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Cross-EM 2023 Brüssel: Zweimal Team-Silber für DLV-Nachwuchsläuferinnen

© Jens Priedemuth
Am Sonntag wurden in Belgiens Hauptstadt Brüssel die Europameister:innen im Crosslauf gekürt. Hier lesen Sie von Wettbewerb zu Wettbewerb, wie die insgesamt 25 DLV-Starterinnen und -Starter in sechs Wettbewerben abgeschnitten haben.
Silke Bernhart

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FRAUEN, 9.000 METER


Karoline Bjerkeli Grøvdal schafft den Hattrick

Die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grøvdal hat als zweite Frau nach der Britin Paula Radcliffe den dritten Titel in Folge bei Cross-Europameisterschaften gefeiert. Auf der 9.000 Meter langen Strecke von Brüssel ließ sie vom ersten Schritt an keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie genau dafür nach Belgien gereist war: Sie bestimmte das Tempo, zog bald das Feld in die Länge und hatte bereits nach einem Drittel des Rennens ihre ärgsten Kontrahentinnen abgeschüttelt. Die Führung bewahrte sie sich bis ins Ziel: In 33:40 Minuten war der Hattrick perfekt.

Dahinter bekam Mitfavoritin Nadia Battocletti (Italien; 34:25 min), die unerwartet früh sowohl Bjerkeli Grøvdal als auch die Britin Abbie Donnelly ziehen lassen musste, spät im Rennen noch einmal die zweite Luft und eroberte sich auf der letzten Runde die Silbermedaille. Für Donnelly (34:42 min) gab's Bronze im Einzel und Gold mit dem Team. Höchsten Respekt verdiente sich erneut Fionnuala McCormack (Irland), die bei ihrer 18. Cross-EM-Teilnahme sechs Monate nach der Geburt ihres dritten Kindes und eine Woche nach der Olympia-Qualifikation im Marathon Vierte wurde.

Beste Deutsche bei einer Cross-EM war in Brüssel ein weiteres Mal Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald). An die Top-Ten-Platzierungen der Vergangenheit kam die Deutsche Meisterin auf der schweren Strecke aber dieses Mal nicht heran: In 36:12 Minuten lief sie auf Platz 15. Platz 21 ging in 36:33 Minuten an Lisa Tertsch (ASC Darmstadt), Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen; 36:44 min) wurde 24. In der Teamwertung bedeutete dies Platz sechs.

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Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald)

Ich hatte vor der Strecke viel Respekt. Es war schwierig, sich nach dem Matsch auf festen Untergrund umzustellen. Das ist mir nicht immer so gelungen. Mir hat die Kraftausdauer etwas gefehlt. Der Abstand nach vorne hat mich aber schon geärgert, ich dachte, ich bin näher dran. Aber bei einer Cross-EM dabei zu sein, ist schon immer cool.

Lisa Tertsch (ASC Darmstadt)

„Schade, ich wollte in die Top 20 laufen, daher ärgere ich mich schon ein bisschen über den 21. Platz. Es war mega-anstrengend, der Schlamm war so tief und schwer zu laufen. Dass es mein drittes Cross-Rennen in drei Wochen mit zwei Meisterschaften war, hat keine Rolle gespielt. Ich werde im nächsten Jahr auch weiter bei Läufen starten, je nachdem wie es in den Trainingsplan für Triathlon passt, aber keine kürzeren Strecken.

Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen)

Es war extrem hart heute. Es ist halt ein ganz anderes Level als Deutsche Meisterschaften oder andere Rennen. Perl war schon schlimm, aber das hier...
 


MÄNNER, 9.000 METER


Gold für Frankreich, Aaron Bienenfeld dicht an den Top Ten

Auch im letzten Rennen setzte sich der Trend der Titelkämpfe fort: Während es bei den Frauen dominante Siegerinnen gab, fielen die Männer-Entscheidungen erst spät. In diesem Wettbewerb hatte sich der Franzose Yann Schrub (30:17 min), EM-Dritter 2022 über 10.000 Meter, allerdings schon mit einer Tempoverschärfung kurz vor der letzten Runde einen ordentlichen Vorsprung verschafft. Und so konnte er die Zielgerade mit der französischen Fahne in der Hand bestreiten, wenngleich er sich bei den nahenden Verfolgern nicht traute, sie auch auszubreiten.

