| Speerwurf Offenburg

92,06 Meter: Andreas Hofmann feuert die nächste Rakete ab

Man kommt aus dem Staunen kaum heraus: Andreas Hofmann hat am Samstag in Offenburg bereits den dritten 90-Meter-Wettkampf der Saison abgeliefert und mit 92,06 Metern unter anderen Weltmeister Johannes Vetter bei dessen Heimspiel hinter sich gelassen.
Silke Bernhart

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Im vergangenen Jahr waren seine 91,07 Meter das i-Tüpfelchen am Ende einer langen Saison. In diesem Jahr marschiert Andreas Hofmann (MTG Mannheim) von einem 90-Meter-Wettkampf zum nächsten. Erstmals war am Samstag beim Speerwurf-Meeting in Offenburg sogar die 92 vor dem Komma: Mit 92,06 Metern steigerte der 26-Jährige seine Bestmarke vom Pfingstsportfest in Rehlingen noch einmal um 62 Zentimeter und sicherte sich damit den Sieg vor hochkarätiger Konkurrenz.

Denn auch der Weltmeister von der LG Offenburg, der wenige Tage zuvor noch selbst für die ideale Anlaufbahn Hand angelegt hatte, war vor Heimpublikum mit im Feld. Johannes Vetter musste dennoch mit einem zwei Meter zu kurzen Anlauf zurecht kommen und gleich einem Rückstand hinterherwerfen, denn Andreas Hofmann hatte schon im ersten Versuch 89,70 Meter vorgelegt. Runde für Runde fand der Weltmeister besser in den Wettbewerb, war im dritten Versuch bei 86,27 Metern angelangt und legte in Runde fünf noch einmal 85,39 Meter nach. Für den Sieg gegen Andreas Hofmann, der fünfmal 87 Meter und weiter warf, reichte das aber nicht.

Auf Rang drei machte auch der Potsdamer Bernhard Seifert den besten Wettkampf seiner Karriere. Im letzten Versuch steigerte sich der 25-Jährige auf glänzende 85,17 Meter. Kaum zu glauben, dass diese Weite zurzeit in Deutschland mit mehr als sechs (!) Metern Rückstand nur Rang vier bedeuten. In Offenburg wurde er vor dem vierten 80-Meter-Werfer im Feld Liu Qizhen (81,70 m) Dritter.

Christin Hussong überzeugt, Dana Bergrath überrascht

Ein weiteres Ausrufungszeichen setzte im Wettbewerb der Frauen Dana Bergrath – „Das hat sich eigentlich schon in Halle angedeutet“, stellte Bundestrainer Mark Frank fest. Die 24 Jahre alte Speerwerferin ließ ihr Wurfgerät erstmals über die 60-Meter-Marke fliegen und übertraf mit 60,06 Metern auch die EM-Norm für Berlin „Ich freue mich natürlich für Dana“, sagte der Bundestrainer, „sie hat sich heute für ihre gute Arbeit belohnt.“ Die nur 1,68 Meter kleine Werferin zeichne sich durch ihre gute Maximal- und Explosivkraft aus – ihre gute Form untermauerte sie mit einem weiteren Wurf auf 59,83 Meter.

Ebenfalls gut in Form ist Christin Hussong (LAZ Zweibrücken), die hinter der Chinesin Liu Shiying (64,08 m) mit 63,52 Metern für das beste deutsche Frauen-Resultat sorgte. „Christin hat einfach eine Fackel“, stellte Mark Frank fest, „die muss sie nur an den Speer kriegen.“ Gemeinsam mit Trainer und Vater Udo Hussong habe sie im Winter intensiv daran gearbeitet, eingefahrene Technikmuster auszumerzen. „Das ist noch nicht in jedem Wettkampf abrufbar, aber sie hat bereits jetzt ein stabil hohes Niveau."

Ein wenig ratlos ist dagegen nach wie vor die Weltmeisterin von 2015: Als Fünfter fehlten Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 59,38 Metern erneut einige Zentimeter zum heiß ersehnten Richtwert für Berlin. Mit etwas mehr Frische, Geschwindigkeit und einem druckvolleren Anlauf sieht der Bundestrainer aber auch in ihr eine heiße Kandidatin für regelmäßige Würfe in Richtung 62, 63 Meter oder darüber hinaus.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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