| Abschied

Carolin Dietrich beendet ihre Karriere

Hürdensprinterin Carolin Dietrich hat kurz vor den Deutschen Meisterschaften in Kassel (18./19. Juni) das Ende ihrer Karriere bekannt gegeben. Ihr größter Erfolg war der Sieg bei den Hallen-Europameisterschaften 2011 damals noch unter ihrem Mädchennamen Nytra. Nach ihrer Olympia-Teilnahme in London hatte die 31-Jährige immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.
Pamela Ruprecht/pm

Kurz vor dem Showdown um die Olympia-Tickets in Kassel verabschiedet sich Carolin Dietrich (MTG Mannheim) vom Leistungssport. Zwei internationale Medaillen gewann die Hürdensprinterin unter ihrem Mädchennamen Nytra: EM-Bronze 2010 in Barcelona (Spanien) und ein Jahr später den Hallen-EM-Titel in Paris (Frankreich). Damals setzte sie sich über 60 Meter Hürden mit Bestzeit von 7,80 Sekunden in einer Tausendstel-Entscheidung gegen die zeitgleiche Britin Tiffany Porter durch. Ihre Bestzeit über 100 Meter Hürden aus dem Jahr 2010 steht bei 12,57 Sekunden.

Aus privat-beruflichen Gründen war der langjährige Schützling von Bundestrainer Rüdiger Harksen im vergangenen Sommer von Mannheim nach Leipzig gezogen: Ihr Mann Nicklas Dietrich hatte eine Anstellung als Athletik-Trainer beim  jetzigen Fußball-Bundesligisten RB Leipzig bekommen, in dessen Geschäftsstelle auch die fünfmalige Deutsche Meisterin einen Teilzeit-Job als Projektmanagerin im Bereich „Corporate Social Responsibility“ erhielt.

In den Startlöchern für die zweite Karriere

Drei Jahre lang hatte die gebürtige Hamburgerin aufgrund von Fersenproblemen und -Operationen keine Freiluft-Wettkämpfe bestritten. In der Olympia-Saison wollte sie noch einmal angreifen. Dazu kommt es nun nicht mehr. Nach ihrem ersten und einzigen Saison-Start in Jena (13,55 sec) verlässt Carolin Dietrich die Wettkampf-Bühne.

In Jena reifte auch die Entscheidung, Schluss zu machen mit dem Leistungssport. Und dort schloss sich ein Kreis: 2004 hatte Carolin Dietrich an selber Stelle ihren ersten deutschen Jugendtitel gewonnen. „Auf der Bahn, auf der mein Stern aufgegangen ist, sollte er (in exakt der gleichen Zeit im Übrigen!) auch wieder untergehen“, schreibt sie auf ihrer <link http: nytra.de _blank link zum facebook-auftritt von carolin>Homepage. Denn die Beschwerden, die nach dem Rennen wieder auftraten, machten deutlich: Ihr Körper würde der weiteren Trainingsbelastung im Kampf für Rio kaum standhalten.

Ganz dem Leistungssport den Rücken zukehren wird Carolin Dietrich aber nicht. Die studierte Betriebswirtin wird bei ihrem jetzigen Arbeitgeber eine Stelle im Marketing antreten. "Mein Arbeitgeber hat mir vor einigen Wochen eine unglaubliche Stelle angeboten", berichtet sie. "Plötzlich war da mein 'berufliches Olympia'. Die Aussicht, dass ich wieder einmal mit viel Ehrgeiz und Fleiß etwas Großes erreichen kann."

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