Magnus Tuv Myrhe (30:20 min) hielt in Abwesenheit von Titelverteidiger Jakob Ingebrigtsen die norwegischen Fahnen als Zweitplatzierter hoch. Dahinter jubelte Robin Hendrix (Belgien; 30:22 min) über Bronze sowie darüber hinaus auch über Team-Gold für die Gastgeber. Knapp leer aus ging als Vierter der Brite Hugo Milner, der im Oktober seinen ersten Weltcup-Sieg im Triathlon gefeiert hatte.

Ein starkes Rennen machte Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach; 30:48 min). Er versteckte sich nicht, hielt stets Anschluss an die Top Ten und kam schließlich nur acht Sekunden hinter Platz sieben sowie eine Sekunde hinter Mitfavorit Yemaneberhan Crippa (Italien) auf Rang 14 ein. Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch; 31:30 min; Platz 36) und Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd; 31:31 min; Platz 39) absolvierten ihre Rennen überwiegend in Sichtweite voneinander. Am schwersten tat sich im teils fast 20 Zentimeter tiefen Matsch der Freiburg Filmon Teklebrhan-Berhe (33:40 min), der die Woche zuvor noch mit Krankheit zu kämpfen gehabt hatte und gleich zu Beginn des Rennens gestürzt war. Er lief auf Platz 69 ins Ziel. In der Teamwertung gab's Platz sieben.

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Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach)

Ich bin gut ins Rennen reingekommen, es gab keine große Lücke nach vorne. Ich dachte, ich habe eine Chance, in die Top 20 zu laufen. Aber beim Cross ist es immer schwer zu wissen, was man drauf hat, man kann es nur vage schätzen. Ich wusste, dass man heute Leute einsammeln kann. Es war alles nah beieinander. Zwischendurch hatte ich im Rennen dann auch Hoffnung, dass ich in die Top 10 laufen kann, aber dann ging es darum, dass ich meine Position halten kann. Die Top 10 sind mein Ziel für nächstes Jahr. Meine 29er Zeit letzte Woche bei dem Zehn-Kilometer-Rennen in Jügesheim war noch mal eine gute Zeit in der Vorbereitung.

Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch)

Es war ein verdammt hartes Rennen, aber es hat Spaß gemacht. Der Boden war manchmal so tief, dass man kaum aus dem Matsch herausgekommen ist.

Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd)

Ich hatte zwischendurch mal Seitenstechen, das hat es schwierig gemacht. Ich bin aber gut durch den Matsch gekommen, das war nicht so schlimm.

Filmon Teklebrhan-Berhe (LAC Freiburg)

Ich bin an der ersten Kurve gestürzt. Vor mir sind zwei oder drei andere Läufer ausgerutscht und gestürzt und ich konnte nicht mehr ausweichen. Es war sehr schwer heute, denn ich hatte auch noch muskuläre Probleme, die ich die ganze Zeit gespürt habe. Und dann war ich letzte Woche krank und hätte nicht laufen sollen. Heute ging es besser und ich bin fürs Team an den Start gegangen. Deshalb wollte ich auch nie aussteigen und auf jeden Fall durchlaufen.
 


WEIBLICHE U23, 7.000 METER


DLV-Team belohnt sich für Aufholjagd mit Silber

Die deutschen Crossläuferinnen der U23 haben sich das 7.000 Meter lange Rennen optimal eingeteilt und sind dafür mit Team-Silber belohnt worden. Im vierten Rennen des Tages kämpften sie sich durch zunehmend tieferen Matsch die Hügel hinauf und hinab und machten nach den ersten zwei, drei verhaltenen Kilometern im Kampf um die vorderen Plätze später mächtig Boden gut. Nach der Hälfte des Rennens noch nicht in den Top Acht der Teamwertung gelistet, waren sie etwa drei Kilometer vor Schluss auf einmal mittendrin im Medaillenkampf.

