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DLV-Team siegt mit großem Vorsprung beim Länderkampf

Unerwartet deutlich hat die deutsche Mannschaft die achte Auflage des Senioren-Länderkampfes Deutschland – Frankreich – Belgien am 17. September in Sarreguemines (Frankreich) für sich entscheiden können.
Jörg Reckemeier

Waren es im Vorjahr 15 Punkte Vorsprung, die Deutschland vor Frankreich den Sieg einbrachten, so konnte man in diesen Jahr von einem ungefährdeten Erfolg sprechen, denn in der Gesamtwertung lag das DLV-Team am Ende mit 356 Punkten sehr deutlich vor dem Gastgeber, der es auf 315 Zähler brachte. Auf dem dritten Platz folgte Belgien mit 164 Punkten.

Zwar mussten die deutschen Männer der Klasse M40/45 und M50/55 mit 162 zu 176 Punkten den Franzosen knapp den Vortritt lassen, doch in der Frauenwertung der Klassen W40/45 und W50/55 war das deutsche Team mit 194 Punkten gegenüber Frankreich mit 139 Punkten so überlegen, dass es zum deutlichen Sieg in der Gesamtwertung kam.

Beachtliches Punktepolster der Seniorinnen

Ausschlaggebend für das Punktepolster durch die deutschen Seniorinnen war eine ganze Serie von Doppelsiegen in den technischen Disziplinen. Insgesamt wurde sechs Mal die Höchstpunktzahl zwölf erreicht. Daneben wurden auch die Staffeln über 4x200 Meter in beiden Altersklassen gewonnen. Da auch die Senioren in beiden Staffelkonkurrenzen siegten, gab es sogar einen "Totalerfolg" über 4x200 Meter. Das hatte es bisher auch noch nie gegeben.

Als sehr ausgeglichen zeigte sich das deutsche W40-Team. Nicht weniger als sieben der neun Einzelwettbewerbe wurden gewonnen und so stand am Ende die Rekordpunkzahl von 99 im Ergebnisprotokoll. Heike Martin (LAC Erdgas Chemnitz) blieb über 100 Meter mit 12,59 Sekunden gar nicht so weit von ihrer Jahresbestzeit entfernt und Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach) kämpfte mit einem klug eingeteilten Rennen über 400 Meter in 60,28 Sekunden die Französin Carine Legendre nieder. Manuela Groß (LAZ Kreis Günzburg) mit 1,55 Metern im Hochsprung und Urte Alisch (SC Neubrandenburg) mit 5,22 Metern im Weitsprung gewannen die Sprungwettbewerbe.

Zweifachsieg für Dunja Koch

Sogar zu einem Zweifachsieg kam Dunja Koch (TuS Metzingen). Mit der Kugel kam sie auf 13,21 Meter und den Diskus warf sie 43,33 Meter weit. Knapp dahinter, jeweils auf Rang zwei, kamen Martina Greithanner (TSV Münnerstadt) mit 12,88 Metern und Bettina Schardt (MTG Mannheim) mit 42,44 Metern ein.

Bianca Schenker (LG Vogtland) hieß die Siegerin im 5.000 Meter Bahngehen. Aber kaum hatte sie in 24:06,00 Minuten das Ziel erreicht, da gab es hinter ihr großes Aufsehen und dann auch große Aufregung. Ihre Zwillingsschwester Brit Schröter (LG Vogtland), nicht weit zurück und ungefährdet auf Rang zwei liegend, wurde sage und schreibe 20 Meter vor dem Ziel disqualifiziert. Für die Athletin kam der Ausschluss nach 4.980 Metern offensichtlich wie „der Blitz aus heiterem Himmel“, denn eine erkennbare Vorwarnung hatte es nicht gegeben.

Vierfacheinsatz für Jennifer Schmelter

Die meistbeschäftigte Athletin der Veranstaltung war sicherlich die Mehrkämpferin Jennifer Schmelter (LG Westerwald), die nicht nur mit Platz zwei über 100 Meter in 13,09 Sekunden, Platz drei im Weitsprung mit 5,10 Metern und ihrem Staffeleinsatz dann auch noch, als Not an der Frau war, im Hochsprung aushalf, und auch hier mit 1,47 Metern auf dem zweiten Rang fünf Punkte sicherte.

