Der Leipziger Kugelstoßer David Storl hat am Donnerstagabend das Diamond League-Meeting in Rom mit 21,46 Metern gewonnen. Als Dritte und Vierte überzeugten die Weitspringerinnen Sosthene Moguenara und Malaika Mihambo. Wie Malaika Mihambo hakte auch Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause erstmals die WM-Norm ab.
Der Weg Richtung WM in Peking (China; 22. bis 30. August) ist eingeschlagen. Mit der Norm (9:39,00 min) hat Gesa Felicitas Krause die erste Aufgabe der Saison abgehakt. Die Frankfurterin lief in 9:36,21 Minuten auf Rang neun.
Zur Einordnung: Nur einmal in ihrer Karriere gelang beim Saisoneinstand eine noch etwas schnellere Zeit. 2012 blieben die Uhren zu einem ähnlichen Zeitpunkt des Jahres bei 9:34,76 Minuten stehen. Bei Olympia kam dann die Bestzeit von 9:23,52 Minuten heraus, in diesen Bereich möchte die 22-Jährige auch in diesem Jahr wieder vorstoßen. Als Zwölfte schlug sich Sanaa Koubaa (TSV Bayer 04 Leverkusen; 9:47,02 min) im Rahmen ihrer Leistung aus Hengelo (Niederlande).
An der Spitze dominierten zwei Kenianerinnen: Hyvin Kiyeng (9:15,08 min) gewann vor Landsfrau Virginia Nyambura (9:15,75 min). Es folgte die Äthiopierin Hiwot Ayalew (9:16,87 min).
David Storl wieder die Nummer eins
Nur für einen kurzen Moment gab David Storl die Führung im Kugelstoßen aus der Hand - als der US-Amerikaner Jordan Clarke in Runde zwei 21,28 Meter vorlegte. Die Antwort des Weltmeisters kam einen Durchgang später: 21,46 Meter, die keiner an diesem Abend mehr toppen konnte. Allerdings auch der Leipziger selbst nicht mehr. Der Angriff auf die 22 Meter in den Versuchen fünf und sechs endete mit ungültigen Stößen. Macht nichts, die Schallmauer fällt bei der Form in den nächsten Wettkämpfen bestimmt.
"Es war eine lange Woche mit der Reise in die USA. Unter diesen Voraussetzungen ist das Ergebnis gut, denke ich", erklärte David Storl und schob noch einen Spruch hinterher, der beweist, dass die Laune stimmt. "Der Sieg-Pokal hier in Rom ist so groß, ich glaube, den muss ich per Post nach Hause schicken." Zur Medaille gab es gleich noch den etwas sperrigen Rahmen dazu, wie ein <link https: www.facebook.com storl.david photos a.610846735633504.1073741827.162814093770106 _blank>Facebook-Foto des 24-Jährigen zeigt.
Nach drei der sieben Stationen des Diamond Race hat der Europameister schon zehn Punkte auf dem Konto und führt im Zwischenklassement klar vor US-Boy Joe Kovacs (vier Punkte), der in Eugene (USA) gewonnen hatte und in Rom nicht dabei war.
Sosthene Moguenara und Malaika Mihambo überzeugen
Stark präsentierten sich die DLV-Weitspringerinnen: Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) steigerte ihre Saisonbestleistung auf 6,80 Meter und wurde Dritte. Sie zeigte auch eine stabile Serie mit weiteren Sprüngen auf 6,79 Meter und 6,71 Meter. Nur einen Zentimeter und einen Rang hinter der Zweiten der Hallen-EM landete Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 6,79 m), die damit erstmals in der laufenden Saison die WM-Norm (6,70 m) übertraf. Den sechsten Platz erreichte Melanie Bauschke (LG Olympia 88 Berlin; 6,59 m), die auf einen Ausrutscher nach oben wartet.
Bei optimalem Rückenwind von 2,0 Metern pro Sekunde flog Darya Klishina (Russland) auf 6,89 Meter und zum Sieg. Die Britin Shara Proctor (6,85 m) wurde Zweite.
Das Diskuswerfen entschied Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) mit 67,92 Metern klar für sich. Ex-Weltmeisterin Dani Samuels (Australien; 65,47 m) und die Kubanerin Yaimi Perez (65,30 m) folgten. Als beste DLV-Athletin wurde Julia Fischer (SCC Berlin) Vierte und erzielte 64,11 Meter. Nadine Müller (SC DHfK Leipzig; 62,26 m) und Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 61,33 m) landeten auf den Plätzen sieben und acht.
