Die Nachwirkungen von seinem 8.000-Punkte-Zehnkampf, wo er am Donnerstag kolumbianischer Zeit mit Weltbestleistung den Titel bei den U18-Weltmeisterschaften in Cali geholt hatte, spürte Niklas Kaul am Sonntag im Speerwurf-Finale noch in den Beinen. Aber der erste Wurf saß: 78,05 Meter bedeuteten Silber und damit die zweite Medaille für den 17-Jährigen.
Nach seinem mehr als starken Auftritt im Mehrkampf wurde Niklas Kaul in der Twitter-Spalte des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF als „Super German Kaul“ bezeichnet, wenn er im Speerwurf in Aktion trat. Der Mainzer glänzte auch in der Einzeldisziplin und sicherte sich mit einem starken ersten Versuch, der ihm sonst meist nicht gelingt, mit 78,05 Metern einen Platz auf dem Podium. „Silber ist der Hammer. Ich bin sehr glücklich, dass ich noch eine Medaille gewinnen konnte, da ich vom Zehnkampf noch ziemlich platt war.“
Nur ein Werfer konnte die Weite mit einem Wurf auf 78,49 Meter toppen. Der Südafrikaner Paul Jacobus Botha steigerte seine Bestleistung im zweiten Durchgang gleich um mehrere Meter. Danach wollte Niklas Kaul, dem der Drittplatzierte Vladislav Palyunin (Usbekistan; 76,77 m) in Runde vier näher kam, noch kontern, schließlich hält er den Europarekord mit 83,90 Metern.
Perfekte Meisterschaften
„Ich habe gehofft, noch ein bisschen etwas draufzulegen, weil der Versuch technisch nicht gut war“, aber die Beine „waren müde und schwer“ und „haben das nicht mehr hergegeben“, um so bemerkenswerter die Leistung zu Beginn, wo er sehr fokussiert und entschlossen am Anlauf stand. Das deutsche Team, mit schwarz-rot-goldenen Flaggen-Zeichnungen im Gesicht bemalt, wie sonst nur bei Fußballfans ein gewohntes Bild, saß als Fanblock hinter dem U18-Weltmeister und feuerte ihn und Norman Plischke (Haldensleber SC; 71,89 m), der Siebter wurde, während des Wettkampfs an.
Für Niklas Kaul ist der Saison-Höhepunkt genial verlaufen. Er war mit dem überlegenen Sieg im Zehnkampf mit 8.002 Punkten und der zweiten Medaille, die als Zugabe folgte, einer der erfolgreichsten Athleten bei der U18-WM. Der neue Vize-Weltmeister im Speerwurf plant für diesen Sommer noch einen Start bei der Jugend-DM in Jena und bei der Mehrkampf-DM, die er locker angeht. „Das wichtigste war der Wettkampf in Cali und der ist fast perfekt gelaufen.“
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