Eine Hallensaison mit Europa- und Weltmeisterschaften, ein Sommer mit der WM in Tokio und zahlreichen weiteren internationalen Höhepunkten. Das Leichtathletik-Jahr 2025 ist fast zu Ende. Wir blicken zurück.
JANUAR
Der Sportwissenschaftler, langjährige Vizepräsident des Weltverbandes World Athletics und langjährige Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Prof. Dr. Helmut Digel wird in Lausanne (Schweiz) mit dem Olympischen Orden geehrt.
Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) und der Olympia-Zweite im Zehnkampf Leo Neugebauer (VfB Stuttgart) sind Deutschlands „Leichtathletin des Jahres“ und Deutschlands „Leichtathlet des Jahres“ 2024. In der Nachwuchs-Kategorie werden 400-Meter-Sprinterin Johanna Martin (1. LAV Rostock) und Stabhochspringer Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) ausgezeichnet, bei den Masters Werferin Eva Nohl (TSV Langenzenn) und Kugelstoßer Andy Dittmar (BiG Basketball in Gotha).
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) gibt eine neue Trainer-Struktur für den Olympiazyklus bis 2028 bekannt. Unter anderem werden die Disziplingruppen neu formiert und der Nachwuchsleistungssport enger mit dem Leistungssport verknüpft.
Mit dem Sparkassen Indoor Meeting in Dortmund geht die Hallensaison so richtig los. Joshua Hartmann (ASV Köln) gewinnt die 60 Meter in 6,56 Sekunden, Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) steigt mit 6,79 Metern ein.
Sportler, Trainer, Funktionär. Der langjährige Vorsitzende des SC Tegeler Forst Berlin, Klaus Brill, verstirbt im Alter von 71 Jahren nach schwerer Krankheit.
Beim CMCM Indoor-Meeting in Luxemburg sprintet Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) die 200 Meter in 22,84 Sekunden. Im Sommer kann die 2-Jährige nicht ganz so viel aus diesem starken Jahresauftakt machen wie erhofft.
Der 20-jährige Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar) überrascht bei den Hessischen Hallenmeisterschaften in Frankfurt mit der Steigerung auf 6,58 Sekunden über 60 Meter und dem knappen Sieg vor Trainingspartner Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 6,59 sec).
Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) gewinnt mit starken 1,95 Metern das Springermeeting in Cottbus.
Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) sorgt in 2:00,53 Minuten über 800 Meter für das Highlight des „Sparkassen Indoor“ in Erfurt.
FEBRUAR
Lea Meyer (VfL Löningen) steigert ihre 3.000-Meter-Bestzeit in Boston (USA) auf 8:40,96 Minuten.
Mit einem Sprung auf 7,07 Meter und damit Meeting-Rekord sorgt Malaika Mihambo für eines der Glanzlichter des Init Indoor Meetings in Karlsruhe. Die Hallen-Weltmeisterin im Kugelstoßen Sarah Mitton (Kanada) verbessert den Meeting-Rekord auf 20,68 Meter.
Beim Meeting in Metz (Frankreich) macht Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit starken 17,41 Metern da weiter, wo er als Olympia-Siebter im Freien aufgehört hatte. Nach einer starken Hallensaison wird sein Sommer allerdings wieder von Verletzungsproblemen geprägt sein.
Der 5.000-Meter-Olympiasieger von 1992 Dieter Baumann feiert seinen 60. Geburtstag.
Mit einem Weitsprung-Experiment, bei dem aus einer Take-Off-Zone statt vom Brett abgesprungen wird, sorgt das ISTAF Indoor in Düsseldorf für Diskussionen. Malaika Mihambo gewinnt mit 6,87 Metern. Über 60 Meter Hürden setzt sich im Duell zweier DLV-Hoffnungsträgerinnen Rosina Schneider (TV Sulz; 7,96 sec) knapp vor Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,97 sec) durch. Bei den Männern steigert sich Manuel Mordi (Hamburger SV) als Dritter auf 7,56 Sekunden.
Die Titel bei der Hallen-Mehrkampf-DM in Frankfurt sichern sich Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern; 4.455 Punkte) und Amadeus Gräber (Eintracht Frankfurt; 5.843 Punkte).
