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Simon Stützel steckt die Ziele neu

Fast unbemerkt ist Simon Stützel in der noch jungen Leichtathletik-Saison zwei starke Zeiten gelaufen. 13:49,41 Minuten in Walnut (USA) über die 5.000 Meter folgten 28:56,24 Minuten bei seinem Debüt über die doppelte Distanz Anfang Mai in Stanford (USA). Jetzt will der 27-Jährige mehr und hat sogar die Normen für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) ins Visier genommen.
Nico Elsäßer

„Eigentlich könnte ich die Saison jetzt schon beenden“, sagt Simon Stützel und fügt hinzu: „Ich habe zwei geile neue Bestzeiten stehen.“ Wer den 27-Jährigen kennt, weiß jedoch, dass sich der DM-Dritte über 5.000 Meter nicht so schnell zufrieden gibt. Ganz im Gegenteil. Der Athlet vom ART Düsseldorf will mehr. Die Normen für die EM über 5.000 Meter (13:35,00 min) und über 10.000 Meter (28:35,00 min) scheinen nicht mehr unmöglich. „Es wird schwer, aber ich werde es versuchen“, sagt er.

Den ersten Anlauf unternimmt Stützel am 31. Mai im niederländischen Oordegem über 5.000 Meter. Erst danach will er entscheiden, ob er nochmals die 10.000 Meter in Angriff nimmt. „Laufe ich in Oordegem 13:40 Minuten oder drunter, werde ich es nochmals probieren.“ Viele Möglichkeiten, ein schnelles 10.000-Meter-Rennen in Europa zu laufen, gibt es nicht, doch Simon Stützel kennt sich bestens in der internationalen Leichtathletik-Szene aus und ist fündig geworden. In Leiden (Niederlande) gibt es am 14. Juni ein 10.000 Meter-Feld nach seinem Geschmack.

Marathon-Debüt verschoben

Eigentlich wollte Simon Stützel in diesem Jahr gar nicht mehr auf der Bahn laufen, sondern auf die Straße wechseln. Seine Ziele, die er sich gesetzt hatte – 3.000 Meter unter 8:00 Minuten, 5.000 Meter unter 14:00 Minuten – hat er im letzten Jahr alle abgehakt. Trotzdem ist Stützel, der mittlerweile in Tübingen wohnt, wieder auf die Bahn zurückgekehrt. Aus einem einfachen Grund: „Ich habe gemerkt, dass ich noch etwas Zeit brauche, bis ich die langen Strecken richtig gut absolvieren kann. Ich bin einfach Mittelstreckler.“

Das Ziel Marathon hat Simon Stützel jedoch noch lange nicht aufgegeben. Nur verschoben. Wahrscheinlich auf 2015. „Ich weiß es noch nicht genau. Im Training habe ich wirklich auch schon sehr gute lange Sachen gemacht. Ich bin zum Beispiel relativ locker einen Marathon in 2:28 Stunden gelaufen oder habe einen 15 Kilometer Tempodauerlauf in einem Kilometer-Schnitt von 3:06 Minuten absolviert, aber noch fühle ich mich einfach nicht bereit für einen schnellen Marathon.“

Julian Flügel als Motivator

Mut machen sollte ihm da das Beispiel Julian Flügel. Mit dem Regensburger hat Simon Stützel viele Trainingseinheiten gemeinsam absolviert und konnte stets mithalten. In Hamburg gab Julian Flügel Anfang Mai in 2:15:39 Stunden ein vielversprechendes Debüt über die 42,195 Kilometer. „Die Zeit von Julian moviert mich schon“, sagt Stützel, vor allem auch deshalb weil es zwischen den beiden durchaus Parallelen gibt.

Beide arbeiten neben dem Sport viel. Julian Flügel in einer Unternehmensberatung und Simon Stützel hat als Gründer und Geschäftsführer von Scholarbook ebenfalls stets alle Hände voll zu tun. Trotzdem absolvieren beide teilweise Wochenkilometer-Umfänge von mehr als 200 Kilometern.

Das sollte dann auch für einen Marathon reichen. Erst mal will sich Simon Stützel jedoch nochmals über die halbe Distanz versuchen. „Irgendwann im Herbst“, sagt der Absolvent der Queens University (USA). Wo und wann genau, weiß er allerdings noch nicht. Erstmals stehen die Bahn-Saison und das Ziel Zürich im Fokus.

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