Europa-Einstiege von Lückenkemper und Meyer, Farken hat nächste Rekordchance

Sieben Athletinnen und Athleten vertreten die DLV-Farben am Donnerstag beim Diamond League-Meeting in Oslo. Ihre ersten Rennen des Sommers in Europa bestreiten Sprinterin Gina Lückenkemper und Hindernis-Läuferin Lea Meyer. Robert Farken nimmt nach seinem deutschen Rekord über 1.500 Meter die Meile in Angriff.

Aus DLV-Sicht und international verspricht das Diamond League-Meeting in Oslo (Norwegen) am Donnerstag (12. Juni) zahlreiche Highlights. Der ein oder andere Rekord könnte ins Wanken geraten.

Die Chance auf einen weiteren deutschen Rekord hat Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig). Über die Meile ist das Feld ähnlich besetzt wie in Rom (Italien), wo der 27-Jährige über 1.500 Meter die mehr als 40 Jahre alte deutsche Bestmarke auf 3:30,80 Minuten gesteigert hatte.

Über die Meile steht der Rekord von Jens-Peter Herold seit 1988 bei 3:49,22 Minuten. In der Halle hatte Robert Farken über diese Strecke in 3:49,44 Minuten schon einen Rekordlauf hingelegt und war auch nicht weit von der Freiluftbestzeit entfernt. Für Tempo soll in Oslo wieder der Slowene Zan Rudolf sorgen, auch Timothy Cheruiyot (Kenia) und Oliver Hoare (Australien) sind wieder mit im Rennen.

Gesa Felicitas Krause zurück auf der Bahn

Ihr erstes Rennen in diesem Sommer in Europa bestreitet Gina Lückenkemper (SCC Berlin), die an ihrem Trainingsstandort in den USA die 100 Meter schon in 11,07 Sekunden und die 200 Meter in 22,77 Sekunden gesprintet ist. In Oslo trifft die 28-Jährige über 100 Meter unter anderem auf Olympiasiegerin Julien Alfred (St. Lucia), Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien) und Hallen-Europameisterin Zaynab Dosso (Italien).

Mit ihrer ersten 5.000-Meter-Zeit unter 15 Minuten ist Lea Meyer (VfL Löningen), die ebenfalls in den USA trainiert, in den Sommer gestartet. Die Olympia-Zehnte über 3.000 Meter Hindernis ist ebenfalls nach Europa gereist, für ihren Saisoneinstand über ihre Spezialstrecke. Auf der meldet sich auch die deutsche Rekordlerin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) zurück, die sich im Frühjahr auf Straßenrennen konzentriert hatte und in diesem Jahr noch keinen Wettkampf auf der Bahn absolviert hat.

Im Feld sind vier Athletinnen, die schon unter neun Minuten geblieben sind: Die Olympiasiegerin von Paris (Frankreich) Winfred Yavi (Bahrain), die Weltmeisterin von 2022 Norah Jeruto (Kasachstan) und die Kenianerinnen Faith Cherotich und Jackline Chepkoech.

Fliegt Max Heß wieder über 17 Meter?

Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) ist mit 16,88 Metern in seine Freiluftsaison eingestiegen, die 17 Meter sind schon wieder greifbar. Zur Konkurrenz des Zweiten der Hallen-EM zählen der Olympia-Zweite Pedro Pablo Pichardo (Portugal) und der Dritte der Hallen-WM Fabrice Zango (Burkina Faso).

Im 5.000-Meter-Feld der Männer sind zwölf Athleten mit Bestzeiten unter 13 Minuten angekündigt, die Äthiopier Yomif Kejelcha und Hagos Gebrhiwet sind sogar schon unter 12:40 Minuten gelaufen. Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) kann also mit einem hohen Tempo rechnen. Die Bestätigungsnorm für die WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) steht bei 13:15,00 Minuten.

Karsten Warholm will seine Weltbestzeit angreifen

Die internationalen Topstars des Meetings sind Stabhochsprung-Überflieger Armand Duplantis (Schweden) und Langhürden-Weltrekordler Karsten Warholm (Norwegen), der noch einmal die 300 Meter Hürden in Angriff nimmt. Über diese Strecke hatte der dreimalige Weltmeister seine Weltbestzeit zum Saisonauftakt in Xiamen (China) auf 33,05 Sekunden verbessert.

Über die verkürzte Distanz ist nach seinem starken Saisonauftakt auch Emil Agyekum (SCC Berlin) dabei. Bei den Frauen über 400 Meter Hürden will Anna Hall (USA) an den Start gehen, die bei ihrem Sieg im Siebenkampf in Götzis (Österreich) erstmals mehr als 7.000 Punkte erreicht hatte.

Schon am Mittwoch (11. Juni) werden in Oslo das Hammerwerfen mit Olympiasieger Ethan Katzberg (Kanada) und die 10.000 Meter der Frauen mit Lokalmatadorin Karoline Bjerkeli Grøvdal (Norwegen) ausgetragen. Auch ein Mehrkampf startet mit dem Weitsprung. Zehnkampf-Olympiasieger Markus Rooth (Norwegen), sein Landsmann und Götzis-Sieger Sander Skotheim, Europameister Johannes Erm (Estland) und Simon Ehammer (Schweiz) werden am Donnerstag auch noch die 110 Meter Hürden und den Speerwurf in Angriff nehmen.