| Schlossmeeting Gotha

David Storl ist wieder dran an den 22 Metern

Beim Schlossmeeting in Gotha hat David Storl so weit gestoßen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Kugel des zweimaligen Weltmeisters landete am Samstag bei 21,87 Metern. Bei den Frauen steigerte Sara Gambetta ihre Bestleistung auf 18,46 Meter.
Jane Sichting

Beim 20. Schloss-Meeting in Gotha hat die Deutsche Kugelstoßmeisterin Sara Gambetta eine sensationelle Serie gestoßen. In allen ihrer fünf gültigen Versuche konnte sie ihre alte Bestmarke übertreffen. 18,46 Meter standen abschließend als Siegesweite im Ergebnisprotokoll. Bei den Männern verbesserte David Storl seinen eigenen Meetingrekord mit Saisonbestleistung auf 21,87 Meter.

Bereits beim Einstoßen der Männer ging ein Raunen durch das Publikum, als David Storl (SC DhfK Leipzig) sein Arbeitsgerät bis zur Bande direkt vor die Füße der ersten Reihe stieß. Er konnte die Energie halten und auch im Wettkampf zeigen, dass er langsam in WM-Form kommt. Im zweiten Versuch erreichte er seinen weitesten Stoß und verbesserte seinen eigenen Meetingrekord von 2015 (21,68 m) auf 21,87 Meter. Gleichzeitig legte er auf seine Saisonbestleistung aus Biberach 34 Zentimeter drauf.

Es war die größte Weite des zweimaligen Weltmeisters seit 2015. Überhaupt stieß der Europameister in seiner erfolgreichen Karriere erst in sechs Wettkämpfen weiter. Nachdem es im vergangenen Jahr bei Olympia nur zu Rang sieben gereicht hatte, bewies der 26-Jährige, dass bei der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) wieder mit ihm zu rechnen ist.

Fokus liegt auf der WM

Auf seinen letzten Versuch beim Schlossmeeting verzichtete der Deutsche Meister und bedankte sich für die Unterstützung beim Publikum: „Gotha ist eindeutig ein Highlight im Jahr und gehört mit zu meinen Lieblingsmeetings. Es ist einfach der perfekte Wettkampftest vor der Weltmeisterschaft.“ Bis es nach London geht, stehen ab Dienstag noch einmal ein Trainingslager in Südtirol sowie fünf Tage Kienbaum auf dem Programm.

Im vorletzten Versuch hatte das Knie etwas gezwickt. „Der Fokus liegt jetzt komplett auf der WM. Daher wollen wir nichts riskieren. Aber es freut mich sehr, dass ich den Meetingrekord geknackt habe. Im nächsten Jahr sind dann die 22 Meter fällig“, kündigte David Storl lachend an. Persönliche Bestleistung stieß der Zweitplatzierte Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer Leverkusen, 19,37 m). Auf den dritten Platz schaffte es Dennis Lewke (SC Magdeburg) mit einer Weite von 19,09 Metern.

Mit Helene Fischer zur Bestleistung

Das Starterfeld der Frauen war zwar sehr überschaubar, dem Wettkampf tat dies aber keinen Abbruch. Gleich im ersten Versuch ist es Sara Gambetta (SC DhfK Leipzig) gelungen, ihre Bestleistung zu übertreffen und das Publikum von ihrer starken Verfassung zu überzeugen. In musikalischer Begleitung von Helene Fischer sowie dem stimmungsvollen Klatschen der Zuschauer flog die Kugel im zweiten Versuch auf 18,46 Meter. Mit weiteren Stößen jenseits der 18,30 Meter lieferte die Deutsche Meisterin die bisher mit Abstand beste Serie ihrer Karriere ab. Alle fünf gültigen Stöße lagen über ihrer bisherigen Bestleistung (18,14 m) von Anfang Juni in Schönebeck.

„Im Training hatte ich diese Woche bei der letzten Stoßeinheit ein echtes Schlüsselerlebnis. Es ist zwar nur eine technische Feinheit, doch konnte ich sie konstant umsetzen. Der Wettkampf hier macht einfach Spaß, das war heute wirklich ein cooles Feeling hier zu stoßen“, erzählte die Olympiateilnehmerin. Für die persönliche Motivation haben die Athleten in Gotha die Möglichkeit, sich einen Musiktitel zu wählen, der sie beim Stoßen begleitet. „Ich habe jedes Jahr Helene Fischer gewählt. Gerade 'Atemlos' beflügelt mich einfach total“, begründete Gambetta ihren Musikwunsch.

WM-Norm war kein Ausrutscher

Am meisten freute sich Sara über die Bestätigung der WM-Norm. „Ich wollte unbedingt noch einmal zeigen, dass das kein Ausrutscher war“, sagte sie. Bis zur WM geht es noch einmal ins Trainingslager nach Kienbaum, um dann sicher die Quali zu überstehen. „So eine Quali hat ja immer ihre eigenen Gesetze. Aber das Ziel ist immer, so weit wie möglich zu stoßen“, blickt sie voraus. Als aktuelle Nummer eins in Deutschland sagt sie zum Fehlen von Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge): „Es ist schon cool, mal nicht die ewige Zweite oder Dritte zu sein. Dennoch freue ich mich schon wieder, wenn Christina wieder mit stoßen wird. Mit ihr macht es immer viel Spaß. Jetzt soll sie aber erst einmal ihr Glück als frisch gebackene Mutter genießen.“

Wie bereits in der Vorwoche bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt landete Josephine Terlecki (SV Halle) mit 16,84 Metern auf dem zweiten Platz. Mit nur einem gültigen Versuch stieß Lena Urbaniak (LG Filstal) 16,32 Meter und wurde Dritte.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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