| Nationales Läufermeeting

Kranke Gesa Krause sieht schnelle Rennen im Trierer Moselstadion

Aushängeschild und Lokalmatadorin Gesa Felicitas Krause musste erkrankt passen. Jana Sussmann mit mutiger Tempoarbeit und Marie Burchard und Lukas Abele mit neuen Bestzeiten sprangen am Donnerstag beim Läufermeeting in Trier in die Bresche. Zufrieden zeigte sich auch Deutschlands bester Langstreckler Richard Ringer, der dieses Mal als Coach dabei war.
Holger Teusch

Die zwei erfolgreichsten Läufer waren am Donnerstagabend im Trierer Moselstadion zum Zuschauen verdammt. Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause konnte beim BMW Cloppenburg Meeting ihres Vereins Silvesterlauf Trier stark erkältet nur zusehen, wie die Tunesierin Haifa Tarchoun den 1.500-Meter-Stadionrekord von Sabrina Mockenhaupt (4:19,92 min) auf 4:14,30  Minuten schraubte. Die Zuschauerrolle bewusst gewählt hatte die marokkanische Lauflegende Saïd Aouita, der als Coach von Haifa Tarchoun nach Trier gekommen war.

„Ich hatte mich riesig auf mein Heimspiel gefreut“, sagte Gesa Krause, nachdem sie sich schweren Herzens zur Absage ihrer Teilnahme entschieden hatte, „aber leider muss ich meinem Körper gehorchen“. Der hatte sich nicht mehr rechtzeitig von den Strapazen nach der EM erholt. Das Immunsystem kippte. Zuerst waren die Nasennebenhöhlen zu, dann schlug es ihr auf die Bronchien.

Immer mit einem Becher Wasser in Reichweite um den Hustenreiz zu unterdrücken, mischte sich Gesa Krause so unter die rund 1.000 Zuschauer, signierte Autogrammkarten und unterschrieb fleißig auf Trikots, Spikes und Plakaten – halt allem, was ihr so gereicht wurden. Selfies mit kleinen und großen Fans waren natürlich besonders begehrt.

Jana Sussmann nimmt das Heft in die Hand

Ohne Krause und ohne Tempomacherin drohte der 1.500-Meter-Lauf  der Frauen zum Bummelrennen zu werden. Nach 100 Metern seien sie fast gegangen, kommentierte Richard Ringer, der Freundin Nada Pauer (Österreich) betreute. Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) wurde es nach der ersten Runde in 70 Sekunden zu bunt. „Ich habe mich geopfert, weil ich eine schnelle Zeit wollte“, erklärte die 27 Jahre alte EM-Teilnehmerin. Das verhalf bei guten Bedingungen ohne Wind vielen Läuferinnen zu persönlichen Bestzeiten. Die zweimalige tunesische 800-Meter-Meisterin Tarchoun steigerte sich um mehr als zwei Sekunden auf 4:14,30 Minuten.

Hinter der in 4:15,14 Minuten ebenfalls Hausrekord laufenden Polin Matylda Kowal machte die DM-Siebte auf dieser Strecke Marie Burchard (TC FIKO Rostock) als Drittplatzierte einen Sprung auf 4:16,41 Minuten. Nur die Hindernis-Spezialistinnen Ophélie Claude-Boxberger (Frankreich; 4:16,61 min) und Sussmann (4:17,34 min) schrammten an ihren Bestzeiten vorbei.

Richard Ringer konnte sich mit seiner Freundin trotz des schleppenden Beginns am Ende über Nada Pauers erste Zeit unter 4:20 Minuten freuen. Die 31-jährige Österreicherin im Trikot des VfB LC Friedrichshafen steigerte sich auf 4:19,00 Minuten. Damit blieben sechs Läuferinnen unter Sabrina Mockenhaupts bis dato 17 Jahre alten Moselstadion-Rekord von 4:19,92 Minuten.

Lukas Abele mit Bestzeit Zweiter

Ein Uralt-Rekord fiel bei den Männern. 1976 war Thomas Wessinghage beim in den 1970er Jahren stark besetzten Trierer Pfingstsportfest 3:40,5 Minuten über 1.500 Meter gelaufen. Mehr als vier Jahrzehnte war in Deutschlands ältester Stadt niemand schneller – dann kam Joao Bussotti. Der in Mosambik  geborene Italiener konnte im Endspurt in 3:40,21 Minuten knapp den persönliche Bestzeit laufenden Deutschen U23-Meister Lukas Abele (3:40,85 min) niederkämpfen.

Hinter dem 20-jährigen Läufer SSC Hanau-Rodenbach belegten der höher gehandelte Brite Robbie Fitzgibbon (3:41,32 min) den dritten und Somalia-Flüchtling Ilyas Osman (TV Waldstraße Wiesbaden) ebenfalls mit persönlichem Rekord von 3:42,04 Minuten den vierten Platz. Lukas Abeles drei Jahre jüngerer Bruder Marius verbesserte sich als Neunter auf 3:48,62 Minuten.

Nicht ganz so schnell, wie erhofft wurde es über 800 Meter der Männer. Finn Merten vom TV Wattenscheid musste sich in 1:51,77 Minuten den Slowenen Zan Rudolf (1:49,45) und dem belgischen Meister Aaron Botterman (1:49,62) geschlagen geben.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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