| 2016 in Schlagzeilen

Das Jahr im Rückspiegel (III)

Große Emotionen, sportliche Highlights und Schicksale. Das Olympia-Jahr 2016 hat wieder alle Facetten der Leichtathletik gezeigt. Wir blicken in unserem großen Jahres-Rückblick noch einmal auf die Schlagzeilen der zurückliegenden Monate.
Jan-Henner Reitze

September

Platz zwei mit 86,56 Metern beim Diamond League-Finale in Zürich (Schweiz) reichen für Thomas Röhler (LC Jena) nicht, um die Gesamtwertung und damit auch einen zusätzlichen Startplatz für die starken DLV-Speerwerfer für die WM 2017 zu gewinnen. Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 87,28 m) bezwingt den Olympiasieger und holt sich den Jackpot.

Mit einem Sieg beim ISTAF mit 64,28 Metern setzt Christina Obergföll (LG Offenburg) den perfekten Schlusspunkt hinter ihre eindrucksvolle Karriere. Die DLV-Männer dieser Disziplin beweisen noch einmal, wie hoch ihr Top-Niveau ist: Johannes Vetter (LG Offenburg) gewinnt mit 89,57 Metern vor Julian Weber (USC Mainz; 88,29 m). Auch Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 85,43 m) landet noch vor Olympiasieger Thomas Röhler (82,55 m).

Nach der Enttäuschung bei Olympia gibt Robert Harting (SCC Berlin) bekannt, mindestens bis zur Heim-EM 2018 weitermachen zu wollen.

Mit einem Sprung über 5,10 Meter verabschiedet sich Björn Otto (ASV Köln) von der Stabhochsprung-Bühne - in Aachen, wo er auf dem Höhepunkt seiner Karriere 2012 den deutschen Rekord auf 6,01 Meter verbesserte.

Bei den Paralympics in Rio überrascht der kleinwüchsige Niko Kappel (VfL Sindelfingen; 13,57 m) mit dem ersten Gold für Deutschland in der Leichtathletik.

Beim Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien) überspringt die Olympia-Zweite Sandi Morris (USA) als dritte Frau überhaupt die Fünf-Meter-Marke im Stabhochsprung.  

Einen ganz speziellen Rahmen für ihren Abschied hat sich Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) ausgesucht. Auf Borkum lässt sie den Hammer ein letztes Mal fliegen - auf stattliche 74,00 Meter.

Mit Weltrekord von 4,93 Metern gewinnt Vanessa Low (TSV Bayer 04 Leverkusen) paralympisches Gold im Weitsprung. Gold geht ebenfalls an Rollstuhl-Athlet Daniel Scheil (PSV Weiden) im Kugelstoßen (11,03 m).

Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 28:58 min) und die gebürtige Äthiopierin Melat Yisak Kejeta (PSV Grün-Weiß Kassel; 33:16 min) holen die Titel bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften über 10 Kilometer in Hamburg.

Bei "Berlin fliegt" in der "Berlin 2018-Arena" am Brandenburger Tor wird erstmals auch gesprintet. Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Stabhochspringer Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) sichern dem DLV den Gesamtsieg.

Nach einem Wechselfehler und der Disqualifikation der USA steht fest: Markus Rehm, David Behre, Felix Streng und Johannes Floors (alle TSV Bayer 04 Leverkusen) sind Paralympics-Sieger über 4x100 Meter (40,82 sec).

Gerade hat Christina Obergföll ihre Karriere beendet, da rückt sie bei Olympia 2008 nachträglich vom Bronze- auf den Silberrang, wegen der Disqualifikation von Mariya Abakumova (Russland).

Nächste Goldmedaillen bei den Paralympics: Franziska Liebhardt (TSV Bayer 04 Leverkusen; 13,96 m) gewinnt im Kugelstoßen. Das gleiche gelingt Sebastian Dietz (BSG Bad Oeynhausen; 14,84 m).

Mit standesgemäßen 8,21 Metern im Weitsprung gewinnt Markus Rehm auch Einzelgold bei den Paralympics in Rio.

Goldener Abschluss am letzten Stadion-Tag der Paralympics: Birgit Kober dominiert das Kugelstoßen und holt sich den nächsten internationalen Titel. Ihr Leverkusener Vereinskollege Heinrich Popow macht im Weitsprung den neunten Olympiasieg deutscher Paralympics-Athleten in Rio perfekt.

Sportlich hat ihr Jahr in Rio kein glückliches Ende gefunden, privat dagegen schon. Robert und Julia Harting (SCC Berlin) geben sich das Ja-Wort.

Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6.310 Punkte) gelingt als Dritter in Talence (Frankreich) ein versöhnlicher Jahresabschluss. Ohne dass sie noch einmal aktiv eingreifen steht fest, dass Carolin Schäfer (TV Friedrichstein) und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) die Mehrkampf-Challenge des Weltverbandes IAAF gewonnen haben, für die jeweils die Punktzahlen der besten drei Mehrkämpfe der Saison addiert werden.

Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen) wird zur Sport-Stipendiatin des Jahres 2016 gewählt.

In einem Duell der Lauf-Legenden lässt Kenenisa Bekele (Äthiopien; 2:03:03 h) beim Berlin-Marathon auf den letzten Metern Wilson Kipsang (Kenia; 2:03:13 h) hinter sich. Bei den Frauen gelingt Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) als Fünfter in 2:28:34 Stunden der lang ersehnte Durchbruch in die Weltklasse.

Oktober

Sarah Kistner (MTV Kronberg) läuft bei ihrem Debüt im Halbmarathon (1:13:41 h) deutsche U20-Bestleistung.

