| WM 2019

IAAF vergibt Weltmeisterschaften 2019 nach Doha

And the winner is.... Doha! Der Weltverband IAAF hat am Dienstag in Monaco die Ausrichterstadt für die Weltmeisterschaften 2019 bekannt gegeben. Die Welt-Titelkämpfe der Leichtathleten werden in fünf Jahren im Emirat am persischen Golf stattfinden.
Silke Morrissey

Für die Ausrichtung der WM 2019 hatten sich neben Doha auch die Städte Eugene (USA) und Barcelona (Spanien) beworben. Eugene wollte die erste WM der Aktiven in die USA holen, für Barcelona wären es nach den Olympischen Spielen 1992 und der EM 2010 die dritten hochkarätigen Leichtathletik-Titelkämpfe geworden.

Die Entscheidung über die Vergabe trafen die <link http: www.iaaf.org about-iaaf structure council _blank link zur>27 Mitglieder des IAAF Council, unter ihnen IAAF-Präsident Lamine Diack (Senegal), der Chef des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in London Lord Sebastian Coe, Stabhochsprung-Olympiasieger Sergey Bubka und Prof. Helmut Digel, Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV).

Kritische Stimmen

Doha kündigte an, die Wettbewerbe aufgrund der großen Hitze in dem Wüstenstaat in die Monate September und Oktober verlegen zu wollen. Auch soll der Marathon nicht wie gewöhnlich am Vormittag, sondern in den Abendstunden stattfinden. Als Mitglied des Bewerber-Komitees hatte sich auch Hochspringer Mutaz Essa Barshim für die Kandidatur seines Landes stark gemacht.

Andere Athleten dagegen äußerten bereits kurz nach der Verkündung der Entscheidung ihre Bedenken. "Niemand in Götzis oder Talence 2019?" fragte Zehnkämpfer Trey Hardee (USA) auf <link https: twitter.com treyhardee _blank link zur twitter-page von trey>Twitter, da die Allrounder sich im WM-Jahr zwischen fünf Monaten oder drei Wochen Pause zwischen zwei Mehrkämpfen entscheiden müssen. "Skeptisch, ob sie zweimal täglich ein Stadion füllen können", schrieb auf derselben Plattform der Ex-Weltmeister über 400 Meter Hürden <link https: twitter.com daigreene _blank link auf die twitter-seite von dai>Dai Greene (Großbritannien).

"Stehen vor großen Herausforderungen"

"Ich denke, dass wir mit Doha sowohl von den klimatischen Bedingungen als auch vom Zeitpunkt her vor großen Herausforderungen stehen", sagte Dr. Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). "2019 wird damit eine lange Saison. Insgesamt bin ich überrascht, dass sich Doha durchgesetzt hat."

Doha bekam den Zuschlag im zweiten Anlauf; bei der Bewerbung um die WM 2017 hatte sich London (Großbritannien) durchgesetzt. Im nächsten Jahr ist die Olympia-Stadt Peking (China) Gastgeber für die besten Leichtathleten der Welt. Doha war auch mit seiner Olympia-Bewerbung um die Sommerspiele 2020 gescheitert, doch Katar lässt sich von diesem Rückschlag nicht beirren. Ein erneuter Anlauf 2024 scheint nicht ausgeschlossen.

Katar sieht sich seit Monaten mit heftigen Vorwürfen konfrontiert, bei den Vorbereitungen auf die Fußball-WM 2022 Sklavenarbeit auf den Baustellen des Landes zuzulassen. Im Frühjahr hatten Berichte über Todesfälle und unmenschliche Zustände auf den WM-Baustellen für Empörung in aller Welt gesorgt. Auch Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der WM-Bewerbung Katars ging die FIFA-Ethikkommission nach.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024