| Kobe

Abschlusstag Para-WM: Schäfer Doppel-Weltmeister, Floors sprintet zu Gold

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Vier Titel hatten die deutschen Para-Leichtathleten bis Freitag bei der WM in Kobe geholt. Am Schlusstag folgen noch zwei weitere innerhalb einer Stunde. Hinzu kommt eine unerwartete Silbermedaille.
dpa/mbn/pm

Die deutschen Sprinter haben bei der Para-WM der Leichtathleten in Kobe (Japan) für einen goldenen Abschluss gesorgt. Leon Schäfer krönte sich nach seinem dritten Weitsprung-Sieg sechs Tage zuvor durch seinen ersten WM-Titel über 100 Meter zum Doppel-Weltmeister. Paralympicssieger Johannes Floors (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) siegte in seiner Paradedisziplin über 400 Meter zum vierten Mal in Folge bei einer WM.

Zudem holte Palympicssiegerin Lindy Ave in ihrem erst zweiten Rennen über 400 Meter nach der Babypause Silber. Deutschland beendet die WM mit sechs Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille und hat nun insgesamt 15 Slot-Plätze für die Ende August beginnenden Paralympics in Paris. Das sind zwei mehr als vor der WM. Über das High-Performance-Ranking können am 28. Juni weitere Startplätze für die deutsche Mannschaft hinzukommen.

Leon Schäfer dreht nach schlechtem Start auf

„Eigentlich war es ein scheiß Rennen“, sagte Leon Schäfer nach seinem Gold-Coup lachend: „Mein Start war sehr, sehr schlecht. Ich habe die Jungs flitzen sehen. Dann habe ich gedacht: Junge, das kann nicht sein, jetzt hack einfach rein. Das habe ich gemacht und das Ding gewonnen.“

Und das in 12,03 Sekunden, womit er den Deutschen Rekord seines Mentors Heinrich Popow verbesserte. „Ich habe ihm ein Video vom ersten Lauf geschickt und er hat mir noch ein paar Tipps gegeben“, sagte Leon Schäfer: „Ich bin ihm sehr, sehr dankbar.“

Johannes Floors siegt souverän

Leon Schäfers Leverkusener Teamkollege Johannes Floors siegte in 47,49 Sekunden mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf seinen Herausforderer Hunter Woodhall aus den USA. „Hunter wollte, das hat man ganz klar gesehen. Aber ich wusste, ich habe auch was in petto“, sagte Johannes Floors und ergänzte: „So schnell lasse ich mir den Weltmeister-Titel so nicht nehmen.“

Für die Greifswalderin Lindy Ave war ihr zweiter Platz wegen der Umstände fast so sensationell wie ihr Paralympicssieg vor drei Jahren in Tokio. „Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass ich nach so langer Babypause fast an meine Bestzeit herankomme“, sagte Lindy Ave, die 100 Meter vor dem Ziel noch auf Rang vier gelegen hatte. Mit 60,59 Sekunden musste sie sich nur der Kolumbianerin Karen Moreno geschlagen geben, die in Kobe den Weltrekord auf 59,40 Sekunden verbesserte.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Quelle: Deutsche Presse-Agentur dpa

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