Die Leichtathleten werden mit rund 100 Startern die größte Teilmannschaft im deutschen Olympia-Team für Rio de Janeiro (Brasilien; 5. bis 21. August) sein. Auch für die EM in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) rechnet DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen mit einem Rekordteam.
Das Olympia-Aufgebot der deutschen Leichtathleten wird in Rio de Janeiro alles in den Schatten stellen – zumindest quantitativ. "Wir gehen davon aus, dass sich bis zu 100 Athleten für die Sommerspiele qualifizieren werden", prognostizierte Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Damit wird der DLV nicht nur die größte Teilmannschaft im insgesamt etwa 450 Sportler großen Olympia-Team stellen, sondern auch das größte Leichtathletik-Aufgebot in der Spiele-Geschichte schicken.
Bedingt durch die Absenkung der Olympia-Normen im Zuge der massiven Doping-Verfehlungen in der Leichtathletik wird ein besonders großes Team nach Rio entsendet. "Wir werden sehr viele junge Athleten am Start haben, die ihre bisherige erworbene internationale Wettkampfkompetenz aus den Nachwuchs-Nationalmannschaften bei den Olympischen Spielen einbringen können. Da erwarte ich von der Öffentlichkeit und den Medien eine faire Bewertung", so der Sportdirektor.
Die Nominierungen der Athleten erfolgen am 31. Mai (Marathon), am 28. Juni (Gehen und Titelträger der Deutschen Meisterschaften in Kassel mit erfüllter Olympia-Norm) und am 12. Juli (alle weiteren Athleten mit erfüllter Olympia-Norm) durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Hohe Leistungsdichte
In diesem Jahr mit zwei internationalen Freiluft-Höhepunkten ist eine sehr differenzierte Planung nötig. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt sind deshalb Saison-Einstiegsleistungen auf höchstem Niveau zu realisieren und bis zu den Deutschen Meisterschaften am 18./19. Juni in Kassel weiter zu entwickeln. Bereits 17 Tage später folgen die Europameisterschaften in Amsterdam, bevor in einer Zwischenetappe von fünf Wochen die weitere konzentrierte Vorbereitung auf die Spiele am Zuckerhut erfolgt. „Mit diesem Modell haben wir bereits in London sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings muss sich das Team noch auf eine Zeit- und Klimaanpassung einstellen.“
Die EM wird in den Vorbereitungsprozess auf die Olympischen Spiele eingeordnet. Viele der DLV-Leistungsträger haben die kontinentalen Meisterschaften eingeplant. Die Veranstaltung ist für die jungen DLV-Talente zudem eine Chance, sich erfolgreich mit der europäischen Spitze zu messen.
"Im Einzelfall werden Cheftrainer und Bundestrainer mit unseren Spitzenathleten abwägen, ob die EM sich in die Vorbereitung auf Rio sinnvoll integrieren lässt", erklärte Thomas Kurschilgen. Auch in Amsterdam wird ein DLV-Rekordaufgebot antreten. "Ich gehe davon aus, dass wir 120 bis 130 Athleten haben werden, die die EM-Normen erfüllen", sagte der Sportdirektor. "Das spricht für die hohe Leistungsdichte in einer Vielzahl von Disziplinen in der deutschen Leichtathletik."
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)