Stabhochsprung-Hallen-Weltrekordlerin Jenn Suhr fliegt in ihrer Heimatstadt Fredonia (USA) über 5,01 Meter.

Weltmeisterin Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) war nicht für Olympia nominiert worden, jetzt gibt sie bekannt, ihre Karriere fortzusetzen.

Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) musste verletzungsbedingt auf Olympia verzichten und kündigt an, bis Tokio (Japan) 2020 weitermachen zu wollen.

Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden) gewinnt in Andernach mit Bestzeit (3:47:57 h) den DM-Titel im 50 Kilometer Gehen. Auch der junge Karl Junghannß (Erfurter LAC; 3:52:46 h) hakt früh die Norm für die WM 2017 in London ab.

Der Weltmeister von 2009 und 2011 Abel Kirui (Kenia) gewinnt in 2:11:23 Stunden den Marathon in Chicago (USA), bei den Frauen triumphiert Florence Kiplagat (Kenia; 2:21:32 h).

Die Siebenkampf-Olympiasiegerin von 2012 Jessica Ennis-Hill (Großbritannien) verkündet das Ende ihrer Karriere.

Der Europaverband EAA kürt Dreisprung-Europameister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) zum "Rising Star".

Fate Tola (LG Braunschweig) läuft in ihrem ersten Marathon als Deutsche in Frankfurt in 2:25:42 Stunden zum DM-Titel, bei den Männern gewinnt mit Marcus Schöfisch (SC DHfK Leipzig; 2:20:08 h) ein Außenseiter. Der Kenianer Mark Korir (2:06:48 h) und die Äthiopierin Mamitu Daska (2:25:27 h) gewinnen das Elite-Rennen.

November

533 Athleten werden in die DLV-Bundeskader berufen.

Die Sieger des Marathons in New York (USA) heißen Mary Keitany (Kenia; 2:24:26 h) und Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea; 2:07:51 h).

Mit dem Wechsel von Carolin Schäfer zurück zur LG Eintracht Frankfurt kündigt die erste Top-Athletin an, 2017 für einen anderen Verein zu starten.

Probetraining bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund angesetzt. Damit macht Usain Bolt (Jamaika) auch nach der Wettkampf-Saison Schlagzeilen.

Julia und Robert Harting haben einen neuen Trainer und werden vom künftigen Bundestrainer Dr. Marko Badura betreut.

Auch Cindy Roleder hat eine neue sportliche Heimat, sie wechselt zum Januar vom SC DHfK Leipzig zum SV Halle.

Mittelstreckler Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) kündigt an, eigene Wege zu gehen und zu seiner Verlobten Maryam Yusuf Jamal (Bahrain) in die Schweiz zu ziehen.

Die Läufer des Jahres stehen fest: Es sind Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) und der EM-Dritte über 5.000 Meter Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen).

Die Hindernis-Europameisterin von 2014 Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) erklärt, wie angekündigt, ihre Karriere nach der Geburt ihrer Tochter fortsetzen zu wollen.

Vanessa Low und Niko Kappel sind Behindertensportler des Jahres.

Dezember


Weitere Top-Athleten geben bekannt, dass sie ab 2017 für einen neuen Verein starten: Arne Gabius wechselt zum Verein "TherapieReha Bottwartal", Lisa Mayer zum Sprintteam Wetzlar.

Usain Bolt (Jamaika) und Almaz Ayana (Äthiopien) werden als „Welt-Leichtathleten des Jahres“ des Weltverbandes IAAF ausgezeichnet.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) stimmt der umstrittenen Spitzensportreform zu. Durch eine Potenzialanalyse werden Athleten und Sportarten in drei Cluster eingeteilt, die für Erfolgsaussichten stehen. Davon hängt die Förderung ab. 

Am gleichen Tag verabschiedet der Weltverband IAAF eine reformierte Satzung, die Betrug und Machtmissbrauch verhindern soll.

Usain Bolt ist jetzt auch ein Star auf der Leinwand, seine Doku „I am Bolt“ kommt ins Kino.

Der Weltverband IAAF gibt Änderungen für die kommende Diamond League-Saison bekannt. Unter anderem werden nicht mehr während der gesamten Saison Punkte für den Gesamtsieg gesammelt, sondern es geht um die Qualifikation fürs Diamond League-Finale, dessen Sieger auch den Jackpot knackt.

Zum Start des neuen Olympiazyklus strukturiert der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) um. Insgesamt 31 Bundestrainer-Posten im Spitzen- und Nachwuchsbereich werden verändert, um optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (Japan) schaffen.

Frauen-Power bei der Cross-EM: Konstanze Klosterhalfen setzt mit der erfolgreichen Titelverteidigung im Einzel der U20 den perfekten Schlusspunkt hinter ihr überragendes Jahr. Mit der Mannschaft gibt es Silber. In der U23 gewinnt Anna Gehring (SC Itzehoe) Einzel-Silber und steht auch mit der Mannschaft auf dem Podest.

„Es ist doch nur Kugelstoßen…“ - die Biographie von Christina Schwanitz erscheint.

Tennisspielerin Angelique Kerber und Turner Fabian Hambüchen sind Deutschlands Sportler des Jahres. Als beste Leichtathleten landen Gesa Felicitas Krause und Thomas Röhler auf den Plätzen sieben und acht.

Kurz vor Weihnachten wird bekannt: David Storl wird nächstes Jahr Vater.

Mehr:

<link news:52018>Das Jahr im Rückspiegel (I)
<link news:52024>Das Jahr im Rückspiegel (II)

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