Weitspringerin Merle Homeier (Hannover 96) fällt mit einer Teilruptur der Hamstringsehne am Sitzbein aus.
Der frühere Athletik- und Koordinationstrainer Klaus Peschka stirbt im Alter von 77 Jahren.
Armand Duplantis (Schweden) fliegt beim ISTAF Indoor Berlin über 6,10 Meter. Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye siegt mit 19,42 Metern. Über 60 Meter Hürden setzt sich diesmal Marlene Meier (7,92 sec) gegen Rosina Schneider (8,01 sec) durch. Sprint-Aufsteiger Heiko Gussmann gewinnt über 60 Meter der Männer (6,57 sec) auch auf großer Bühne.
Bei der Jugend-Hallen-DM in Dortmund dominiert Sherin Kimuanga (SC DHfK Leipzig) über 60 Meter (7,27 sec) und 200 Meter (23,53 sec). In der männlichen Jugend U20 bleibt Cedric Barth (SC Rönnau 74; 47,99 sec) über 400 Meter unter 48 Sekunden.
Bei der Winterwurf-DM in Halle holen sich Kristin Pudenz (OSC Potsdam; 61,59 m) und Henrik Janssen (SC Magdeburg; 64,43 m) die Titel im Diskuswerfen. Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) schleudert den Hammer auf 76,38 Meter.
Yemisi Ogunleye eröffnet die Hallen-DM in Dortmund mit Gold und Bestleistung (20,27 m). Alexandra Burghardt (LG Wacker Gendorf Burghausen) steigert ihre 60-Meter-Bestzeit auf 7,13 Sekunden. Bei den Männern gelingt Robin Ganter (MTG Mannheim) das Sprint-Double über 60 Meter (6,56 sec) und 200 Meter (20,85 sec). Im Sommer muss der 24-Jährige verletzungsbedingt passen.
Runder Geburtstag von Frank Busemann. Der Olympia-Zweite im Zehnkampf von 1996 wird 50.
Der DLV nominiert sein 37-köpfiges Team für die Hallen-EM in Apeldoorn (Niederlande).
MÄRZ
Mit Silber und starken 17,43 Metern holt Max Heß in Apeldoorn seine fünfte Medaille bei Hallen-Europameisterschaften in Folge. Über den zweiten Platz jubelt auch Yemisi Ogunleye (19,56 m) im Kugelstoßen. Till Steinforth (SV Halle) krönt seine Bronzemedaille im Siebenkampf mit dem deutschen Rekord von 6.388 Punkten. Weitspringerin Malaika Mihambo erweitert mit 6,88 Metern ihre Medaillensammlung um eine Bronzemedaille. Mit 16 Platzierungen in den Top acht belegt das DLV-Team in der Nationenwertung Platz sechs.
Für internationale Höhepunkte in Apeldoorn sorgen unter anderem Hürdensprinterin Ditaji Kambundji (Schweiz) mit ihrem Goldlauf und Europarekord in 7,67 Sekunden und Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) mit seinen EM-Titeln Nummer 15 (1.500 Meter: 3:36,56 min) und 16 (3.000 Meter: 7:48,37 min). Sein Landsmann Sander Skotheim stellt einen Europarekord im Siebenkampf auf (6.558 Punkte).
Für Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) nimmt die Hallen-EM kein gutes Ende. Die Weitspringerin zieht sich eine Oberschenkel-Verletzung zu. Die Sommersaison muss ohne sie stattfinden.
Kurz nach der Hallen-EM nominiert der DLV acht Athletinnen und Athleten für die Hallen-WM in Nanjing (China). Die war wegen Corona 2020 ausgefallen und wird nachgeholt, in einem Winter, in dem auch eine Hallen-EM ausgetragen wurde.
Beim Wurf-Cup des Europaverbandes European Athletics in Nikosia (Zypern) überzeugt Henrik Janssen (SC Magdeburg) mit 65,77 Metern und dem Sieg im Diskuswerfen. Kugelstoßer Silas Ristl (VfL Sindelfingen) steigert seine Bestleistung auf 20,27 Meter. Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) erzielt bei den Frauen 18,58 Meter. In den Mannschaftswertungen steht der DLV in der Aktivenklasse und der U23 jeweils ganz oben.
