| Trainingslager Belek

Im Spieleparadies für Spitzensportler

Fünf Trainingslager an einem Ort: Die Gloria Sports Arena in Belek ist seit ein paar Wochen das zwischenzeitliche Zuhause vieler deutscher Top-Athleten. In der Sonne bereiten sich die DLV-Stars aus fünf verschiedenen Disziplingruppen auf die anstehende WM-Saison vor.
Alexandra Dersch

Mehrkämpfer, Speerwerfer, Stabhochspringer, Diskuswerfer und zum Abschluss die Hoch-, Weit- und Dreispringer. Von Ende April bis Ende Mai tummelt sich in der Gloria Sports Arena in Belek (Türkei) das „Who is Who“ der deutschen Leichtathletik in den besagten Disziplingruppen.

„Die Athleten sind glücklich und zufrieden hier“, sagt Speerwurf-Bundestrainer Boris Obergföll, der unter anderem mit Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena), Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) und dem EM-Zweiten Andreas Hofmann (MTG Mannheim) unter der türkischen Sonne knapp zwei Wochen lang intensiv arbeiten konnte.

Alles unter einem Dach

Temperaturen konstant zwischen 20 und 25 Grad und ein Sportkomplex auf 105.000 Quadratmetern, den Stabhochspringerin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) als „Spieleparadies für jeden Spitzensportler“ bezeichnet. Stadion, Wurfplatz, diverse Hallen für verschiedene Sportarten, Kältekammer, Eisbecken, ein perfekt ausgestatteter Kraftraum – „es ist wirklich mega hier“, findet die Hallen-EM-Teilnehmerin.

Alles ist unter einem Dach, Shuttle-Wege entfallen völlig. Mit dem Check-In im Hotel sind die Athleten praktisch an der Trainingsstätte. Ein unschätzbarer Vorteil, die volle Konzentration kann somit auf dem Training und der Vorbereitung der kommenden Wettkämpfe liegen.

Dazu kommt das Fünf-Sterne-Hotel, das auch auf eine gute Ernährung der Sportler Wert legt. „Hier ist alles frisch, die Auswahl ist riesig und jeder kann sich gut nach seinen individuellen Bedürfnissen ernähren“, sagt die 28-Jährige. Kein Wunder, dass die 2015 eröffnete Anlage auch bei weiteren Nationen beliebt ist. Neben dem DLV-Team bereiten sich derzeit in Belek auch die Schweden und die Polen auf die kommende Saison vor.

Klimaanpassung Richtung Doha

Begleitet werden die deutschen Top-Athleten und ihre Trainer von mehreren Physiotherapeuten und dem medizinischen Team des Deutschen Leichtathletik-Verbands. Zudem sind für alle Disziplinen Experten aus der Biomechanik vor Ort. Zum Trainingslager der Springer ergänzt zudem Sportpsychologin Tanja Damaske das Team. Denn: Das Trainingslager in Belek ist die wichtigste Maßnahme des DLV mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober).

Bei diesem Rundum-Paket geht es eben auch um die Klimaanpassung Richtung Doha, wo dann mit deutlich höheren Temperaturen zu rechnen ist. Ein weiterer Vorteil neben der Anlage selber und den klimatischen Bedingungen sieht Boris Obergföll auch in der Reisezeit: „Nach drei bis vier Stunden Flug sind wir wieder Zuhause, das ist ideal.“

Und doch sieht der Speerwurf-Bundestrainer auch in dieser ausgefeilten Anlage noch Verbesserungsmöglichkeiten. „Einzig beim Kraftraum mit den Hebebühnen sehe ich Optimierungsbedarf“, sagt Boris Obergföll. „Wenn viele Nationen mit wurfaffinen Athleten hier sind, wird es eng.“

Springer in der Anreise

Ein Problem, was die DLV-Springer wie Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz), Weitspringer Fabian Heinle (VfB Stuttgart) oder auch den Hallen-EM-Dritten im Dreisprung Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) entsprechend nicht betreffen wird. Für diese Gruppe geht das Trainingslager am Wochenende so richtig los.

Einzig Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist bereits früher angereist, aufgrund seines Starts in der Diamond League. Genau wie er sind auch die Speerwerfer mit ihren Gedanken schon beim ersten großen Wettkampf dieser Saison. Am Freitag steht das Diamond League Meeting in Shanghai (China) an. „Da können wir endlich wieder zeigen, was wir drauf haben“, sagt Boris Obergföll.

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