| Podebrady

Drei Normen für Rio: DLV-Geher in Bestform

Bundestrainer Ron Weigel hatte die starke Form seiner Athleten angekündigt, diese ließen am Samstag Taten sprechen: Mit drei Bestleistungen unterboten drei Athleten des SC Potsdam in Podebrady über 20 Kilometer die Olympia-Norm – allen voran Christopher Linke mit einer Zeit, die seit mehr als 15 Jahren kein Deutscher erzielen konnte.
Silke Morrissey

Im Juni 2000 spulte Andreas Erm die 20 Kilometer Gehen in 1:18:42 Stunden ab – bis heute deutscher Rekord. Keiner kam diesem Resultat seitdem näher als am Samstag Christopher Linke. Der 27 Jahre alte Potsdamer überquerte am Samstag beim Geher-Meeting im tschechischen Podebrady nach starken 1:19:19 Stunden die Zielllinie und wurde damit Zweiter hinter Überraschungssieger Perseus Karlström aus Schweden (1:19:11 h). „Noch eine Runde mehr und Christopher hätte ihn gehabt“, sagte Bundestrainer Ronald Weigel.

Er selbst ist mit seiner Bestzeit von 1:19:18,3 Stunden, gegangen auf der Bahn, einer von nur drei deutschen Athleten, die auf dieser Strecke jemals schneller waren als Christopher Linke. Neben Weigel und Erm zählt zu dem Trio auch der Berliner Axel Noack (1:19:12 h).

Christopher Linke reiht sich nunmehr auf Rang vier der ewigen deutschen Bestenliste ein. Mit seiner vorherigen Bestzeit von 1:20:37 Stunden war er bisher die Nummer acht. Diese Marke hatte er im Vorjahr ebenfalls in Podebrady erzielt, damals hatte die Zeit sogar zum Sieg gereicht.

Hagen Pohle hakt zweite Olympia-Norm ab

Während sich Christopher Linke nach dem Resultat von Podebrady für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien) ganz auf die 20 Kilometer konzentrieren wird, hat sein Vereinskollege Hagen Pohle nun die Qual der Wahl. Im Oktober hatte er die Olympia-Norm über 50 Kilometer abgehakt, in Podebrady zog der 24-Jährige in bemerkenswerten 1:19:58 Stunden über 20 Kilometer nach – und ist damit der sechste Deutsche, der die 1:20-Stunden-Marke knacken konnte. „Bis August ist noch viel Zeit“, erklärte Ron Weigel, „wir werden für Rio erst einmal beide Strecken vorbereiten.“

Das erfolgreiche Potsdamer Trio komplettierte der ein Jahr jüngere Nils Brembach. Auch für ihn waren die für Rio geforderten 1:24:00 Stunden nur Formsache, er ging in neuer Bestzeit von 1:20:58 Stunden auf Rang 14. „Alle sind gleich gut angegangen, alles hat hingehauen, es gab keine Schwachpunkte“, zeigte sich der Bundestrainer rundum zufrieden. „Die erste Etappe der Saison können wir erfolgreich abschließen.“ Als nächstes steht der Geher-Weltcup in Rom (Italien; 7./8. Mai) auf dem Programm. Ob Brembach hier auch die Olympia-Norm über 50 Kilometer in Angriff nehmen wird, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.

Nachwuchs empfiehlt sich für Bydgoszcz und Tiflis

Im Frauen-Wettbewerb holte sich die WM-Neunte aus Mexiko Alejandra Ortega mit neuer Bestzeit von 1:29:35 Stunden den Sieg. Lea Dederichs (ART Düsseldorf) wurde in 1:41:53 Stunden 29.

In den Jugend-Wettbewerben über 10 Kilometer hakten zwei DLV-Athleten die Richtwerte für internationale Titelkämpfe ab. Für die beste Platzierung sorgte aus deutscher Sicht Leo Köpp (LG Nord Berlin), der in 42:18 Minuten als Vierter nur knapp am Podest vorbei schrammte, dafür aber zwölf Sekunden unter der Norm für die U20-WM in Bydgoszcz (Polen; 19. bis 24. Juli) blieb. U20-Athletin Saskia Feige (SC Potsdam; 50:08 min) fehlten als Neunter noch rund zwei Minuten.

Noch der U18-Altersklasse gehört der Potsdamer Niklas Richter an. Er landete in 45:13 Minuten auf Rang 28 der U20-Wertung und kann nunmehr mit den U18-Europameisterschaften in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) planen. Für einen Start dort sind 45:45 Minuten gefordert.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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