| Mannheim

Junioren-Gala wird zur „Mini-WM“

Es soll ein Leichtathletik-Fest werden: Die besten U20-Athleten der ganzen Welt treffen am 5. Und 6. Juli in Mannheim aufeinander. Im neu umbenannten „Michael-Hoffmann-Stadion“ gehen bei der 21. Auflage der Junioren-Gala 250 internationale und ebensoviele deutsche Nachwuchstalente an den Start. In diesem Jahr hat die Veranstaltung einen besonderen Stellenwert: Drei Wochen vor der U20-WM in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli) wird in Mannheim in international hochkarätigen Wettbewerben um die letzten WM-Tickets gekämpft.
Lea Saur

„Drei Veranstaltungen sind Leichtathletik-Fans auf der ganzen Welt ein Begriff: Das Istaf-Meeting in Berlin, Ratingen als Mehrkampf-Mekka und die Junioren-Gala in Mannheim, die einzige Veranstaltung weltweit mit diesem Wiedererkennungswert“, sagte DLV-Generaldirektor Frank Hensel und unterstrich damit die Bedeutung des Nachwuchsmeetings nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene.

Auch der Bürgermeister der Stadt, Lothar Quast, weiß eine Veranstaltung von diesem Kaliber zu schätzen: „Wir sind stolz, Ausrichter eines derartig hochkarätigen Sportevents sein zu dürfen“, sagte das Mannheimer Stadtoberhaupt und gab gleich die Zusage für die Unterstützung in den kommenden Jahren: „Deshalb freuen wir uns, auch langfristig und gemeinsam mit dem DLV an einer strategischen Weiterentwicklung der Junioren-Gala zu arbeiten.“

Im Geiste von Michael Hoffmann

Rüdiger Harksen, Bundestrainer der 100 Meter Hürden der Frauen und Meetingchef, berichtete von neuen organisatorischen Herausforderungen in diesem Jahr, die nach dem Tod von MTG-Abteilungsleiter Michael Hoffmann aufgetreten seien. „Bei ‚Michl‘ liefen alle Fäden zusammen, er ist nicht zu ersetzen“, sagte Rüdiger Harksen. Im September 2013 war der Vereinsfunktionär überraschend im Alter von 61 Jahren verstorben.

„Dank des großen Zuspruchs haben wir uns aber zu Teams zusammen geschlossen und blicken nun im Sinne von Michael Hoffmann voller Vorfreude und Optimismus auf die Junioren-Gala.“ Im Gedenken an den Verstorbenen wurde das MTG-Stadion am 1. Mai in „Michael-Hoffmann-Stadion“ umbenannt.

Mannheim als Sprungbrett nach Eugene

Dort treten nun am 5. und 6. Juli knapp 500 Athleten gegeneinander an. „Man könnte die Junioren-Gala in diesem Jahr durchaus mit ‚Mini-WM‘ betiteln“, sagte DLV-Generaldirektor Frank Hensel. Denn etwa die Hälfte der 500 gemeldeten Athleten reist aus über 18 Nationen auf der ganzen Welt nach Mannheim an, um sich beim letzten Test-Wettkampf vor der U20-WM in hochkarätigen Wettbewerben zu beweisen.

Weil die diesjährige Gala für deutsche Athleten zum Nominierungswettkampf erklärt wurde, ist automatisch im Team für die U20-WM gesetzt, wer im Mannheimer Stadion die Norm erfüllt. „37 Athleten haben sich bereits qualifiziert. Ich rechne mit weiteren 30 an den kommenden beiden Wochenenden, sodass wir mit etwa 70 Athleten in den Flieger steigen werden“, sagte Dietmar Chounard.

Hannah Mergenthaler will Mannheim in Eugene vertreten

Auch Lokalmatadorin Hannah Mergenthaler hat schon Ansprüche auf eine Fahrkarte nach Eugene gemeldet. Die Sprinterin konzentrierte sich in dieser Saison erstmals auf die ganze Stadionrunde – und lief am vergangenen Wochenende in 54,22 Sekunden auf Platz zwei der deutschen Bestenliste der U20-Athleten. Die Norm für Eugene (54,30 sec) hat sie damit schon unterboten.

„Natürlich träume ich von der WM, aber die Nominierung ist noch nicht durch. Bei der Junioren-Gala werde ich aber noch einmal alles geben, um zu zeigen, dass ich dazu gehöre“, sagte die erst 17 Jahre alte Mannheimerin.

Einlagewettbewerbe dazugenommen

Aufgrund des zeitlich günstigen Termins, zwei Wochen nach der Team-EM in Braunschweig (21./22. Juni) und drei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften in Ulm (26./27. Juli), wurde nun außerdem beschlossen, doch noch Einlagewettbewerbe der Männer und Frauen in das Wettkampfprogramm aufzunehmen.

„Wir werden samstags Läufe über 100 Meter und am Sonntag über 200 Meter anbieten“, sagte Rüdiger Harksen. „Weil die DLV-Staffeln auch sonntags an den Start gehen, ist davon auszugehen, dass auch bei den Einzelstarts Top-Athleten vertreten sind. Doch unser Filet-Stück sind natürlich die Wettkämpfe der Nachwuchstalente.“

Auf diese wird wieder die Welt ein Auge haben, sind sich alle Anwesenden sicher. 2013 hätten allein in Australien 4.000 Fans den Live-Stream der Veranstaltung verfolgt, sagt DLV-Generaldirektor Frank Hensel. Auch in diesem Jahr berichten leichtathletik.de und leichtathletik.tv wieder live von der „Mini-WM“ im Mannheimer „Michael-Hoffmann-Stadion“.

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