Kirsty Coventry wird als erste Frau an die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees gewählt. Als Präsidentin löst die frühere Top-Schwimmerin aus Simbabwe Thomas Bach ab.
Herzlichen Glückwunsch, Bärbel Wöckel: Die viermalige Olympiasiegerin im Sprint feiert ihren 70. Geburtstag.
Nochmal Bronze: Till Steinforth wird auch bei der Hallen-WM in Nanjing Dritter (6.275 Punkte). Über Platz vier freut sich Vanessa Grimm (Königsteiner LV; 4.481 Punkte) im Fünfkampf. Jeweils Rang sechs belegen Imke Onnen (Cologne Athletics) im Hochsprung (1,92 m) und Max Heß im Dreisprung (17,03 m).
Jakob Ingebrigtsen wiederholt in Nanjing sein Doppel-Gold über 1.500 Meter (3:38,79 min) und 3.000 Meter (7:46,09 min) auch bei der Hallen-WM. Der 20-jährige Weitspringer Mattia Furlani (Italien; 8,30 m) gewinnt seinen ersten großen Titel in der Männerklasse. Mujinga Kambundji (Schweiz) holt sich wie schon 2022 Gold über 60 Meter der Frauen (7,04 sec).
APRIL
In Kingston (Jamaika) siegen bei der ersten Station des Grand Slam Track unter anderem Sydney McLaughlin-Levrone (USA; 52,76 sec) und Alison dos Santos (Brasilien; 47,61 sec) über 400 Meter Hürden. Für das mit hohen Preisgeldern dotierte neue Format, hinter dem der frühere 400-Meter-Weltrekordler Michael Johnson steckt, sind eigentlich drei weitere Stationen geplant, von denen allerdings eine noch abgesagt wird. Später wird es auch Probleme mit der Auszahlung der Preisgelder geben. Eine Neuauflage ist offen.
Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 2:24:22 h) und Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier; 2:06:29 h) holen sich mit starken Zeiten in Hannover die DM-Titel im Marathon.
Bei der Premiere der Straßenlauf-EM in Brüssel und Leuven (Belgien) stürmt Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) in 31:25 Minuten zur Silbermedaille. Gleich noch einmal Rang zwei gibt es für das DLV-Team, zu dem auch Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald; 31:52 min) und Lisa Merkel (LAV Stadtwerke Tübingen; 32:21 min) gehören.
Bei den Deutschen Meisterschaften im Straßengehen in Kelsterbach gewinnen Lena Sonntag (SC Potsdam; 1:40:50 h) und Christopher Linke (SC Potsdam; 1:22:48 h) über 20 Kilometer. Über 35 Kilometer schnappt sich Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie; 2:36:03 h) den Titel.
Die guten Bedingungen in Ramona (USA) nutzen auch die DLV-Diskuswerfer für Bestleistungen. Clemens Prüfer (OSC Potsdam; 71,01 m) und Mika Sosna (TSG Bergedorf; 70,05 m) übertreffen sogar die 70-Meter-Marke. Mykolas Alekna (Litauen) steigert seinen eigenen Weltrekord auf 75,56 Meter.
Im Rahmen des Paderborner Osterlaufs gewinnen Esther Pfeiffer (Düsseldorf Athletics; 1:10:01 h) und Luca Madeo (LG Filder; 65:21 min) die DM-Titel im Halbmarathon.
Gina Lückenkemper (SCC Berlin) meldet sich in 22,77 Sekunden in Clermont (USA) zurück über 200 Meter.
In 2:07:23 Stunden läuft Richard Ringer (LC Rehlingen) auf Rang sieben beim Hamburg-Marathon. Sieger Amos Kipruto (Kenia) steigert den Streckenrekord auf 2:03:46 Stunden.
Parallel in London (Großbritannien) läuft Amanal Petros (Hannover 96) in 2:06:30 Stunden auf Rang acht. Der Kenianer Sabastian Sawe gewinnt das Rennen in 2:02:27 Stunden.