Die Grundlage dafür legten Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe; 14. Platz; 27:57 min), Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid 01; 16. Platz; 28:06 min) und Mia Jurenka (VfL Sindelfingen; 20. Platz; 28:19 min) mit einer starken zweiten Rennhälfte, in der sie Platz um Platz gutmachten und alle Drei noch in die Top 20 nach vorne liefen. Bei einem überragenden Sieg Großbritanniens konnte das deutsche Trio hauchdünn die punktgleichen Spanierinnen auf Platz drei verweisen, da deren dritte Athletin in der Teamwertung mit Rang 40 deutlich schlechter platziert war als die deutsche Nummer drei Mia Jurenka. Auf Platz 52 kam bei ihrer internationalen Premiere Jessica Keller (TG Worms; 29:50 min) ins Ziel.

Eine Demonstration der Stärke von Megan Keith (Großbritannien) gab's an der Spitze des Feldes zu bestaunen. Die U23-Europameisterin über 5.000 Meter gab von Beginn an Gas und ließ auch nicht locker, als sie zur Hälfte des Rennens schon 40 Sekunden Vorsprung herausgelaufen hatte. Nach 25:32 Minuten konnte sie jubelnd die Ziellinie überqueren, erst 1:23 Minuten später folgte die Finnin Ilona Mononen (26:55 min) vor ihrer Landsfrau Nathalie Blomqvist (27:06 min). Nie gab es in der Geschichte von Cross-Europameisterschaften einen dominanteren Sieg.

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Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe)

Ich wollte gerne unter die Top 20 laufen, das war mein Ziel. Ich war am Anfang weit hinten und habe mich dann gut nach vorne gearbeitet. Es war nicht einfach, das Tempo war hoch, Megan Keith ist wirklich stark. Und mit der Silbermedaille für die Mannschaft hatten wir nicht gerechnet. Wir haben ein tolle Trainingsgruppe bei Isabelle Baumann in Tübingen, das Team wächst jedes Jahr. Mia (Jurenka) und ich trainieren dort zusammen. Ich wäre gerne mehr gelaufen, aber ich hatte Probleme mit dem Knie und musste viel Alternativtraining machen. Ich war viel mit dem Rad unterwegs.

Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid 01)

Ich bin ein bisschen schneller losgelaufen, aber ich wusste, das Lisa kommt. Die Strecke war okay, Matsch liegt mir, Berge nicht so, es war daher von den Bedingungen ziemlich gut verteilt. Mein Rennen und meine Platzierung waren besser als letztes Jahr.

Mia Jurenka (VfL Sindelfingen)

Es war Taktik, dass wir nicht so schnell anlaufen und uns dann nach vorne arbeiten. Ich bin zufrieden, ich hatte mich schlechter eingeschätzt, denn ich hatte nur acht Wochen Vorbereitung. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt starten kann. Letztes Jahr war es nicht so gut.

Jessica Keller (TG Worms)

Es war hart heute, die Strecke war schwierig. Der Matsch war hier tiefer als bei den Deutschen Meisterschaften in Perl, man ist eher mal hängen geblieben. Die Bergaufabschnitte waren lang. Jetzt mal sehen, was nächstes Jahr kommt, denn das war mein letztes Jahr in der U23.
 


MÄNNLICHE U23, 7.000 METER


Spannender Medaillen-Fight, Felix Friedrich bester DLV-Läufer

Bei der Cross-DM wurde er Vierter, seine beste DM-Platzierung bis dato: Rang drei, zuletzt 2023 über 5.000 Meter der U23. Bei den Cross-Europameisterschaften aber gelang Felix Friedrich (Dresdner SC 1898) im Schlamm von Brüssel das beste Rennen des deutschen Quartetts: In 24:25 Minuten kam er auf Rang 16 ins Ziel und belohnte sich damit für einen mutigen Auftritt. Roman Freitag (Erfurter LAC; 24. Platz; 24:34 min) und der Deutsche Crossmeister der U23 Benjamin Dern (Silvesterlauf Trier; 35. Platz; 24:59 min) komplettierten die Teamwertung, für das Trio gab es Rang sechs. Theodor Schucht (SCC Berlin), gerade erst 20 geworden und damit Jüngster im Team, wurde 42. (25:10 min).

