Mehrere deutsche Sprinterinnen und Sprinter haben sich am Samstag beim Meeting in Meilen in der Schweiz in guter Verfassung präsentiert – allen voran Kevin Kranz, der bei optimalen Bedingungen seine 100-Meter-Bestzeit einstellte.
Es war der dritte Wettkampf am dritten Wochenende in Folge – und er zeigte: Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) kommt immer besser in Schwung! Der 24-Jährige stellte am Samstag in Meilen (Schweiz) erst im Vorlauf bei optimalem Rückenwind von 1,9 Metern pro Sekunde in 10,18 Sekunden seine Bestzeit ein. Dann ließ er im Endlauf bei nur leichtem Rückenwind in 10,28 Sekunden eine weitere gute Zeit folgen.
Fußprobleme hatten dem Hallen-Vize-Europameister aus dem Jahr 2021 nach der Hallensaison Probleme bereitet, so war er erst verspätet in die Sommersaison eingestiegen. „Die ersten zwei Monate in der Vorbereitung konnten wir kein Lauftraining absolvieren, wir haben mit viel Kraft und Fitness angefangen“, erläutert sein Trainer David Corell. Erst Mitte April folgten die ersten Läufe, im Trainingslager in Florida (USA) dann die ersten Sprints in Spikes.
„Für den Saisoneinstieg hatten wir uns etwas mehr erhofft, weil die Trainingswerte schon ganz gut waren“, blickt David Corell auf die ersten 100-Meter-Zeiten von Regensburg (10,41 sec) und Kassel (10,44 sec) zurück. „Aber wir haben gerade jetzt im Laufe der Woche noch mal einen ordentlichen Leistungssprung gesehen. Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir hinwollen, aber wir hoffen, dass es die nächsten Wochen weiter bergauf geht.“ Nach einem Wochenende Wettkampf-Pause soll noch ein Rennen folgen, bevor’s am 8./9. Juli bei der DM in Kassel ernst wird.
Jennifer Montag mit Wind nahe an PB
Für weitere starke Zeiten sorgte im Frauen-Wettbewerb Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), die allerdings mit 2,2 und 2,1 Metern pro Sekunde sowohl im Vor- als auch im Endlauf etwas Pech mit irregulärem Rückenwind hatte. In 11,20 und 11,21 Sekunden blieb sie jeweils nur knapp über ihrer zwei Jahre alten Bestzeit von 11,19 Sekunden.
Die Leverkusenerin zählt ebenso zu den Nominierten für die Team-EM in Chorzów (Polen) in der kommenden Woche wie Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen). Diese nutzte das Meeting für einen 200-Meter-Test aus dem vollen Training heraus, der mit einem Sieg, starker Kurvenphase und 23,23 Sekunden vielversprechend verlief.
U23-Athletin Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) meldete sich nach gesundheitlichen Problemen mit Bestzeit von 11,45 Sekunden – fünf Hundertstel unter der Norm für die U23-EM in Espoo (Finnland) – fit für einen möglichen internationalen Einsatz. Und auch Vereinskollege Elias Goer konnte mit 10,46 Sekunden, seiner besten Zeit seit drei Jahren, zufrieden sein: Lange hatte er sich mit Achillessehnen-Beschwerden gequält, im vergangenen Oktober dann schließlich zu einer Operation an der Ferse entschieden, nach der es nun für den U20-Vize-Europameister über 200 Meter des Jahres 2019 wieder bergauf gehen soll.
