Bei der EYOF U18 Gala in Wetzlar hat sich am Samstag ein großer Teil des deutschen Aufgebots für das diesjährige Europäische Olympische Jugend-Festival formiert. Bei schwierigen Bedingungen konnten mit Bestleistungen und Top-Resultaten unter anderen Diskuswerfer Matti Sosna, Sprinter Sebastian Hetzner sowie Nikolas Kautz und Daryl Ndasi über die Kurzhürden glänzen.
Der Name Sosna ist in der Leichtathletik mittlerweile gut bekannt – schaffte Mika Sosna (TSG Bergedorf) in den vergangenen Jahren doch fast nahtlos den Schritt vom U20-Weltrekordler über die EM- und Olympia-Premiere bis hin zum Club der 70-Meter-Diskuswerfer. In diesem Sommer wird auch sein jüngerer Bruder erstmals ins Nationaltrikot schlüpfen: Matti Sosna, 17 Jahre jung, hat am Samstag bei der EYOF U18 Gala in Wetzlar mit einem Sieg und neuer Bestleistung seine Ansprüche auf einen Start beim Europäischen Olympischen Jugend-Festival (EYOF) in Skopje (Mazedonien; 20. bis 26. Juli) untermauert.
Insgesamt 28 Startplätze stehen der Leichtathletik im deutschen EYOF-Aufgebot zur Verfügung, welches für alle Sportarten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominiert. Aufgenommen werden können auf die DLV-Vorschlagsliste die bestplatzierten deutschen Athlet:innen von Wetzlar mit erfüllter Norm. Diese Liste wird im Anschluss an das Mehrkampf-Meeting am 20./21. Juni in Bernhausen-Filderstadt finalisiert, berücksichtigt wird bei den zu vergebenden Plätzen im Zweifel auch die Position im europäischen Ranking.
Als aktuelle Nummer zwei Europas in der U18 zählt Matti Sosna zu den Athletinnen und Athleten, die sicher mit dem Start in Skopje planen können. Während er seinen Wettbewerb mit fast zehn Metern Vorsprung dominierte, gab es über 100 Meter Hürden eine enge Entscheidung zwischen zwei Athletinnen, die beim EYOF mit Medaillenchancen an den Start gehen würden: Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München), mit ihrer Bestleistung von 13,29 Sekunden ebenfalls auf Platz zwei im europäischen Ranking, bezwang im Kampf um das eine EYOF-Ticket am Samstag in 13,32 Sekunden knapp die noch ein Jahr jüngere Delisha Benelisa Domingos (TuS Lichterfelde; 13,36 sec).
Lynn Pöppelmann eine Klasse für sich
Mit ihrer Bestzeit von 59,12 Sekunden ist Lynn Pöppelmann (TuS Köln rrh.) nicht nur Europas Nummer zwei in ihrer Altersklasse, sondern führt in Deutschland auch die U20-Bestenliste an. Bei schwierigen Bedingungen in Wetzlar – Kälte, böiger Wind und immer wieder Regenschauer – reichten der 16-Jährigen dieses Mal 60,15 Sekunden zum Sieg vor zwei Athletinnen aus Irland. Auch 1,80-Meter-Hochspringerin Eva Kalb (LG Forchheim) war nicht bis aufs Äußerste gefordert: Nach 1,76 Meter waren der Sieg und vermutlich auch das EYOF-Ticket in der Tasche.
Eine Überraschung gab es im Speerwurf der männlichen U18, wo Niklas Könnemann (SC Magdeburg) das Feld von hinten aufrollte: Als Nummer sechs der nationalen Rangliste gestartet, schockte er gleich im ersten Versuch mit 69,89 Metern die Konkurrenz und überbot erstmals die EYOF-Norm. Das Nachsehen hatte unter anderen 71-Meter-Werfer Nils Dillemuth (TSV Assenheim). Auch über 3.000 Meter musste sich mit Maximilian Rath (LG Stadtwerke München; 8:34,14 min) ein Favorit geschlagen geben: Tom Stephan (TV Lilienthal; 8:32,47 min) hatte dieses Mal die besseren Beine.
In einem schnellen Finale über 110 Meter Hürden mit gleich drei Normerfüllern legte Nikolas Kautz (TSV Bayer 04 Leverkusen) eine mächtige Steigerung hin: Seine erste Zeit unter 14 Sekunden wurde mit 13,70 Sekunden gestoppt und brachte ihn direkt vor bis auf Rang fünf Europas in der U18. Über 100 Meter machte Sebastian Hetzner (LAC Passau) mit starken 10,58 Sekunden auf sich aufmerksam. Chiara Wildner (SC Potsdam), Favoritin im Diskuswurf, beeindruckte mit 48,02 Metern und einer starken Serie, die Selbstvertrauen für Skopje verleihen dürfte.
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