Weltmeister David Storl braucht ein perfektes Umfeld, um im Kugelstoßring Weltklasse-Leistungen abzurufen - sportlich wie privat. Daher richtet sich der Sachse zusammen mit Freundin Carolin sein neues Zuhause in Leipzig ein.
Seine geliebte Schoko-Bananen-Torte wird Kugelstoß-Weltmeister David Storl künftig im neuen Leipziger Zuhause mit seiner Freundin genießen. Zusammen mit Carolin Leonhardt, Kanu-Olympiasiegerin 2004 in Athen (Griechenland), hat der 24 Jahre alte Olympia-Zweite die Sachsen-Metropole als gemeinsamen Standort ausgewählt. Denn der bodenständige Storl hatte schlicht keine Lust mehr auf die Pendelei aus Sachsen nach Mannheim zu seiner sechs Jahre älteren Liebsten.
„Dann haben wir einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt, darauf freuen wir uns riesig. Jeder weiß ja, dass ich traditionell ein Mensch bin, der nicht alle drei Jahre den Verein wechselt“, betont der Welt- und Europameister, der Mitte November vom LAC Chemnitz zum SC DHfK Leipzig wechselte und dort einen Dreijahresvertrag erhielt. Er soll als neues Zugpferd die traditionsreiche Leichtathletik in Leipzig wiederbeleben.
Mit dem Umzug in die Messestadt und der gemeinsamen Wohnung mit seiner Freundin hat sich Storl das sportliche und private Umfeld geschaffen, um weiter sportliche Höchstleistungen zu bringen. In seinem Sog wechselte auch Diskuswerferin Nadine Müller von Halle/Saale an die Pleiße. Die Olympia-Vierte von 2012 und WM-Zweite von 2011 hatte wegen gesundheitlicher Probleme in der abgelaufenen Saison unter anderem die EM in Zürich (Schweiz) verpasst. Nun strebt sie für dieses Jahr wie Storl die Weltmeisterschaften in Peking (China) an.
Muskelmasse zugelegt
Der 1,98-Meter-Hüne das Ziel dritter-WM-Titel fest im Visiert. Er hatte sich noch im vergangenen September am linken Knie operieren lassen müssen. Jetzt ist er beim Bankdrücken schon wieder bei über 150 Kilogramm und hat an Muskelmasse zugelegt. 2015 soll endlich die 22-Meter-Marke fallen. Zuletzt fehlten winzige drei Zentimeter. Mit noch besserer Technik soll es nun im WM-Jahr gelingen.
Unterstützung in Leipzig hat er wenige hundert Meter vom Trainingsort entfernt beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) gefunden. Dort stößt er spezielle Kugeln mit integrierter Messtechnik im Rahmen des wissenschaftlichen Projektes „Analyse und Beeinflussung der Beschleunigung der Wurfgeräte unter besonderer Berücksichtigung des Spannungsaufbaus“.
Erster Start Ende Januar
Mit Storl soll 2016 auch wieder das Internationale Hallen-Meeting „LE-Athletics“ in der Messestadt neu aufgelegt werden. Dann mit Sicherheit um seine Parade-Disziplin erweitert. Im Olympia-Jahr will er ohnehin wieder im vollen Wettkampf-Modus sein.
In diesem Winter hat er hingegen seine Hallenstarts minimiert. „Ich will kein Risiko eingehen. Ich bestreite vielleicht nur ein oder zwei Wettkämpfe“, sagte der jüngste zweimalige Weltmeister in seiner Disziplin.
Der Polizei-Anwärter könnte im Sommer erneut Geschichte schreiben. Er will nach dem Schweizer Werner Günthör der zweite Kugelstoßer werden, der drei WM-Titel in Serie gewinnt. „Auf jeden Fall will ich in Peking meinen WM-Titel verteidigen. Und wenn es mit dem Knie so weitergeht, dann wird es ein gutes WM-Jahr.“
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)