| Sportjournalisten-Wahl

Malaika Mihambo erneut Deutschlands „Sportlerin des Jahres“

Die Olympischen Spiele wurden aufgrund der Corona-Pandemie verlegt, die Fußball-EM auch. Viele Großereignisse wurden abgesagt. Doch die Wahl der „Sportler des Jahres“ fiel nicht aus: Wie 2019 wurde Weitspringerin Malaika Mihambo zur „Sportlerin des Jahres“ gewählt. Bei den Männern belegte Speerwerfer Johannes Vetter Platz zwei hinter Eishockey-Superstar Leon Draisaitl.
dpa/mbn

Weitspringerin und Vorjahressiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), NHL-Superstar Leon Draisaitl als erster Eishockeyspieler und die „Allesgewinner“ des FC Bayern München sind die „Sportler des Jahres“ 2020. Das ist das Ergebnis einer Online-Abstimmung von 960 Sportjournalisten, das am Sonntagabend bei der Preisverleihung in Baden-Baden bekanntgegeben wurde. Nur mit sehr wenigen geladenen Gästen und ohne Publikum nahmen die ZDF-Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne die Auszeichnung am Ende eines Sportjahres mit zahlreichen Absagen von Großereignissen aufgrund der Corona-Pandemie vor.

Malaika Mihambo wurde die Ehre als „Sportlerin des Jahres“ wie im Vorjahr zuteil. „Das war ein außergewöhnliches Jahr, daher war damit nicht zu rechnen. Es gab in der Leichtathletik keine großen, außergewöhnlichen Wettkämpfe“, sagte die Weitspringerin als Gast auf der Bühne. Die Weltmeisterin von der LG Kurpfalz führt zum Ende des Jahres mit 7,03 Metern die Weltbestenliste an. Die 26-Jährige machte aber auch mit ihrem Projekt „Herzsprung“ auf sich aufmerksam, das Kinder beim Sporttreiben unterstützt.

Die amtierende Welt- und Europameisterin sowie Diamond-League-Siegerin setzte sich mit 898 Punkten gegen die Konkurrentinnen durch. Auf Platz zwei landete Golferin Sophia Popov (781 Punkte), die als erste Deutsche bei den British Open ein Major-Turnier gewonnen hatte. Dritte wurde die dreifache Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze (746 Punkte).

Johannes Vetter nur vom besten Eishockeyspieler der NHL geschlagen

Leon Draisaitl veredelte sein erfolgreiches Jahr 2020. Nie zuvor war ein Eishockeyspieler in der Historie der Wahl seit 1947 zum „Sportler des Jahres“ gekürt worden. „Es ist eine Riesensache, ich bin sehr stolz. Ohne die Hilfe von vielen Menschen in meinem Leben wäre das nicht möglich“, sagte der Stürmer der Edmoton Oilers per Videoschalte: „Ich habe ein erfolgreiches Jahr gespielt, bin auch stolz auf den MVP-Titel in der NHL.“ Leon Draisaitl hatte in der vergangenen NHL-Saison herausgeragt und aufgetrumpft wie kein Deutscher vor ihm. Als wertvollster Spieler und Topscorer der weltbesten Liga wurde der 25-Jährige nun Nachfolger von Zehnkämpfer Niklas Kaul.

Mit deutlichem Abstand gewann Leon Draisaitl (1768 Punkte) vor Speerwerfer Johannes Vetter (LG Offenburg; 649 Punkte), der mit 97,76 Metern in diesem Jahr bis auf 72 Zentimeter an den 24 Jahre alten Weltrekord von Jan Zelezny herankam. Es war der zweitbeste Wurf der Geschichte seit Einführung des neuen Speers Mitte der 1980er-Jahre. Dritter wurde Triathlet Jan Frodeno (517 Punkte). „Ich glaube nicht, dass es in Deutschland für Sportler was Größeres gibt als diese Auszeichnung. Freunde und Familie sind unfassbar stolz auf dich“, sagte Draisaitls Vater, der zugeschaltete frühere Eishockey-Nationalspieler Peter Draisaitl.

Neuner, Nowitzki und Ludwig/Walkenhorst „Sportlegenden des Jahrzehnts“

Zuletzt war der frühere Basketballstar Dirk Nowitzki 2011 als Mannschaftssportler zum „Sportler des Jahres gewählt worden. Nowitzki wurde jetzt wie die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst und Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner als „Sportlegenden des Jahrzehnts“ ausgezeichnet. Bei dieser Online-Wahl hatten Fans sowie Sportlerinnen und Sportler abgestimmt. „Bei den Bildern vom Abschied werde ich schon noch emotional. Das letzte Heimspiel war unglaublich“, meinte Dirk Nowitzki, der seine Karriere bei den Dallas Mavericks 2019 beendet hatte, per Schalte.

Bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ führte kein Weg am Triplesieger FC Bayern München von Trainer Hansi Flick vorbei. „Dieser Titel zählt sehr viel, den gewinnen nicht viele Fußball-Mannschaften“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge als einer der Vertreter in Baden-Baden. Mit 1763 Punkten räumten die Bayern-Fußballer erstmals seit 2013 die Auszeichnung ab, als sie ebenfalls das Triple aus deutscher Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Titel geschafft hatten. Das Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies wurde nach seinem zweiten French-Open-Coup nacheinander Zweiter (1126 Punkte) vor dem Bob-Team um Francesco Friedrich (839 Punkte).

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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