| Vor der Reise nach China

Von Thum nach Peking: Storl, Schwanitz und Haase beim WM-Abschied

Mit einer Pressekonferenz hat der LV 90 Erzgebirge am Montag zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Im Annaberger Sparkassen-Gebäude verabschiedete der Verein die Kugelstoßer David Storl und Christina Schwanitz sowie Sprinterin Rebekka Haase zu den Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August). Gleichzeitig lieferten die Organisatoren einen Ausblick auf den 12. Thumer Werfertag (4. September).
Andreas Bauer/pr

Am Wochenende nach Peking werden Lokalmatadorin Christina Schwanitz sowie David Storl (SD DHfK Leipzig) zwei von insgesamt 15 WM-Teilnehmern sein, die im Thumer Stadion ihr Können unter Beweis stellen wollen. „Vielleicht werden es auch noch ein paar mehr. Wir befinden uns noch in Gesprächen“, sagte der zum LV 90 gehörende Kugelstoß-Bundestrainer Sven Lang.
 
Mit Blick auf die WM zeigte sich der Bundestrainer sichtlich stolz, dass der LV 90 Erzgebirge mit Rebekka Haase und Christina Schwanitz zwei Leichtathletinnen an den Start schickt. „Dazu kommen ja noch drei weitere Vereinsvertreter“, ergänzte Sven Lang und meinte damit sich selbst sowie Verbandsarzt Dr. Knut Leonhardt sowie Sprint-Trainer Jörg Möckel. Letzterer wird in Peking die Männer betreuen. „Das zeigt, was für eine gewichtige Rolle unser Verein mittlerweile im DLV spielt“, so Lang.

Anerkennend äußerte sich in diesem Zusammenhang auch der sächsische Verbandsvorsitzende Dr. Tassilo Lenk: „Wir sind als Verband sehr froh, so eine massive Kraft im Erzgebirge zu haben. Es sind eine sehr lange Zeit sowie viele Helfer nötig, um solche Erfolge zu erzielen.“ Damit spielte Lenk auf die bisherigen internationalen Medaillen von Schwanitz und Storl an, denen in Peking weitere folgen sollen. „Mal sehen, was Ihr aus China so mitbringt“, sagte Lenk in Richtung der Athleten.

Christina Schwanitz freut sich auf Herausforderung

Obwohl der Verbandsvorsitzende ausdrücklich niemanden unter Druck setzen wollte, ist sich Christina Schwanitz durchaus bewusst, dass sie mit ihrer Weltjahresbestleistung (20,77 m) und ihrem vorzeitigen Sieg der Diamond League die Messlatte selbst sehr hoch angesetzt hat. „Jeder denkt jetzt, das ist leicht, das ist es aber nicht“, sagte die 29-Jährige, die sich dennoch riesig auf die Herausforderung in China freut und großes Selbstvertrauen aus den vergangenen Monaten schöpft: „Meine Saison lief vom ersten Wettkampf an mehr als großartig.“

Welcher Weg zum Erfolg führen kann, verriet unterdessen Titelverteidiger David Storl. „Ich mache mir keinen Druck, sondern versuche, alles von mir fernzuhalten. Ich schotte mich im Wettkampf ab und will in den Tunnel“, erläuterte der Doppel-Weltmeister sein Erfolgsrezept.

Zahlreiche WM-Teilnehmer in Thum

Ein ganz anderes Flair wird bei den Werfertagen in Thum herrschen. „Dort wollen wir die familiäre Atmosphäre und die Nähe zu den Fans genießen“, meinten die Spitzen-Stoßer übereinstimmend. Sven Lang und seine Helfer vom LV 90 sind guter Dinge, angesichts starker Starterfelder im Kugelstoßen (Männer und Frauen), Diskuswerfen (Frauen) und Speerwerfen (Männer) wieder eine große Begeisterung zu wecken.

„Wir haben in allen Disziplinen die deutschen Meister am Start. Dazu kommen zahlreiche WM-Teilnehmer“, betont Lang. Zum Beispiel reisen mehrere Speerwerfer fast direkt aus Peking an: „Wir wollen den Wettkampf aus dem Vorjahr, der 2.500 Zuschauer begeistert hat, noch toppen.“ In die Karten spiele dem LV 90 dabei der Terminkalender. Zwischen dem Diamond-League-Finale in Zürich (Schweiz; 2./3. September) und dem ISTAF in Berlin (6. September) gelegen, erweist sich Thum auch für Athleten aus Übersee als gute Zwischenstation.

Rang acht unter den Spezial-Meetings

Tatsächlich aber genießt der mit einem Budget von rund 45.000 Euro ausgestattete Thumer Werfertag einen guten Ruf. „Im weltweiten Ranking für Spezialmeetings wurden wir 2014 unter 362 gelisteten Wettkämpfen immerhin an achter Stelle geführt“, sagt Sven Lang stolz. Die tolle Kulisse und die Aussicht, die eigene Kasse etwas aufzubessern, lockt auch internationale Spitzen-Athleten ins Erzgebirge. So kommt es im Kugelstoßen laut Lang zum „ewigen Duell“ zwischen David Storl und dem zweifachen Olympiasieger Tomasz Majewski aus Polen.

Bei den Damen wird die Chinesin Lijia Gong – wie in Kürze in Peking – zu den ärgsten Konkurrentinnen von Christina Schwanitz gehören. Während im Ring auch der Dritte der Hallen-WM 2014, Tomas Walsh aus Neuseeland, dabei ist, hat fürs Speerwerfen unter anderem Thomas Röhler (LC Jena) zugesagt. Im Diskuswerfen dürften sich die drei DM-Medaillengewinnerinnen Nadine Müller (Halle LF), Julia Fischer (SCC Berlin) und Shanice Craft (MTG Mannheim) spannende Vergleiche liefern.

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