Russische Leichtathletinnen und Leichtathleten können wieder auf internationale Wettkämpfe und einen Olympia-Start in Tokio hoffen: World Athletics hat am Donnerstag die Wiederaufnahme des "Authorized Neutral Athletes"-Programms (ANA) beschlossen. Auf seiner Council-Sitzung wurden darüber weitere internationale Meisterschaften geplant.
Russlands Leichtathleten können unter neutraler Flagge an internationalen Wettkämpfen teilnahmen. Das Prüfverfahren für eine individuelle Starterlaubnis wurde wieder aufgenommen, teilte World Athletics nach einer digitalen Sitzung des Weltverband-Councils am Donnerstag mit. Nach der Suspendierung des nationalen Verbandes RUSAF im November 2015 wegen staatlich geförderten Dopings in Russland war mit dieser Prüfung einzelnen, sauberen Athleten die Startmöglichkeit eröffnet worden.
"Russische Athleten, die die festgelegten Kriterien erfüllen können, werden wieder auf neutraler Basis an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können", sagte Rune Andersen, Leiter der Russland Task Force von World Athletics.
Zehn russische Leichtathleten in Tokio
Wie bisher wird es weiter eine Obergrenze von zehn Startern für die Olympischen Spiele in Tokio (Japan) geben. Damit darf unter anderen die dreimalige Hochsprung-Weltmeisterin Mariya Lasitskene auf einen Olympia-Start hoffen. Für die Sommerspiele wird jedoch das Zulassungssystem des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gelten. Danach treten russische Athleten in Tokio für "ROC", das Russische Olympische Komitee, an. Russland ist wegen gefälschter Dopingdaten aus dem Moskauer Labor für zwei Jahre von den Spielen ausgeschlossen.
Der russische Leichtathletik-Verband RUSAF will zudem mit einem mit World Athletics vereinbarten Wiederzulassungsplan die Aufhebung der Sperre erreichen. Task-Force-Leiter Andersen ist zuversichtlich, dass die Beendigung der Suspendierung bei Erfüllung aller Forderungen möglich werden könnte: "Es bewegt sich in die richtige Richtung."
Bewerbungsprozesse für internationale Meisterschaften
Thema der Council-Sitzung war darüber hinaus auch die Planung weiterer internationaler Meisterschaften. Für die Premiere der World Athletics Road Running Championships, der ersten Weltmeisterschaften im Straßenlauf, hätten zwölf Bewerber Interesse an einer Ausrichtung angemeldet, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie soll 2023 stattfinden, über die Vergabe wird im Juli entschieden. Für die Weltmeisterschaften 2025 gebe es vier Bewerberstädte.
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