| Valencia-Marathon

2:04:03 Stunden! Aufholjagd von Amanal Petros endet mit deutschem Rekord

© Franke
Marathonläufer Amanal Petros schreibt nach dem Silber-Coup bei den Weltmeisterschaften in Tokio seine Erfolgsgeschichte weiter. Beim Marathon in Valencia schraubte er am Sonntag den deutschen Rekord um fast eine Minute nach unten. Die neue Marke: 2:04:03 Stunden.
Svenja Sapper / dpa / jw

Der WM-Zweite Amanal Petros(Hannover 96)  hat beim Valencia-Marathon den deutschen Rekord* pulverisiert und mit einer beeindruckenden Aufholjagd einen starken zweiten Platz belegt. Nicht einmal drei Monate nach seinem Sensationssilber bei den Titelkämpfen in Tokio (Japan) lief er in Spanien 2:04:03 Stunden. Damit sortierte er sich in der ewigen europäischen Bestenliste auf Platz drei ein. 

Petros verbesserte damit die bisherige Bestmarke seines Landsmannes Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) um 53 Sekunden. Schneller war bei dem hochklassig besetzten Marathon im Osten Spaniens nur der Kenianer John Korir mit einer Zeit von 2:02:25 Stunden. Der 30-Jährige holte sich damit den deutschen Rekord zurück, nachdem Fitwi vor etwa einem Jahr ebenfalls in Valencia über die prestigeträchtige Distanz von 42,195 Kilometern zwei Sekunden schneller gewesen war als die alte persönliche Bestmarke von Petros.

Petros zieht nach 25 Kilometern an

Bei optimalen Bedingungen und auf der superschnellen Strecke in Valencia ging Amanal Petros verhalten an. Lange hielt sich der 30-Jährige im Verfolgerfeld auf, ehe er nach etwa 25 Kilometern die Aufholjagd startete. Gemeinsam mit dem Norweger Awet Kibrab, der Dritter wurde (2:04:24 h), arbeitete er sich Stück für Stück nach vorn. Petros überholte auf der zweiten Streckenhälfte alle seine Kontrahenten. Einzig Korir hielt sich vor dem Deutschen.

"Ich bin sehr glücklich, dass ich mein Ziel erreicht habe", sagte Amanal Petros im "Sportschau"-Interview. "Meine Saison war sehr lang. Mein Ziel war, eine sehr schnelle Zeit zu laufen, dafür habe ich in Kenia lange trainiert. Es war nicht einfach, es gab viele Tage, an denen ich in ein Loch gefallen bin. Es war so schwer, wieder zurückzukommen. Aber ich habe nicht aufgegeben. Nach 25 Kilometern habe ich sogar mehr erwartet in Hinblick auf den Europarekord, aber unserem Pacemaker ging es nicht so gut. Es hat nicht alles super geklappt, aber ich habe trotzdem nichts zu meckern. Ein sehr schöner Jahresabschluss!" 

Erstmals vier Deutsche unter 2:10 Stunden

Eine persönliche Bestzeit lief auch Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics), der sich mit Magenproblemen ins Ziel kämpfte. Pfeiffer wurde mit 2:06:46 Stunden Elfter, Fitwi (2:07:01 Stunden) belegte als drittbester Deutscher trotz muskulärer Probleme im Oberschenkel den zwölften Platz. Als viertbester Deutscher durfte sich auch Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) in 2:08:55 Stunden über eine neue Bestzeit und die EM-Norm für Birmingham (Großbritannien; 10. bis 16. August), die bei 2:09:30 Stunden steht, freuen. Es war das erste Mal, dass in einem Rennen vier deutsche Läufer unter 2:10 Stunden blieben. 

Während auch Erik Hille (TV Burglengenfeld) mit 2:12:09 auf Platz 44 eine Bestzeit erreichte, kamen zwei deutsche Topläufer nicht ins Ziel: Sebastian Hendel (SCC Berlin) stieg nach der 30-Kilometer-Marke aus, Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) beendete das Rennen nach dem 25-Kilometer-Punkt.

Krause gibt bei Premiere auf

Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) musste bei ihrem Marathon-Debüt vorzeitig die Segel streichen. Die 33-Jährige lief lange ein Tempo, das auf eine Zielzeit von 2:27 bis 2:28 Stunden hindeutete. Die Halbmarathon-Marke hatte sie nach 1:13:37 Stunden passiert. Doch nach einer 30-Kilometer-Zwischenzeit von 1:45:49 Stunden gab die zweimalige WM-Dritte über 3.000 Meter Hindernis (2015 und 2019) das Rennen auf. Krause hatte sich vorgenommen, eine Zeit unter 2:30 Stunden zu laufen.

Den Sieg holte sich die Kenianerin Joyciline Jepkosgei in der Weltklassezeit von 2:14:00 Stunden vor ihrer Landsfrau, Weltmeisterin Peres Jepchirchir (2:14:43 h). Als Dritte begeisterte die Belgierin Chloe Herbiet mit 2:20:38 Stunden. 

*Rekord vorbehaltlich Ratifizierung

Foto: Amanal Petros (re.) mit seinem Trainer Benjamin Franke. 

Die Top Ten der ewigen europäischen Bestenliste

2:03:36 h | Bashir Abdi (BEL), 21.10.2021
2:03:47 h | Morhad Amdouni (FRA), 18.2.2024
2:04:03 h | Amanal Petros (GER), 7.12.2025
2:04:16 h | Kaan Kigen Özbilen (TUR), 1.12.2019
2:04:20 h | Abdi Nageeye (NED), 27.4.2025
2:04:24 h | Awet Nftalem Kibrab (NOR), 7.12.2025
2:04:40 h | Tadesse Abraham (SUI), 1.12.2024
2:04:44 h | Maru Teferi (ISR), 1.12.2024
2:04:53 h | Gashau Ayale (ISR), 18.2.2024
2:04:56 h | Samuel Fitwi Sibhatu (GER), 1.12.2024

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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