| Cali 2022

U20-WM Tag 2 | Die DLV-Talente in den Finals

Die deutschen Nachwuchsathletinnen und -athleten kämpfen am zweiten Tag der U20-WM in Cali (Kolumbien) in den Finals um gute Platzierungen und Medaillen. Hier lesen Sie, wie sich die Talente behauptet haben.
Nicolas Walter

U20-WM 2022

Weibliche U20


Jaqueline Gippner kann Potential nicht abrufen

Es gibt Tage, an denen will es einfach nicht laufen. Jaqueline Gippner (SC Potsdam) erwischte am Dienstagnachmittag (Ortszeit) solch einen. Mit dem ersten Versuch stieß sie die Kugel auf 14,79 Meter – und konnte sich im Anschluss aufgrund zweier Fehlversuche nicht mehr verbessern. Damit blieb sie fast anderthalb Meter hinter ihrer Bestleistung zurück und verpasste als Neunte um einen Platz den Endkampf. Am Montag hatte sie sich in der Qualifikation noch mit 15,33 Metern als siebtbeste Athletin das Finalticket gesichert.

„Ich weiß gar nicht, welche Worte ich finden soll. Es ist wie im letzten Jahr bei der U20-EM, dass die Qualifikation besser läuft als das Finale. Ich weiß aktuell überhaupt nicht, woran es lag. Das Einstoßen war noch ganz gut. Vielleicht lag es an der recht langen Pause zwischen Einstoßen und Wettkampf. Ich kann es gerade wirklich nicht sagen“, zeigte sich Jaqueline Gippner sichtlich enttäuscht.

An der Spitze des Feldes gab es einen Favoritensieg. Titelverteidigerin Mine de Klerk (Südafrika) gewann mit 17,17 Metern erneut Gold. Silber und Bronze gingen an Pinar Akyol (Türkei; 16,84 m) und Zuzanna Maslana (Polen; 16,06 m).

 


Speerwurf | Finale


Christina Lahrs verpasst trotz ordentlicher Vorstellung Endkampf

Mit 52,72 Meter und als sechstbeste Athletin hatte sich Christina Lahrs (TSV Wehdel) am Montag für das Finale im Speerwurf qualifiziert. An diese Weite sollte sie am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Finalrunde zwar nicht herankommen, mit 50,55 Metern im ersten Versuch zeigte sie dennoch eine ordentliche Vorstellung. Für den Einzug in den Endkampf sollte das letztlich dennoch zu wenig sein. Als Zwölfte war sie für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs zum Zusehen gezwungen.

„Es waren keine schlechten Würfe, aber der letzte Druck hat gefehlt. Ich nehme jetzt mit nach Hause, dass man vor so einer riesengroßen Meisterschaft eigentlich gar keine Angst haben und einfach die Atmosphäre genießen muss“, ordnete sie ihren Wettkampf ein.

Mit 58,87 Metern ging Gold an die Serbin Adriana Vilagos vor der Japanerin Momoko Tsuji (56,07 m) und der Südafrikanerin Mckyla Van der Westhuizen (54,92 m).

 

Gemischte Wettbewerbe


4x400-Meter-Staffel Mixed | Finale


Mixed-Staffel holt trotz kurzfristiger Wechsel Platz sechs

In 3:22,41 Minuten war die deutsche 4x400-Meter-Mixed-Staffel am Montagnachmittag ins WM-Finale gestürmt und hatte Hoffnungen auf die erste DLV-Medaille in Cali geweckt. Diese Hoffnungen wurden am Dienstag (Ortszeit) durch zwei kurzfristige Ausfälle im deutschen Quartett durchkreuzt.  Bei Okai Charles (Königsteiner LV) fiel ein Corona-Test positiv aus, Lysann Helms (Hamburger SV) hatte beim Aufwärmen mit Fußproblemen zu kämpfen und fiel daher erst wenige Minuten vor dem Finale aus.