Fast genau so groß wie in der W40 war der Vorsprung der deutschen W50-Seniorinnen, denn hier gab es ebenfalls sieben Einzelsiege durch das Team des DLV. Und auch in dieser Altersgruppe konnte mit Sigrun Engel (TV Königstädten) eine deutsche Athletin zwei Erfolge feiern. Die Hessin gewann sowohl den Hochsprung mit 1,47 Metern als auch den Weitsprung mit 4,87 Metern. In den Sprintwettbewerben waren Heike Jörg (LAZ Obernburg-Miltenberg) über 100 Meter in 13,09 Sekunden und Barbara Gähling (LT DSHS Köln) über 400 Meter in 61,09 Sekunden nicht zu schlagen.

Über 5.000 Meter steigerte Monika Gippert (TV Herkenrath) als Siegerin ihre persönliche Jahresbestzeit um zwölf Sekunden und im letzten Versuch des Kugelstoßwettbewerbs schaffte Jana Müller-Schmidt (SV Werder Bremen) ganz am Ende der Freiluftsaison mit 14,08 Metern endlich die ersehnte Weite jenseits der 14-Meter-Marke. Mit jedem ihrer fünf gültigen Versuche, der beste Wurf flog 36,74 Meter weit, hätte Christine Ecker (LA Team Saar) den Diskus-Wettbewerb noch deutlich gewonnen.

DLV-Männerteams mit achtbaren Leistungen

Mit zehn Punkten Rückstand zu den in der Klasse M40 traditionell stark besetzten Franzosen und lediglich vier Punkten hinter den siegenden Gastgebern in der Klasse M50 zogen sich die DLV-Männerteams durchaus achtbar aus der Affäre.

Mit Andy Dittmar (BIG Basketball in Gotha) am Start, stand der Sieger des Kugelstoßens in der Klasse M40, bei aller Wertschätzung der Konkurrenz, schon vorher fest. Der Thüringer ist ein Muster an Beständigkeit und liefert nahezu in jedem Wettkampf Leistungen auf konstant hohem Niveau ab. Von seiner Jahresbestleistung (18,55 m) war er bei seiner Siegesweite mit 18,36 Metern in Sarreguemines nicht einmal weit entfernt.

Auf dem Weg nach Perth (Australien), hier finden ab 26. Oktober die Senioren-Weltmeisterschaften statt, testete Speerwerfer Peter Esenwein (VfL Sindelfingen) seine Form. Heraus kam für den früheren 87-Meter-Werfer als Sieger in Saarguemines mit 67,45 Metern eine neue Jahresbestweite. Zweite Plätze in der Klasse M40 gab es durch Mittelstreckler Nils Milde (LG Eder) in 4:09,45 Minuten über 1.500 Meter, Hochspringer Jan Serner (Dürener TV 1847) mit 1,84 Metern und Weitspringer Sebastian Strenkert (LG Eintracht Frankfurt) mit 6,20 Metern.

Roland Gröger in Weltrekordnähe

Überragender Athlet in der Klasse M50 war Roland Gröger (TopFit Berlin). Als Sieger über 400 Meter kam er nicht nur in die Nähe seiner erst kürzlich aufgestellten Weltrekordleistung von 51,02 Sekunden, sondern gewann danach auch die 100 Meter in 11,77 Sekunden und war als Startläufer am Sieg der deutschen Staffel über 4x200 Meter beteiligt.

Zwei Starts, zwei zweite Plätze und zwei persönliche Jahresbestleistungen hieß es am Ende für Leif Timmermann (MTG Mannheim). Mit 14,30 Metern kam er erstmals in diesem Jahr über die 14-Meter-Marke und auch mit dem Speer steigerte er sich mit einem Wurf von 54,96 Metern erheblich. Und auch für Uwe Schröter (LG Vogtland) hatte sich die Reise nach Sarreguemines gelohnt. Die guten äußeren Bedingungen nutzte der Sachse als Zweitplatzierter im 5.000 Meter Bahngehen zu einer Steigerung auf 24:44,10 Minuten.

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