Die Medaillen waren hart umkämpft, bis zur letzten Runde meldete noch eine große Gruppe von neun Läufern Anspruch auf einen Podestplatz an. Dann schaltete ein Trio an der Spitze einen Gang rauf – besonders der Dritte des Vorjahres Valentin Bresc (Frankreich). Doch einer hatte schließlich auf den letzten 100 Metern den besseren Antritt: Will Barnicoat (Großbritannien; 23:42 min), Dritter der U23-EM über 5.000 Meter und U20-Sieger der Cross-EM im Vorjahr, konnte im Ziel über den zweiten Cross-Titel in Folge jubeln. Valentin Bresc wurde zeitgleich Zweiter, Bronze ging an Mittelstrecken-Spezialist Matthew Stonier (23:51 min). Mit zwei Einzel-Medaillen war auch die Team-Wertung fest in britischer Hand.

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Felix Friedrich (Dresdner SC 1898)

Es war ein hartes Rennen, auf der letzten Runde ging nichts mehr, das Ziel hätte gerne ein bisschen früher sein können. Der Matsch war schwierig. Aber ich bin mit meinem Platz zufrieden. Das ist meine erste internationale Meisterschaft.

Roman Freitag (Erfurter LAC)

Es war schwierig, in das Rennen reinzukommen, aber es gut geklappt mit der Renneinteilung. Die Runden waren stabil. Nach der zweiten Runde war ich gut im Rennen drin und habe mich dann immer weiter nach vorne gearbeitet. Ich habe mir im Vorfeld keinen Druck gemacht wegen einer Platzierung. Der 24. Platz ist okay.

Benjamin Dern (Silvesterlauf Trier)

Ich laufe gerne auf festem Untergrund, daher war es für mich heute schwierig, einen guten Schritt zu finden und gut ins Rennen zu kommen. Aber ich habe heute das Beste für mich herausgeholt. Es war schwer und ein ganz anderes Rennen als die Deutschen Meisterschaften.
 


WEIBLICHE U20, 5.000 METER


Kira Weis führt deutsches Team zu Silber

Kira Weis (KSG Gerlingen) führte am Sonntag in der ersten Entscheidung der Cross-EM das deutsche U20-Team zu Silber. Bei einem eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg der Britin Innes Fitzgerald (18:19 min) lief die deutsche U20-Vize-Europameisterin über 5.000-Meter in 18:54 Minuten auf Platz vier. Nach einem verhalteten Start hatte sich Kira Weis nach der ersten 1.500 Meter langen Runde in die Top Vier vorgekämpft, die zur Hälfte des Rennens dem Feld enteilt waren. Eine Runde vor Schluss konnte sie mit der Dänin Sofia Thøgersen an den Fersen die lange zweitplatzierte Französin Jade Le Corre einholen. Kurzzeitig sah es so aus, als wäre hier der Kampf um die Medaillen entschieden. Doch sowohl Thøgersen (18:38 min) als auch Le Corre (18:49 min) hatten im tiefen, nassen Geläuf von Brüssel am Ende die besseren Beine.

So gab's für Kira Weis nach Platz sechs im Vorjahr dieses Mal Platz vier. Und doch die zweite internationale Silbermedaille des Jahres! Denn auch hinter der derzeit besten deutschen Nachwuchsläuferin lieferten weitere DLV-Starterinnen starke Leistungen ab. Bemerkenswert auf Platz neun besonders der Auftritt von Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg; 19:34 min), die noch der U18 angehört. Das dritte Wertungsergebnis für das Team brachte auf Platz 21 Emily Junginger (VfL Sindelfingen; 19:58 min) ein. Team-Gold ging an Großbritannien, Bronze an Schweden. Das deutsche Team komplettierten Carolina Schäfer (TG Schwalbach; Platz 33; 20:19 min) und Carolin Hinrichs (VfL Löningen; Platz 38; 20:25 min).