Unter diesen Umständen ist das Resultat der deutschen Mannschaft umso höherwertiger einzuordnen. In 3:24,34 Minuten belegten Florian Kroll (LG Osnabrück), Tessa Srumf (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und die kurzfristig ins Quartett aufrückenden Lasse Schmitt (Königsteiner LV) und Lena Leege (LAC Berlin) den sechsten Platz.

Wie bereits im Vorlauf startete Florian Kroll als Startläufer ins Rennen. Mit Tuchfühlung auf den Bronzerang übergab er auf Platz fünf liegend an Lena Leege. Lasse Schmitt übernahm den Staffelstab eine Runde später als Sechster und übergab auch an dieser Position an Tessa Srumf. Die 19-Jährige verlor zunächst wieder einen Platz, kämpfte sich auf den letzten Metern jedoch noch an der Botswanerin Obakeng Kamberuka vorbei, sodass schlussendlich der sechste Rang stand.

In der Mixed Zone zeigte sich das deutsche Quartett mit der Leistung im Hinblick auf die Umstände zufrieden. So sagte Lasse Schmitt: „Dadurch, dass wir so kurzfristig noch zweimal wechseln mussten, war es natürlich sehr schwierig. Lena und mir fehlt die Erfahrung des Vorlaufs, das merkt man dann. Ich denke, dass wir unter diesen Umständen mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden sein können.“

„Ich habe es 20 Minuten vor dem Callroom erfahren. Auch wenn man darauf grundsätzlich vorbereitet ist, kam es dann doch sehr überraschend,“ beschrieb Lena Leege die Kurzfristigkeit ihres Einsatzes. „Ich habe heute etwas langsamer begonnen als gestern. Dadurch hatte ich hintenraus noch Kräfte“, ordnete Tessa Srumf ihren Teil des Laufes ein. Abschließend stellte Florian Kroll die stolzen Fakten fest: „Wir sind die sechstbeste Staffel der Welt!“ Gold ging an das Team USA in 3:17,69 Minuten.

Männliche U20


Kugelstoß | Finale


Bronze: Tizian Lauria gewinnt erste deutsche Medaille

 


Zehnkampf | Tag 2


Bitter: Beide DLV-Zehnkämpfer müssen sich vorzeitig zurückziehen

Der zweite Wettkampf-Tag der Zehnkämpfer sollte aus deutscher Sicht keine erfreulichen Nachrichten bereithalten. Samuel Werner (VfL Nagold) zog sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Teilnehmerfeld zurück und startete erst gar nicht in den Tag. Wenig später beendete auch Tyrel Prenz (SC Potsdam) seinen Zehnkampf vorzeitig. Nach einem Fehlversuch im Stabhochsprung zog er die Reißleine.

„Aufgrund anhaltender Rückenbeschwerden war es für Tyrel nicht möglich, weiter zu springen. Er hat bis zum Schluss alles versucht, aber es ging leider einfach nicht“, ordnete Florian Bauder, Zehnkampf-Nachwuchs-Bundestrainer des DLV, ein.

Zuvor war Tyrel Prenz am Dienstagmorgen (Ortszeit) über 110-Meter-Hürden durchwachsen in den Tag gestartet. In 14,82 Sekunden blieb er neun Hundertstel über seiner Bestzeit und fügte seinem Punktekonto 871 Zähler hinzu. Auch im anschließenden Diskuswurf blieb der Deutsche hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Mit 35,91 Metern konnte er sich nicht seiner Bestleistung von 38,17 Metern annähern. Gehandicapt von den Rückenproblemen war mehr als Rang 19 nicht drin.

Den ersten Tag hatten die beiden deutschen Zehnkämpfer auf den Plätzen 19 und 20 abgeschlossen. Samuel Werner lag vor seinem Rückzug bei 3.710 Punkten, sein Teamkollege verbuchte fünf Punkte weniger. Eine Zusammenfassung des ersten Tages lesen Sie hier.

 

U20-WM 2022

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