Siebenkämpferin Carolin Schäfer war am Samstag beim Deichmeeting in Neuwied die herausragende Teilnehmerin. Die EM-Vierte lag nach vier Disziplinen klar vor der ebenfalls stark auftrumpfenden U18-Weltmeisterin Celina Leffler. Bei den Männer setzte sich Rico Freimuth vor Lokalmatador Kai Kazmirek und Tim Nowak durch.
Siebenkämpferin Carolin Schäfer (TV Friedrichstein-Alt Wildungen 1911) ließ beim Deichmeeting in Neuwied nichts anbrennen und machte von Beginn an Druck. Sie sammelte in den Einzeldisziplinen 100 Meter Hürden (13,46 sec), Hochsprung (1,80 m), Speerwurf (47,22 m) und 150 Meter (17,78 sec) insgesamt 4.498 Punkte. "Ein gelungener Formtest. Ich bin damit heiße Kandidatin für ein WM-Ticket", scherzte die 23-Jährige nach dem dreieinhalbstündigen Wettkampf. "Meine Form ist sehr gut. Die Einzelleistungen sind ein deutlicher Fingerzeig. Ich bin fit für Götzis."
Eine vielumjubelte Klasse-Vorstellung gab auch Quasi-Lokalmatadorin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause), die mit 4.352 Punkten Zweite wurde. Die U18-Weltmeisterin im Siebenkampf verbesserte sich im Hochsprung um neun Zentimeter auf 1,77 Meter. Im Speerwurf steht der Hausrekord des Schützlings von Holger Klein nun bei 43,73 Meter, "Hürden und 150 Meter waren auch gut. Die Schnelligkeit stimmt. Ich hoffe in den nächsten Wettkämpfen daran anknüpfen zu können", so Celina Leffler.
Anna Maiwald vor Claudia Rath
Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4.282 Pkt) überraschte auf Platz drei noch vor der WM-Vierten Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 4.207 Pkt). Den besten Start erwischte naturgemäß Cindy Roleder (LAZ im SC DHfK Leipzig), die in ihre zweite Saison als Siebenkämpferin einstieg und über 100 Meter Hürden 13,23 Sekunden vorlegte - bei einem Gegenwind von 1,6 Metern pro Sekunde. Unter dem Strich blieb ihr Platz fünf.
Die frühere Vize-Weltmeisterin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), die ihren bislang letzten Siebenkampf bei den Olympischen Spielen 2012 in London (Großbritannien) verletzungsbedingt nicht beenden konnte, stieg nach übersprungenen 1,71 Meter aus. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme aufgrund einer Fersenprellung“, gab die 31-Jährige aber Entwarnung. "Ich hoffe in der nächsten Woche mein Training wie gewohnt fortsetzen zu können."
Gutes Gesamtpaket bei Rico Freimuth
Rico Freimuth (SV Halle) hielt sich bei den Männern schadlos. Im Vierkampf aus 110 Meter Hürden (14,01 sec), Hochsprung (1,95 m), Diskuswurf (50,36 m) und 200 Meter (21,39 sec) sammelte der Olympia-Sechste 3.554 Punkte. "Ein gelungener Auftakt. Im Gesamtpaket war alles gut, ich bin mit jeder einzelnen Leistung zufrieden. Insbesondere hat mich aber der Hochsprung positiv überrascht", sagte der Schützling von Wolfgang Kühne.
Vorjahressieger Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 3.470 Pkt) verkaufte sich vor heimischer Kulisse so teuer wie möglich. Der U23-Europameister und EM-Sechste, der die Hallen-EM wegen Hüftbeuger-Problemen absagen musste, glänzte vor allem im Hochsprung, wo er mit 2,10 Metern bestach. Tim Nowak (SSV Ulm 1846; 3.554 Pkt), der Dritte der U20-WM, wurde auch in Neuwied Dritter und freute sich vor allem über Steigerungen im Hochsprung (2,04 m) und Diskuswurf (47,04 m).
Der lange verletzte Vize-Weltmeister Michael Schrader (SC Hessen Dreieich; 3.370 Pkt) belegte Platz vier, blickt aber zuversichtlich Richtung Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich; 30./31. Mai). Dort möchte der Zehnkämpfer in drei Wochen die Norm für die WM in Peking (China; 22. bis 30. August) angreifen. "Die letztendliche Entscheidung wird aber wohl erst in Ratingen fallen", so der 27 Jahre alte Sportsoldat. Angetan war er von seinen 14,08 Sekunden über die Hürden: "Die zweitbeste Zeit meines Lebens."
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Video: <link video:12100>Carolin Schäfer früh in Form
Video: <link video:12103>Rico Freimuth mit gutem Mehrkampf-Auftakt