Beim 13. SoleCup in Schönebeck trafen sich am Freitag in den Wurfdisziplinen die deutschen Spitzenathleten. Im Diskuswerfen purzelten reihenweise die EM-Normen. Beim Kugelstoßen überzeugten David Storl und Christina Schwanitz. Johannes Vetter revanchierte sich im Speerwurf für seine Niederlage zum Diamond League-Auftakt.
Mit dem Diskuswerfen der Männer startete das Meeting direkt mit einem spannenden und hochklassigen Wettkampf. Lokalmatador Martin Wierig (SC Magdeburg) legte im zweiten Versuch starke 66,98 Meter vor. Er sollte die Führung bis zum vorletzten Versuch behalten. Dann meldete sich der Olympiasieger von 2016 Christoph Harting (SSC Berlin) zurück. Er warf unter tosendem Applaus 67,59 Meter. Bereits im zweiten Versuch hatte er mit 66,35 Metern die EM-Norm (64,00 m) deutlich überboten. Auf Platz drei mit Bestleistung und EM-Norm schaffte es mit David Wrobel (SC Magdeburg; 65,98 m) ein weiterer Lokalmatador.
Mit dieser Leistung knüpft Christoph Harting an seine erfolgreichen Jahre 2015 und 2016 an, nachdem er im vergangenen Jahr bei keinem Wettkampf die 65-Meter-Marke übertreffen konnte. „Ich hatte ein schwieriges Jahr 2017. Aber man muss aufstehen, wenn man hinfällt. In Berlin versuche ich mir Inspiration im Training zu holen, natürlich auch von meinem Bruder Robert“, erzählte der Sieger. Bruder Robert Harting (SCC Berlin) beendete den Wettkampf mit 63,67 Metern als Vierter.
Johannes Vetter diesmal vor Thomas Röhler
Die EM-Saison 2018 hatte für die deutschen Speerwerfer in Doha (Katar) mit drei 90-Meter-Würfen auf höchstem Niveau begonnen. In Schönebeck trafen die zwei besten Speerwerfer der Welt erneut aufeinander. Nachdem Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) den Auftakt der Diamond League vor Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) gewonnen hatte, konnte Johannes Vetter diesmal den Spieß umdrehen. Mit 86,96 Metern gewann er vor Thomas Röhler (85,88 m). Dritter wurde Bernhard Seifert (SC Potsdam; 80,42 m).
Aufgrund der Stadiongegebenheiten konnten Röhler und Vetter nicht aus vollem Anlauf werfen. Beide scherzten und meinten, es sei sicher eine Bestleistung aus verkürztem Anlauf. Sieger Vetter „hätte gerne 90 Meter gezeigt“ und wirft als nächstes in Rehlingen (20. Mai) und der Diamond League in Eugene (USA; 25. Mai). Das Hauptziel bleibt die EM in Berlin. Für Röhler war sein Wettkampf in Schönebeck „eine schöne Station in Vorbereitung auf Eugene und super für die Bedingungen.“ Am letzten Mai-Wochenende wird es somit die nächste Auflage des Duells Vetter gegen Röhler geben.
Christina Schwanitz zurück im Wettkampf-Geschehen
Vor Wochenfrist hatte die Weltmeisterin von 2015 Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) ihr Comeback nach mehr als einem Jahr Wettkampfpause gegeben. In Halle stieß sie direkt 19,39 Meter und meldete sich auf einem hohen Niveau zurück. In Schönebeck konnte sie mit 19,13 Metern ihr Niveau bestätigen und zeigte eine stabile Serie um 19 Meter. Zweite, ebenfalls mit EM-Norm, wurde Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig; 18,08 m).
„Die Weite ist okay. Mir fehlt die Routine. Mein Tagesablauf ist nicht strukturiert. Ich brauche Wettkampfpraxis. Meine nächsten Starts plane ich in Halle, Osterode und bei der Diamond League in Rabat. Die Weite letzte Woche in Halle kam für mich nicht überraschend. Ich habe den Wettkampf gebraucht um reinzukommen. Dafür habe ich einen Wettkampf ohne große mediale Aufmerksamkeit gewählt."
David Storl über 21 Meter
Vize-Hallenweltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) startete in Schönebeck in die Freiluftsaison. Mit 21,10 Metern konnte der 27-Jährige mühelos die EM-Norm abhaken. Erst zwei Tage vor dem Wettkampf war er aus dem Trainingslager zurückgekommen. „Man hat gesehen, dass es heute ein bisschen holprig war. Kommenden Mittwoch fliege ich nach Eugene zum Diamond League-Wettkampf.“
Im Kampf um die EM-Tickets im Diskuswerfen der Frauen bringt sich Claudine Vita (SC Neubrandenburg) immer mehr in die Favoritenrolle. Nachdem sie dieses Jahr bereits 65,08 Meter geworfen hat, hatte sie in Schönebeck mit 63,92 Metern die nationale Konkurrenz im Griff. Anna Rüh (SC Magdeburg; 60,65 m) und Nadine Müller (SV Halle; 60,44 m) belegten die Plätze zwei und drei.
Das Hammerwerfen der Frauen dominierte Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt). Im letzten Versuch warf sie den Vier-Kilo-Hammer auf 70,38 Meter und übertraf damit die EM-Norm (70,00 m). Charlene Woitha (SCC Berlin; 66,28 m) und Susen Küster (TSV Bayer 04 Leverkusen; 65,08 m) tasten sich an diesen Richtwert heran.
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