Die Berglauf-DM in Oberstdorf ist am Sonntag mit Favoritensiegen zu Ende gegangen. Lukas Ehrle blieb in 59:32 Minuten als erster Starter in der Geschichte des Nebelhorn-Berglaufes unter einer Stunde. Bei den Frauen setzte sich Nina Engelhard gegen ihre Vereinskollegin Laura Hottenrott durch.
Rauf aufs Nebelhorn: 1.420 Höhenmeter auf 9,7 Kilometern mit Steigungen von bis zu 30 Prozent. Dieser anspruchsvollen Aufgabe stellten sich am Sonntag beim Nebelhorn-Berglauf mehr als 500 Läuferinnen und Läufer, mehr als 300 davon in der DM-Wertung. Und das bei schönstem "Kaiserwetter" mit strahlend blauem Himmel und Temperaturen, die den Athletinnen und Athleten durchaus zu schaffen machten. Einer ließ sich davon jedoch nicht beirren: Favorit Lukas Ehrle (LG Brandenkopf). Der Sieger von 2023 und 2024 machte mit neuem Streckenrekord den "Hattrick" perfekt.
Auf den ersten beiden Kilometern konnte Dominik Notz (LAV Stadtwerke Tübingen) noch folgen. Er hatte den Nebelhorn-Berglauf im vergangenen Jahr gewonnen, kennt die Strecke also gut. Doch dann musste der Tübinger den Favoriten ziehen lassen, der sich fortan allein auf die Jagd nach dem Streckenrekord von 1:01:55 Stunden begab. "Auf geht's, Lukas, unter einer Stunde!", rief ihm das Betreuerteam zu, das am Berg stand. Und der zweifache Medaillengewinner der letztjährigen Berglauf-EM zog durch: In 59:32 Minuten pulverisierte er die alte Marke.
"Es lief heute richtig gut", resümierte Lukas Ehrle. "Ich wollte das Ding natürlich gewinnen, zum dritten Mal in Folge den Titel holen. Deswegen habe ich von Anfang an aufs Gas gedrückt, bin aber relativ kontrolliert geblieben. Ich habe gemerkt, dass ich einen kleinen Vorsprung aufbauen konnte, war mir aber nie zu sicher. Unter einer Stunde ist natürlich cool, ich glaube, die Leute haben gehofft, dass das mal jemand schafft." Dominik Notz kam in 1:02:01 Stunden als Zweiter ins Ziel, Julius Ott (TSG Weinheim; 1:02:40 h) komplettierte das Podium.
Nina Engelhard nach Verletzungspause stark zurück
Auch Nina Engelhard (PSV Grün-Weiß Kassel) zeigte ein starkes Rennen. Für die zweifache Berglauf-Europameisterin war es nach einer Verletzungspause das erste Rennen seit September. Schon nach zwei Kilometern setzte sie sich von ihrer Vereinskollegin Laura Hottenrott ab und sicherte sich schließlich nach 1:09:02 Stunden den Sieg – ebenfalls in Streckenrekordzeit. "Ich habe mich tierisch darauf gefreut, wieder am Berg unterwegs zu sein. Körperlich habe ich mich ganz gut gefühlt. Mit dem Sieg bin ich absolut glücklich", sagte sie.
Laura Hottenrott schnappte sich in 1:11:12 Stunden Silber. "Es war mein erster Berglauf nach den Straßenläufen im Frühjahr", ordnete die Olympia-Teilnehmerin im Marathon das Ergebnis ein. "Nina war für mich heute unschlagbar. Es ist erst der Anfang der Berglaufsaison, ich arbeite weiter hart." Als Dritte lief die erste U20-Athletin über die Ziellinie: Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald), die am Vorabend erst in Mannheim bei der Junioren-Gala die 5.000 Meter gewonnen hatte. Für sie wurden 1:13:54 Stunden gestoppt.
In der Mannschaftswertung erzielten die drei bestplatzierten Läuferinnen des SSC Hanau-Rodenbach mit 4:08:07 Stunden in Summe die beste Zeit. Bei den Männern hatte die LG Telis Finanz Regensburg (3:15:04 h), angeführt vom viertplatzierten Gabriel Wimmer, die Nase vorn. Mit Andreas Schindler (albside e.V.; 1:05:55 h) schaffte es als Neunter ein "M45er" in die Top Ten. Bei den Frauen beeindruckte W50-Athletin Thurid Buch (Alfterer SC) mit 1:27:11 Stunden auf Platz 14. Insgesamt nahmen Läufer bis zur Altersklasse M75 teil.
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