Der Leverkusener Sprinter Aleixo-Platini Menga muss wegen Achillessehnen-Beschwerden auf einen Start bei der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) verzichten. Dort will Idriss Gonschinska, Leitender Direktor Sport im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), den Erfolg der deutschen Mannschaft nicht nur an Medaillen festmachen.
Der Leverkusener Sprinter Aleixo-Platini Menga hat seine Teilnahme an den am Freitag (4. August) beginnenden Weltmeisterschaften in London abgesagt. Der 29-Jährige, der über 200 Meter zum Einsatz kommen sollte und auch für die 4x100-Meter-Staffel vorgesehen war, leidet unter Achillessehnen-Problemen.
„Aufgrund einer gereizten Achillessehne bin ich nicht in der Lage, schmerzfrei zu sprinten. Dabei sein ist nicht alles, sondern die Gesundheit“, teilte Aleixo-Platini Menga via <link https: www.facebook.com aleixo-platini-menga-187993467903789 _blank>Facebook mit.
Kein Deutscher über 200 Meter
Über 200 Meter wird damit wohl kein deutscher Läufer am Start sein, nachdem sich der Deutsche Meister Julian Reus zuvor schon gegen einen Start über die halbe Stadionrunde und für die 100 Meter entschieden hatte. „Stand jetzt sieht das so aus“, sagte Idriss Gonschinska, Leitender Direktor Sport.
Der frühere Deutsche Meister Robin Erewa, der als Staffelläufer in London ist, hat die Einzelnorm nicht erfüllt. Für die Staffel darf kein Läufer nachnominiert werden, da die Meldefrist abgelaufen ist. Nach dem Aus für Menga sind allerdings noch sechs gesunde deutsche Sprinter in London.
Erfolg nicht nur an Medaillen messen
Ihnen und auch den anderen DLV-Athleten will Gonschinska derweil keine Medaillen-Vorgabe machen. „Ich mag Medaillenraten nicht. Aber auch, wenn einige Stars fehlen, haben wir Medaillenkandidaten“, sagte der leitende Direktor Sport bei der Auftakt-Pressekonferenz. „Wenn wir an unsere Vorleistungen anknüpfen, unsere Leistung bringen, dann sind wir zufrieden. Und dann müssen andere Nationen erst einmal besser sein.“
Auch DLV-Präsident Clemens Prokop hielt sich bedeckt. „Ich wehre mich dagegen, dass man die sportliche Bilanz in der Auswertung der Medaillen vornimmt. Die Bilanz wird aus einer Vielfalt von Aspekten gezogen, da gibt es viele, die außerhalb von Medaillen Freude bereiten“, sagte Clemens Prokop.
Kristin Gierisch und Neele Eckhardt zuversichtlich
Freude bereiten wollen auch die DLV-Dreispringerinnen Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) und Neele Eckhardt (LG Göttingen), die im bisherigen Saisonverlauf überzeugt haben. So holte sich Gierisch bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien) den Titel und wurde mit 14,40 Metern im Erfurter Steigerwaldstadion Deutsche Meisterin. "In London möchte ich an meine bisherigen Leistungen anknüpfen und unter den Top sechs landen", sagte die 26-Jährige zu ihrer Zielsetzung.
Die starke Konkurrenz kann sie ebenso gut einschätzen wie Vizemeisterin Neele Eckhardt (Saisonbestleistung 14,35 Meter), die neben dem Hochleistungssport noch Jura studiert. "Beides zusammen ist nicht immer einfach. Ich hoffe jedoch, wenn ich demnächst in die Sportfördergruppe komme, dass die Bedingungen dann besser werden", so Eckhardt vor ihrer WM-Premiere am Samstag (Qualifikation ab 12 Uhr) im Londoner Olympiastadion.
Robert Harting hoch motiviert
Bei der WM 2015 in Peking (China) hatte die deutsche Mannschaft acht Medaillen geholt, zwei davon in Gold. „Wir sind nicht in Peking, deshalb kann ich das in einer veränderten Konkurrenzsituation nicht mit London vergleichen“, sagte Idriss Gonschinska.
Viel erwartet der Bundestrainer vom dreimaligen Diskus-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin), der seine letzte WM bestreitet. „Ich habe heute mit ihm gefrühstückt, Robert macht wirklich einen sehr motivierten Eindruck“, sagte Idriss Gonschinska.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)
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