Olympiasieger dank einer freiwilligen Helferin? Was sich wie eine ausgedachte Geschichte anhört, ist Hürden-Sprinter Hansle Parchment in Tokio tatsächlich widerfahren. Ohne eine junge Frau hätte er womöglich niemals über Gold jubeln dürfen.
Die Olympischen Spiele schreiben oftmals kuriose Geschichten. In Tokio (Japan) handelte eine davon von Hansle Parchment, Olympiasieger im Hürdensprint. Wie verschiedene Medien berichten, war der Jamaikaner auf dem Weg zu seinem olympischen Halbfinale über 110 Meter Hürden. Zunächst lief alles nach Plan, er fuhr mit dem Bus durch Tokio in Richtung Leichtathletik-Stadion – zumindest dachte er das. An einer Wettkampfstätte für Wassersport ankommend, bemerkte er dann allerdings, dass er den falschen Bus genommen hatte.
Die Zeit drängte. Alle Olympia-Fahrzeuge waren ausgebucht, die Rückfahrt zum Hotel hätte zu lange gedauert. Geld für ein Taxi hatte er nicht dabei. Doch dann kam die Rettung durch eine freiwillige Helferin namens Trijana: „Ich musste sie anbetteln. Sie gab mir tatsächlich etwas Geld, um eines der Taxis zu nehmen", zitiert die jamaikanische Tageszeitung “The Jamaica Gleaner“ Hansle Parchment.
So traf der 31-Jährige schließlich doch noch rechtzeitig im Stadion ein und konnte sich in aller Ruhe aufwärmen. Wenig später zog er souverän ins Finale ein – und gewann dort einen Tag später in 13,04 Sekunden die Goldmedaille!
Hansle Parchment bedankt sich persönlich
In einem Instagram-Video ist nun zu sehen, wie Hansle Parchment seine Helferin ausfindig macht und ihr seine Medaille zeigt. Ungläubig fragt die junge Frau: „Wirklich? Du hast sie bekommen?" „Du hast dazu beigetragen, dass ich an diesem Tag ins Finale gekommen bin", antwortet ihr Hansle Parchment. Schließlich gibt er ihr das geliehene Geld zurück und schenkt ihr ein jamaikanisches Trikot.
Doch ein weiteres Geschenk steht Trijana möglicherweise erst noch bevor: Wie verschiedene Medien berichten, möchte sie der jamaikanische Tourismusminister zu einer Reise auf die Karibikinsel einladen. „Egal, wo auf der Welt sie sich befindet, wir wollen uns für die Freundlichkeit revanchieren, die man einem unserer Landsleute entgegenbringt", sagte Edmund Bartlett dem "Sunday Gleaner".
