Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Sport
Bei allen Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) steht das Wohl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an erster Stelle. Wir hören zu, wir schauen hin, wir sprechen an!
Seit dem Beschluss des DLV-Jugendtages im Oktober 2010 bearbeitet die Deutsche Leichtathletik-Jugend gemeinsam mit den ehrenamtlichen Ansprechpartnern*innen das Thema „Prävention sexualisierter Gewalt im Sport (PSG)“. Die Thematik wird gesamtverbandlich bearbeitet und gesteuert. Der DLV engagiert sich durch die Entwicklung eigener Konzepte, Materialien und Maßnahmen, durch die Sammlung und Bereitstellung von Unterlagen und Angeboten der Partner des DLV (z.B. dsj, DOSB) sowie von externen Service-Anbietern (u.a. Weißer Ring, LSB NRW).
Der DLV setzt sich das Ziel, den Schutz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Gesamtverband in all seinen Aktivitäten zu verankern.
Dabei orientiert sich der DLV an folgenden Leitlinien:
- Erarbeitung und Implementierung eines geeigneten Regelwerkes
- Schaffung eines Klimas, in dem sich Täter/innen nicht wohlfühlen
- Vertretung einer Null-Toleranz-Haltung
- Regelmäßige Evaluation und Weiterentwicklung der Maßnahmen
Präventionskonzept des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
Positionierung und Verankerung
Das Thema PSG ist bereits in der Jugendordnung und der DLV-Satzung positioniert und verankert.
Ansprechpartner*innen
Inga Serfort und Michael Böhnke sind die beiden ehrenamtlichen Ansprechpersonen des DLV. Zudem gibt es mit Sibylle Zigric und Elke Bartschat zwei hauptamtliche PSG-Ansprechpartnerinnen des Verbandes. Sie koordinieren die Umsetzung der Maßnahmen des Präventionskonzepts. Alle vier Ansprechpersonen können jederzeit kontaktiert werden. Sie stehen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei Fragen, Verdachtsfällen und konkreten Situationen vertrauensvoll zur Seite. Dabei ist es vor allem ihre Aufgabe, zuzuhören und je nach Situation an qualifizierte Beratungsstellen zu vermitteln. Es wird dabei keine Fachberatung geleistet und die Ansprechpersonen werden nicht betreuend tätig.
Inga Serfort Tel: 06151 / 7708 67 inga.serfort@leichtathletik.de | Michael Böhnke Tel: 06151 / 7708 64 michael.boehnke@leichtathletik.de |
Elke Bartschat Tel: 0160 / 43 48 634 elke.bartschat@leichtathletik.de | Sibylle Zigric Tel: 06151 / 77 08-60 sibylle.zigric@leichtathletik.de |
Eignung von Mitarbeiter*innen
Seit 2019 sind alle haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen verpflichtet, den DLV-Ehrenkodex zu unterzeichnen. Alle Mitarbeiter*innen, die im Auftrag des DLV im direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, müssen zuvor ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.
Qualifizierung des Verbandspersonals
Alle haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind verpflichtet, den Online-Kurs „PSG“ der DLV-Akademie zu absolvieren. Zusätzlich werden bei Veranstaltungen, wie z.B. der Jahrestagung der Deutschen Leichtathletik-Jugend, Workshops angeboten.
Lizenzerwerb und -entzug
Das Durchlaufen des Online-Kurses „PSG“ der DLV-Akademie und die Unterzeichnung des Ehrenkodexes sind Voraussetzung für den Lizenzerwerb auf Bundesebene. Bei Verstoß gegen die ethisch-moralischen Grundsätze des DLV kann eine Trainerlizenz entzogen werden. Bei Nicht-Beachtung des Lizenzentzugs können weitere Sanktionsmöglichkeiten ergriffen werden.
Erarbeitung eines Interventionsleitfadens
Es sollen Standards für das Krisenmanagement erarbeitet und implementiert werden.
Beschwerdemanagement
Bei allen Trainings- und Bildungsmaßnahmen des DLV wird jeweils vor Ort eine männliche und eine weibliche Ansprechperson benannt. Diese werden an die Teilnehmenden von verbandseigenen Maßnahmen kommuniziert.
Außerdem kann jederzeit eine Ombudsstelle hinzugezogen werden.
Risikoanalyse und Verhaltensregeln
Im Zuge einer Risikoanalyse des Gesamtverbandes sollen die sportartspezifischen Risiken im Hinblick auf die Begünstigung der Ausübung sexualisierter Gewalt näher betrachtet werden. Darauf basierend werden Verhaltensregeln für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf Nähe, Körperlichkeit und Vertrauen, insb. in der Beziehung zwischen erwachsenen Funktionsträger/innen und heranwachsenden Sportler/innen, laufend weiterentwickelt.
Unterstützung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Vergangenheit
Wissenschaftliche Studien zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs und sexualisierter Gewalt (z.B. SafeSport (DSHS Köln, dsj), Studie der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmiss-brauchs) sollen aktiv unterstützt werden.
Berücksichtigung der Besonderheiten des Behindertensports
Besonderheiten des Behindertensports (z.B. Notwendigkeit von Körperkontakt, Assistenzbedarf), die zu einer erhöhten Gefährdung von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkungen führen, sollen bei der Umsetzung der Maßnahmen Berücksichtigung finden.
Fachberatung

Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindermissbrauchs
www.beauftragter-missbrauch.de/
Initiative der Bundesregierung „Kein Raum für Missbrauch“
www.kein-raum-fuer-missbrauch.de/
Weitere wichtige Links
www.dsj.de
www.safesport.dosb.de
www.lsb-nrw.de
www.beauftragter-missbrauch.de