| EM 2016

Cindy Roleder: „Gut gerüstet für Rio“

Mit ihrem Sieg bei der EM in Amsterdam (Niederlande) hat sich Hürdensprinterin Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) am Donnerstag einen sportlichen Traum erfüllt. Die 26-Jährige lief in 12,62 Sekunden zu Gold. leichtathletik.de hat die ersten Reaktionen der frisch gebackenen Europameisterin in der Mixed-Zone eingefangen, wo es auch um den Ausblick in Richtung Olympia ging.
Jan-Henner Reitze

Cindy Roleder, herzlichen Glückwunsch zum EM-Titel. Was geht in Ihnen nach diesem Erfolg vor?

Cindy Roleder:

Ich freue mich tierisch. Ich habe immer gesagt, ich habe noch ein Ziel und zwar die Nationalhymne nur für mich zu hören. Das wird morgen bei der Siegerehrung passieren. Der Start war wieder nicht so gut. Hinten raus bin ich wieder super gelaufen. Fantastisch. Ich wusste sofort, dass ich gewonnen habe. Es war ein geiler Lauf. Ich habe die Zeit von Peking bestätigt. Das war nicht nur eine Eintagsfliege. Jetzt bin ich gut gerüstet für Rio, gehe noch einmal ins Training und werde dann schauen, was bei Olympia geht.

War der Titel auch im Vorfeld des Rennens Ihr Ziel?

Cindy Roleder:

Mein Ziel war eine Medaille. Nach dem Halbfinale wusste ich, dass mehr möglich ist. Da bin ich hinten raus nicht voll gelaufen. Aber ich weiß auch, dass Alina Talay laufen kann. Ich hatte erwartet, dass es zwischen uns beiden eng werden würde.

Wie haben Sie es geschafft, im Rennen cool zu bleiben, nachdem der Start wieder einmal nicht perfekt war?

Cindy Roleder:

Ich arbeite am Start, der war auch keine Katastrophe. Dennoch ist mehr drin. Das wird auch die Auswertung ergeben. Hinten raus weiß ich einfach, dass ich laufen und die Beschleunigung halten kann. Da steckt auch das Mehrkampftraining drin. Im Rennen geht alles so schnell, da kann ich an der dritten Hürde nicht mehr an den Start denken. Ich gebe von Hürde zu Hürde Vollgas.

Welchen Anteil hat Ihr Trainer Wolfgang Kühne an dem Erfolg?

Cindy Roleder:

Zu Herrn Kühne zu gehen, war die beste Entscheidung für mich. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich ihm dafür bin, dass er mich aufgenommen hat. Er hat einen ganz, ganz großen Anteil an dieser Medaille. Wir werden diesen Erfolg gemeinsam feiern, aber wir fahren auch gemeinsam nach Rio, mit zwei weiteren Athleten aus meiner Trainingsgruppe.

Warum haben Sie sich für den Schritt zum Mehrkampf-Training entschieden?

Cindy Roleder:

Ich bin immer in Halbfinals rausgeflogen. Der Wechsel zum Siebenkampf war ein Hop- oder Topspiel. Es hat geklappt, hätte aber auch schief gehen können. Das bin ich eingegangen. Ich wollte beim Finale nicht mehr auf der Tribüne sitzen. Es muss nicht für jeden richtig sein. Für mich war es der Jackpot.

Inwiefern hat das Mehrkampf-Training dazu beigetragen, dass Sie ihre Leistung jetzt so gut auf den Punkt bringen können?

Cindy Roleder:

Der Umgang in der Trainingsgruppe ist locker. Wenn im Mehrkampf eine Disziplin nicht so läuft, kommt die nächste und wird besser. Deshalb hat man immer ein kleines Erfolgserlebnis. Außerdem bin ich athletisch viel austrainierter und habe einen guten Coach, der mich immer auf den Punkt fit macht.

Welches Signal senden Sie mit Ihrer Vorstellung an die besten Hürdenläuferinnen, die nicht aus Europa kommen?

Cindy Roleder:

Die schauen schon auf uns. Ich muss mich nicht verstecken. Für das Finale in Rio wird man zügig laufen müssen. Die Amerikanerinnen und Jamaikanerinnen sind sehr gut drauf. Welche Zeit letzten Endes her muss, wird auch an den Bedingungen liegen. Es wird darauf ankommen, im Finale zu stehen. Mit meinen 12,62 Sekunden bin ich nicht schlecht aufgestellt.

Wie halten Sie die Spannung bis Rio?

Cindy Roleder:

Das sehe ich gelassen. Ich fahre nächste Woche nach Kienbaum. Da bin ich etwas abgeschottet. Ich gehe ins Training und werde meinen Muskelkater haben. Es wird nochmal ins Aufbautraining gehen. Die Grundschnelligkeit soll noch etwas hoch gehen. Die muss ich dann auch über die Hürden bringen. Dafür muss ich mit verkürztem Abstand trainieren. Mit guten Startpartnern werde ich auch am Start arbeiten. Ich laufe da gerne gegen Männer, die mir weglaufen. Das tut mir gut.

Mehr:

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