Renaud Lavillenie wehrt Angriff souverän ab
Stabhochspringer Renaud Lavillenie machte den Sieg mit einem Sprung über 5,91 Meter klar. Das war nötig geworden, nachdem der Brasilianer Thiago Braz mit Landesrekord von 5,86 Metern im ersten Versuch zwischenzeitlich in Führung gegangen war. Auf einen Angriff auf den Weltrekord verzichtete der Sieger diesmal, 6,01 Meter riss er dreimal knapp.
Trotz vielversprechender Versuche fiel die Latte für Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) dreimal bei 5,71 Meter. Der Weltmeister wurde damit gemeinsam mit Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) und übersprungenen 5,56 Metern Sechster.
Dreispringer Pedro Pablo Pichardo (Kuba) stellte wieder seine Weltklasse unter Beweis: Mit 17,96 Metern blieb er diesmal knapp unter 18 Metern, die er in diesem Sommer schon bei zwei Wettkämpfen übertroffen hatte.
Chaotisches Rennen im Hürdensprint
Im Hürdensprint der Frauen schepperte es ordentlich: Drei große Namen kamen unabhängig voneinander ins Straucheln. Zuerst erwischte es Olympiasiegerin Sally Pearson (Australien), die auch noch unglücklich aufs Handgelenk stürzte. Zu Boden ging auch Weltmeisterin Brianna Rollins (USA), die in eine Hürde trat. Als Führende kam auch noch die Weltjahresbeste Jasmin Stowers (USA) kräftig aus dem Tritt und schaffte es immerhin noch über die Ziellinie, nach 25,21 Sekunden - wurde aber später disqualifiziert.
Trotz des "unfallreichen" Rennens lief US-Girl Sharika Nelvis als Siegerin in 12,52 Sekunden immer noch eine schnelle Zeit - vor der Olympiasiegerin von 2008 Dawn Harper-Nelson (USA; 12,59 sec).
Ruth Beitia über zwei Meter
Die spanische Hochspringerin Ruth Beitia, mittlerweile 36 Jahre alt, überquerte zwei Meter - zum ersten Mal war ihr das vor zwölf Jahren gelungen. Mit Blanka Vlasic (Kroatien) feierte eine weitere erfahrene Athletin ihre 1,97 Meter im ersten Versuch ausgiebig, die zu Rang zwei reichten. Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen; 1,85 m) wurde Neunte. 1,90 Meter waren an diesem Abend zu hoch.
Über 100 Meter stellte der umstrittene Justin Gatlin (USA) in 9,75 Sekunden einen Meetingrekord auf. Auch der Franzose Jimmy Vicaut (9,98 sec) blieb unter zehn Sekunden.
Zwei Landesrekorde im Speerwurf
Speerwerfer Thomas Röhler (LC Jena) rettete sich mit 78,99 Metern im dritten Durchgang in den Endkampf. Dort legte er 81,61 Meter nach und wurde Fünfter. Weltmeister Vitezslav Vesely (Tschechische Republik) war mit starken 88,14 Metern der Sieger. Julius Yego stellte mit 87,71 Metern einen Landesrekord für Kenia auf. Landesrekord warf auch Olympiasiger Keshorn Walcott für Trinidad und Tobago als Dritter mit 86,20 Metern.
Das erste 5.000-Meter-Rennen des Jahres mit einer Siegerzeit unter 13 Minuten durch den erst 17 Jahren alten Äthiopier Yomif Kejelcha (12:58,39 min) konnte Richard Ringer (LC VfB Friedrichshafen) nicht wie erhofft zu einer schnellen Zeit nutzen. Der EM-Vierte lief in 13:48,15 Minuten auf Rang 15.
Ex-Weltmeisterin Jennifer Simpson (USA) blieb als Siegerin über 1.500 Meter (3:59,31 min) unter vier Minuten. Auf den letzten Metern hatte sie noch Europameisterin Sifan Hassan (Niederlande; 3:59,68 min) abgefangen. Über 800 Meter konnte Weltmeister Mohamed Aman (Äthiopien; 1:43,56 min) den Olympia-Zweiten Nijel Amos (Botswana; 1:43,80 min) hinter sich lassen.
Die Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik…