| "Neue Impulse setzen"

Kristin Gierisch geht vor Olympia neue Wege

Die Wege der besten Dreispringerin Deutschlands und ihres langjährigen Trainers trennen sich: Kristin Gierisch und Harry Marusch haben die Zusammenarbeit beendet, für den Weg nach Tokio werden die Weichen neu gestellt.
Peter Schmitt

Nach 18 Jahren Zusammenarbeit mit Harry Marusch sucht die deutsche Vize-Europameisterin im Dreisprung, Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz), eine neue Herausforderung. „Ich habe meinem bisherigen Trainer gestern in einem Telefongespräch mitgeteilt, dass ich mich von ihm trennen werde, da ich neue Impulse auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2021 in Tokio setzen möchte“, sagte Gierisch (30) im Gespräch mit leichtathletik.de.

„Ich hätte ihm meine Entscheidung gerne persönlich in Chemnitz mitgeteilt, aber ich absolviere zurzeit eine Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst, die Ende Februar 2021 beendet ist, und kann aufgrund der Corona-Bedingungen Kienbaum nicht verlassen“, sagte die Polizeiobermeisterin.

„Jede Veränderung birgt auch Chancen auf Fortschritt“

Die Bekanntgabe des neuen Trainers der Dreispringerin erfolgt nach Abstimmung mit DLV-Chef-Bundestrainerin Annett Stein und Charles Friedek, DLV-Bundestrainer Dreisprung Männer/Frauen, der die weitere Entwicklung mit ihr besprechen wird.

„Jede Veränderung birgt auch Chancen auf Fortschritt und die Berücksichtigung anderer Sichtweisen. Charles Friedek betreut Kristin Gierisch als Bundestrainer in Lehrgängen und Wettkämpfe seit vielen Jahren regelmäßig.  Eine wesentliche Aufgabe ist es jetzt, Kristin in der Vorbereitung auf die bevorstehende Olympia-Saison zu begleiten unter Berücksichtigung ihrer zurückliegenden Fußverletzung“, sagte Annett Stein.

Arbeiten für ein Comeback nach hartnäckiger Verletzung

Im Frühjahr diesen Jahres hatte Kristin Gierisch mit einer hartnäckigen Fußverletzung zu kämpfen, die ein normales Training unmöglich machte. „Momentan halte ich mich mit Kraft- und Lauftraining fit.“ Harry Marusch trainierte Gierisch seit ihrem zwölften Lebensjahr erst in den Disziplinen 800 Meter, Hürden und Weitsprung, ehe sich die mehrfache Deutsche Meisterin auf den Dreisprung fokussierte.

„Nach einer langen und für uns beide erfolgreichen Zusammenarbeit halte ich es für notwendig, neue Trainingsinhalte und Trainingskonzepte umzusetzen, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln, gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio“, erklärte die Chemnitzerin. 

Erfolgreichste Dreispringerin Deutschlands

Kristin Gierisch ist Deutschlands erfolgreichste Dreispringerin. Sie belegte bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio (Brasilien) Platz elf, holte im selben Jahr Silber bei der Hallen-WM in Portland (USA), wurde 2017 Hallen-Europameisterin in Belgrad (Serbien), später Fünfte der Weltmeisterschaften in London (Großbritannien) und ein Jahr darauf Vize-Europameisterin bei der Heim-EM 2018 in Berlin.

Bei nationalen Titelkämpfen triumphierte Kristin Gierisch insgesamt viermal im Freien (Ulm 2014, Nürnberg 2015, Erfurt 2017, Berlin 2019) und viermal in der Halle (Karlsruhe 2012/2015, Leipzig 2014/2019). Ihre persönliche Bestleistung erzielte sie mit 14,61 Metern 2019 beim Springer-Meeting in Garbsen.

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