| Karriereende

Werdende Mama Martina Strutz beendet Leistungssportkarriere

Vor zehn Jahren wurde sie in Südkorea Vize-Weltmeisterin im Stabhochsprung. Es folgten deutsche Meistertitel sowie die Silbermedaille bei der EM 2012. Nun hat Martina Strutz das Ende ihrer erfolgreichen Karriere verkündet. Im Fokus soll künftig ihre kleine Familie stehen, die im Februar Nachwuchs erwartet.
Nicolas Walter

Ab Februar beginnt für Martina Strutz ein neues Lebenskapitel. Die ehemalige Weltklasse-Stabhochspringerin erwartet zusammen mit ihrer Frau Steffi Anfang 2022 ein Baby. „Die Freude ist sehr groß. Wir haben es sechs Jahre lang versucht, wie in der sportlichen Karriere gab es auch hier viele Rückschläge, aber das hat uns nicht daran gehindert weiterzumachen. Umso größer ist die Freude, dass es endlich geklappt hat“, erzählt die 39-Jährige.

Zugleich wird die Polizeimeisterin dieses neue Kapitel ohne den Leistungssport bestreiten. „Die Entscheidung war ein längerer Prozess, im Grunde waren es die letzten zweieinhalb Jahre, in denen es in mir gearbeitet hat“, erzählt Martina Strutz. Viele Dinge hätten letztlich zur Entscheidung des Karriereendes beigetragen.

Zum einen hatte sie im Herbst ihrer Karriere mit zunehmenden Verletzungssorgen zu kämpfen, hinzu kamen erschwerte Trainingsbedingungen unter Corona sowie Unstimmigkeiten mit ihrem ehemaligen Verein Schweriner SC.

2011 Vize-Weltmeisterin mit deutschem Rekord

Die Schwangerschaft führte nun zur endgültigen Entscheidung. „Ich kann auf eine lange Karriere zurückschauen und bin dafür sehr dankbar“, sagt Martina Strutz rückblickend. Ihren größten Erfolg feierte sie 2011, als sie in Daegu (Südkorea) Vize-Weltmeisterin wurde und dabei ihren eigenen deutschen Rekord um zwei Zentimeter auf 4,80 Meter verbesserte. „Die Medaille mit dem Rekord bleibt sicherlich unvergessen, aber eigentlich die ganze Saison 2011 mit den vielen Meetings, bei denen ich 4,70 Meter oder höher gesprungen bin“, sagt sie.

Ein Jahr später wurde sie in Helsinki (Finnland) Vize-Europameisterin und nahm in London (Großbritannien) an ihren ersten Olympischen Spielen teil. Dort wurde sie mit 4,55 Meter Fünfte. Vier Jahre später in Rio de Janeiro (Brasilien) sprang sie auf den neunten Rang. Als krönender Abschluss waren die Tokio-Spiele ihr großes Ziel, doch nach einer Achillessehnenoperation 2018 konnte sie ihre alte Form nicht mehr erreichen. „Ich will mich nicht beschweren, das geht schon so in Ordnung, wie es gelaufen ist“.

Fokus auf die Familie

Der Fokus ist nun auf das künftige Leben als Mama gerichtet. Den Namen des Kindes möchte die dreimalige Deutsche Freiluft-Meisterin, die ihre größten Erfolge unter ihrem langjährigen Trainer Thomas Schuldt feierte, noch nicht verraten, doch gegenüber der Ostseezeitung bestätigte sie schon einmal: „Es wird ein Sohnemann“ und fügte lachend hinzu: „Endlich ein Mann im Haus!“

Nach einem Jahr der Babypause möchte Martina Strutz zur Bereitschaftspolizei Schwerin zurückkehren. Doch auch ein künftiges Engagement in der Leichtathletik hält sie sich offen: „Es war immer mein Wunsch dem Nachwuchs ein Stück weit etwas zurück- und meine Erfahrung im Stabhochsprung weiterzugeben. Was sich ergibt, wird sich zeigen.“

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