Das Kugelstoß-Finale von Bydgoszcz hatte es am Dienstag in sich. Am Ende standen ein U20-Weltrekord, ein U20-Landesrekord sowie weitere fünf Bestleistungen der Top Sieben.
Tiefstehende Abendsonne, milde Temperaturen und vollbesetzte Ränge im Bereich des 100-Meter-Starts: Es war ein stimmungsvolles Kugelstoß-Finale. Und es war das hochklassigste in der Geschichte von U20-Weltmeisterschaften.
Dabei purzelte der U20-Weltrekord mit Ansage. Sogar 24 Meter hatte Favorit Konrad Bukowiecki (Polen) im Vorfeld für realistisch gehalten. Daraus wurde nichts. Aber er startete mit Meisterschaftsrekord (22,46 m) und erhöhte in Runde drei auf 23,34 Meter – U20-Weltrekord. Die 23,00 Meter des Neuseeländers Jacko Gill vom 18. August 2013 sind Geschichte.
Mit Silber wurde für seinen nächsten U20-Landesrekord der Rumäne Andrei Toader (22,30 m) belohnt. Auch er blieb noch über dem alten Meisterschaftsrekord von Jacko Gill (22,20 m). Bronze ging an den US-Amerikaner Bronson Osborn (21,27 m).
Tobias Köhler überrascht sich selbst
Einen siebten Platz im Reigen der Bestleistungen erkämpfte sich Tobias Köhler (SC DHfK Leipzig) – ein starkes Resultat nach seinen Handbeschwerden und im ersten Jahr in der U20. Gleich der erste Versuch saß: 19,72 Meter. Im zweiten konnte er sich gar noch auf 19,76 Meter steigern.
„Ich kann zufrieden sein“, sagte er, denn Leistungen in diesem Bereich hätte er sich vorher noch nicht zugetraut. Einziger Wermutstropfen: „Platz sechs und damit ein weiterer Versuch wäre schon schön gewesen.“ Diesen Rang musste er erst kurz vor dem Endkampf, für den der Weltverband IAAF erstmals nur einen weiteren Stoß für die Top Sechs vorgesehen hatte, abgeben.
Cedric Trinemeier wurde im Finale dann doch von seinen Rückenschmerzen ausgebremst. 19,07 Meter und Platz elf – mehr war nicht drin für den Athleten der MTG Mannheim. „Das ist unglücklich gelaufen. Aber es geht weiter. Wir sind ja noch jung!“ Für den neuen U20-Weltrekordler hatten beide DLV-Kugelstoßer lobende Worte. „Wir haben damit gerechnet, dass der Rekord fällt“, sagte Tobias Köhler. „Das war beeindruckend“, stellte Cedric Trinemeier fest.
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