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Kira Weis (KSG Gerlingen):

Es war ein hartes Rennen, in der ersten Kurve war ich relativ weit hinten, da ging gar nichts. Aber so ist Cross, immer ein Überraschungspaket. Ich habe meine Leistung, besonders nach meiner Krankheit, abrufen können. Ich musste sehen, was ich kann und Rücksicht auf meinen Körper nehmen. Am Ende war der Akku leer, da konnte ich mit den ersten Drei nicht mehr mitgehen. Mein Ziel war ein Platz in den Top 6, aber keine konkrete Platzierung. Aber ich wusste und habe gehört, dass wir mit der Mannschaft Silber holen können, das hat motiviert. Wir wollten uns alle für die Mannschaft durchkämpfen. Ich mag Cross, es macht Spaß, ich werde nächstes Jahr wieder laufen. (lacht)

Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg)

Ich bin mit der Platzierung zufrieden, es war besser als letztes Jahr.

Emily Junginger (VfL Sindelfingen)

Ich bin gut weggekommen. Ich habe dann am Berg versucht, anzugreifen. Aber es war nicht 100 Prozent heute, es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich dachte.

Carolina Schäfer (TG Schwalbach)

Ich bin am Anfang schlecht weggekommen, dann von Strecke und Lauf okay. Ich hatte mir insgesamt mehr erwartet, aber es war keine Katastrophe.

Carolin Hinrichs (VfL Löningen)

Ich bin das Rennen ein bisschen zu offensiv angegangen. Ich wollte nach den Deutschen Meisterschaften hier meinen Schritt ziehen, aber der Boden hier war noch tiefer, es war schwierig.
 


MÄNNLICHE U20, 5.000 METER


Herzschlag-Finish mit Favoritensturz

Der Däne Axel Vang Christensen (16:10 min) schaffte in Brüssel das Kunsstück, nach dem vorzeitigen Aus 2022 seinen U20-Titel aus dem Jahr 2021 wieder zurückzuerobern – und das in einem Herzschlag-Finish im Duell mit dem großen Favoriten Nils Laros (Niederlande; 16:10 min). Früh hatte sich in diesem Rennen ein Trio vom Rest des Feldes abgesetzt, dem auch der Ire Nicholas Griggs (16:24 min) angehörte. Auf der letzten Runde zog Nils Laros davon – scheinbar. Denn Christensen ließ sich nicht vollständig abschütteln und legte am Ende einen famosen Spurt hin, mit dem er wenige Meter vor der Ziellinie noch den WM-Finalisten über 1.500 Meter wieder hinter sich ließ.

Die deutschen U20-Läufer konnten weder hier noch in der Teamwertung – die die Talente aus Irland für sich entschieden – in den Kampf um vordere Platzierungen eingreifen. Bei ähnlich schweren Bedingungen wie bei der Cross-DM in Perl war es auch dieses Mal der Deutsche Meister Lukas Ehrle (LG Brandenkopf; 16:56 min), der die beste deutsche Leistung im Gelände zeigte. Er wurde 17. Auf Platz 51, 56 und 59 kamen Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach), Tobias Tent (LG Stadtwerke München) und Aaron Schubert (SC DHfK Leipzig) ins Ziel, Rang 68 von 92 Teilnehmern gab's für Jonas Weschle (LAC Freiburg).

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Lukas Ehrle (LG Brandenkopf)

Ich bin nicht weggekommen und habe mich dann gut nach vorne gearbeitet. Die Beine taten weh und ich wollte an der Gruppe dranbleiben. Ich war dann froh, dass auf der Zielgerade keiner mehr kam und ich meine Platzierung halten konnte. Platz 17 ist ein gutes Ergebnis, mein Traumziel waren die Top 20, ich bin zufrieden. Jetzt geht’s am 10. Januar zum Studium in die USA.

Tobias Tent (LG Stadtwerke München)

Ich wusste nicht, wo ich liege und wie weit ich hinten war. Ich bin drittbester Deutscher, das ist okay. Ich war bei den Deutschen Meisterschaften auch Dritter. Ich hatte mir für heute keine genaue Platzierung vorgenommen. Ich wollte sehen, was bei einer internationalen Meisterschaft möglich ist. Die Strecke war okay, Schlamm liegt mir.

Aaron Schubert (SC DHfK Leipzig)

Es war eine harte Strecke mit dem tiefen Matsch und Schlamm und sehr anstrengend.

 

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