| itelligence Citylauf Invitational

Dresden: DLV-Athleten messen sich mit internationaler Top-Konkurrenz

Mit hochkarätigen Elitefeldern wird am Sonntag der "itelligence Citylauf Invitational" in Dresden gestartet. Bei den Wettbewerben über 10 Kilometer, im Halbmarathon sowie im Marathon treffen zahlreiche deutsche Starter, darunter Amanal Petros, Simon Boch, Richard Ringer, Miriam Dattke und Katharina Steinruck auf starke internationale Konkurrenz.
Jörg Wenig

Der erste Startschuss zu einer rund achtstündigen Laufsport-Show fällt am Sonntag im Großen Garten in Dresden um 8.30 Uhr, das letzte Rennen beginnt um 15 Uhr. Gelaufen wird auf einer für Zuschauer nicht zugänglichen, flachen 2,5-Kilometer-Runde. Alle Rennen werden auf sportdeutschland.tv im Live-Stream übertragen. Auf mdr.de wird es ab 09:25 Uhr einen Livestream geben.

Als im Dezember klar war, dass sich der traditionelle 10-Kilometer-Citylauf im März nicht wird realisieren lassen, planten die Dresdner  kurzerhand um und riefen nach dem ersten Elitelauf im November einen zweiten ins Leben. „Es ging auch darum, den Athleten noch eine Olympia-Qualifikationschance zu bieten. Die Resonanz ist enorm“, sagt André Egger, der das Rennen mit seinem Team der Laufszene Sachsen in Kooperation mit dem Berliner Athleten-Management ISS von Christoph Kopp organisiert.

Es gab in Deutschland bisher nur sehr wenige Halbmarathon-Rennen, die international und national in der Breite der Spitze so gut besetzt waren, wie der Lauf der Männer am Sonntag. Neu auf der Startliste sind zwei absolute europäische Topläufer: Sondre Moen (Norwegen) und Daniele Meucci (Italien). Der Norweger, der zeitweilig den Marathon-Europarekord hielt (2:05:48 h), ist mit einer Bestzeit von 59:48 Minuten der schnellste Läufer im Feld.

Amanal Petros reist direkt aus Kenia an

Der Italiener Meucci war 2014 Marathon-Europameister und bei der WM 2017 Sechster über diese Distanz. Er hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 1:01:06 Stunde. Sein Nachfolger als Marathon-Europameister, der Belgier Koen Naert, der den Titel 2018 in Berlin gewann, geht mit einer Bestzeit von 1:01:42 Stunde ins Rennen am Sonntag. Eigentlich sollte auch noch der britische Weltklasse-Marathonläufer Callum Hawkins, zweimaliger Marathon-WM-Vierter, in Dresden an den Start gehen. Doch die aktuellen Reiseeinschränkungen lassen dies auch bei mehrfacher negativer Corona-Testung nicht zu.

Eine Gruppe von sehr starken deutschen Läufern wird im Halbmarathon zu beachten sein: Direkt aus Kenia reist Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) nach Dresden. Nach seinem deutschen Marathon-Rekord im vergangenen Dezember (2:07:18 h) ist eine deutliche Steigerung seiner Halbmarathon-Bestzeit (1:02:18 h) eigentlich überfällig.

Keine Tempomacher

Auch Richard Ringer (LC Rehlingen) ist zuzutrauen, klar schneller zu laufen als bisher (1:02:10 h). „Wir haben zwar am Sonntag in diesem Lauf keine Tempomacher, aber ich erwarte trotzdem ein schnelles Rennen mit Zeiten von unter 61 Minuten“, sagt Christoph Kopp, der das Elitefeld zusammengestellt hat. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel; Bestzeit: 1:02:34 h) und Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 1:03:17 h) könnten ebenfalls eine gute Rolle spielen. Außerdem läuft Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal; 1:02:09 h) einen Tag vor seinem 40. Geburtstag und bevor er dann in der Master-Klasse gewertet werden kann in Dresden.

Bei den Frauen ist Fabienne Schlumpf die große Favoritin. Die Schweizerin geht mit einer Bestzeit von 1:08:38 Stunde an den Start. Für Bojana Bjeljac (Kroatien; 1:11:12 h) geht es darum, erstmals unter 70 Minuten zu laufen. Persönliche Bestzeiten könnten auch für drei deutsche Läuferinnen das Ziel sein: Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 1:11:30 h), Fabienne Königstein (MTG Mannheim; 1:11:39 h) und Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin; 1:11:40 h).

Kampf um Olympia-Tickets

Im Marathon geht es für eine Reihe von Athleten um das Unterbieten der internationalen Olympia-Normen von 2:11:30 Stunden beziehungsweise 2:29:30 Stunden. Diese Zeit alleine wird für zwei deutsche Debütanten für ein Ticket nach Japan jedoch kaum reichen. Simon Boch und Miriam Dattke (beide LG Telis Finanz Regensburg) müssten möglichst deutlich unter diesen Richtzeiten bleiben, um eine Chance auf einen von drei Startplätzen zu haben.

Mit einer mutigen Herangehensweise wollen sie in Dresden alles auf eine Karte setzen. „Geplant sind Halbmarathon-Durchgangszeiten von 64:30 bis 64:40 sowie knapp unter 73 Minuten“, sagt Christoph Kopp. Bringen Simon Boch und Miriam Dattke dieses Tempo ins Ziel, wären es außerordentlich starke Marathon-Debüts.

Über 10 Kilometer wollen Ilyas Osman (Somalia; Bestzeit: 28:03 min) und Richard Douma (Niederlande; 28:08 min) die flache Strecke in Dresden nutzen, um erstmals unter 28 Minuten zu laufen. Auch bei den Frauen zeichnet sich ein Duell ab: Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt; 32:16 min) trifft in ihrem ersten Rennen im Olympiajahr auf die Schwedin Sarah Lahti (31:57 min).

Der itelligence Citylauf Invitational in Dresden wird am Sonntag ab 8:30 Uhr im Livestream auf sportdeutschland.tv übertragen. Auf mdr.de wird es ab 9:25 Uhr einen Livestream geben.

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