Es war ihr erster Auftritt im Nationaltrikot: Lena Sonntag und Frederick Weigel haben am frühen Freitagmorgen bei der Team-WM der Geher in Muscat (Oman) wertvolle internationale Erfahrung gesammelt. Über 10 Kilometer kamen die 17-Jährige und der 16-Jährige jeweils unter den Top zwanzig ins Ziel. Emotional war der Wettkampf besonders für die Ukrainerin Valeriya Sholomitska.
Temperaturen über zwanzig Grad auch schon am frühen Morgen und eine anspruchsvolle Strecke – es waren wahrlich keine einfachen Bedingungen, unter denen das U20-Duo zu seiner Premiere im Nationaltrikot am Freitagmorgen bei der erstmaligen Austragung der Team-WM der Geher in Muscat (Oman) an der Startlinie stand. Neben den Temperaturen verlangt in Muscat vor allem die Strecke den Athletinnen und Athleten einiges ab. Die Wendepunkte trennen 25 Meter Höhenunterschied, sprich die Strecke hat eine Steigung/Gefälle von 2,5 Prozent. Frederick Weigel (SC Potsdam), erst 16 Jahre alt, löste diese Aufgabe gut, versteckte sich auch im vorderen Bereich des Feldes trotz der bis zu zwei Jahre älteren Konkurrenz nicht. .
Nachdem er im Februar noch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und in der Konsequenz auf die Jugend-Hallenmeisterschaften verzichtet hatte, kam er in Muscat in seinem dritten 10-Kilometer-Wettkampf auf der Straße in 47:47 Stunden auf Platz 16 ins Ziel. Die im Vorfeld angestrebte Norm für die U20-WM in Cali (Kolumbien; 43:40 min) oder U18-EM in Jerusalem (Israel; 45:30 min) verpasste er damit, doch auch an der Spitze konnten angesichts der herausfordernden Strecke und den klimatischen Bedingungen diese Zeiten nicht erfüllt werden. Schnellster U20-Geher war der Chinese Hongren Wang (44:06 min) vor dem besten Europäer Diego Gianpaola (Italien; 44:14 min), der zeitgleich mit Yu Zeng (China) ins Ziel kam.
Premiere für Lena Sonntag
Für Lena Sonntag war es gar das erste Rennen über 10 Kilometer überhaupt, kannte die deutsche U20-Meisterin diese Strecke bislang nur von der Bahn. Die 17-jährige Potsdamerin schlug sich in 52:28 Minuten und Platz 20 gut. An der Spitze gab es einen Doppelsieg für China mit Yungyang Jiang (47:48 min) vor Jinyan Jiang (48:03 min). Beste Europäerin war auf Platz drei die Finnin Heta Yeikkola (48:11 min) .
Den emotionalsten Auftritt hatte aber auf Platz vier die Ukrainerin Valeriya Sholomitska, die in 48:53 Minuten ins Ziel kam und dort in Tränen ausbrach. Die 17-Jährige konnte aufgrund des Krieges in ihrer Heimat nicht mehr aus ihrem Trainingslager in Antalya (Türkei) in die Ukraine zurückkehren, aber von dort zur Team-WM reisen. „Wir erfahren hier im Oman eine riesige Solidarität und Unterstützung von allen Athleten, Trainer und den Organisatoren“, sagte ihre Trainerin Olena Borysiuk.