: Sie siegte in 9:42,27 Minuten knapp vor ihrer Konkurrentin, die 9:43,01 Minuten benötigte. Hannah Rödel (LC Rehlingen; 9:51,61 min) kam auf Rang drei.
Im abschließenden Lauf der weiblichen Jugend gewann über 3.000 Meter in der U20-Klasse Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) in 9:35,73 Minuten. Bereits früh hatte sie sich an die Spitze des Feldes gesetzt und schließlich auch souverän den Angriff der Zweitplatzierten Rahel Brömmel (SV Sonsbeck; 9:36,63 min) auf der Zielgeraden abgewehrt. Auf den dritten Platz lief in 9:39,71 Minuten Emma Heckel (TSV Katzwang 05).
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