| Zehnkampf-Olympiasieger

Bewegende Trauerfeier: Willi Holdorf in seiner Heimat beigesetzt

Der Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf ist am Dienstag in seiner Heimat Schleswig-Holstein nahe Kiel beigesetzt worden. Der Trauerfeier wohnten rund 100 geladene Gäste bei, darunter auch Vertreter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Peter Schmitt / Silke Bernhart

Es war ein bewegender und würdiger Abschied für einen herausragenden Sportler und eine ganz besondere Persönlichkeit: Willi Holdorf, Deutschlands erster Olympiasieger im Zehnkampf, ist am Dienstag im Kreise von rund 100 geladenen Gästen in Felde in Schleswig-Holstein beigesetzt worden. Vorausgegangen war eine emotionale Trauerfeier im Gut Bossee in Westensee.

Willi Holdorf war am 5. Juli im Alter von 80 Jahren in Achterwehr bei Kiel verstorben. Unvergessen wird nicht nur seine Goldmedaille von 1964 in Tokio bleiben, die er mit unbändigem Willen taumelnd über die Ziellinie gerettet hatte. Sondern auch sein weiterer Lebensweg, auf dem er im Sport und abseits davon so viele Menschen berührt und geprägt hat.

Emotionale Würdigung eines Lebenswerks

„Willi war ein Fels in der Brandung, aufgeschlossen, charmant und temperamentvoll. Nie hat er aufgegeben, immer hat er gekämpft. Er konnte Menschen mitreißen. Der Sport war dabei sein Fundament.“ Mit diesen Worten richtete sich Rednerin Melanie Frank an die Gäste der Trauerfeier.

Unter ihnen: Willi Holdorfs enger Freund Uwe Seeler, Deutschlands Fußball-Legende. Der einstige Zehnkampf-Weltrekordler und Olympia-Dritte von 1968 Kurt Bendlin. Paul Meier, WM-Dritter im Zehnkampf von 1993. Heike Henkel, Hochsprung-Olympiasiegerin von 1992. Oder Bernd Knut, einstiger Cheftrainer vom TSV Bayer 04 Leverkusen, dem Verein, in dem Willi Holdorf zum Olympiasieger wurde.

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband erwiesen Generaldirektor Idriss Gonschinska und Mediendirektor Peter Schmitt der Leichtathletik-Ikone die letzte Ehre. Auch Dagmar Freitag, einst DLV-Vizepräsidentin, war als Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag bei der Trauerfeier zu Gast.

Letzte Worte von der Familie

„Willi Holdorf hat mit seiner Aufrichtigkeit, seinem Sportsgeist und seiner Willensstärke beeindruckt. Dabei ist er immer bodenständig geblieben“, sagte Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident a.D. von Schleswig-Holstein, der auch den aktuellen Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul (USC Mainz) zitierte. Dieser hatte am Tag nach dem Tod von Willi Holdorf gesagt: „Wenn man mit dem Zehnkampf beginnt, dann schwebte der Name Willi Holdorf über allen, die danach kamen.“

Die letzten Worte gehörten der Familie – Ehefrau Sabine Holdorf-Schust sowie den Söhnen Jens und Dirk. Ihre Abschiedsworte für den Vater und Ehemann werden ebenso nachhallen wie das Lebenswerk von Willi Holdorf, das ihn in der Welt des Sports zur Legende gemacht hat, die in den Herzen weiter leben wird.

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