| Im Friedwald von Michelstadt

Bewegende Trauerfeier zum Abschied von Frank Hensel

Im engsten Familien- und Freundeskreis ist am Samstag Frank Hensel beigesetzt worden. Der langjährige Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes war am 29. November im Alter von 70 Jahren verstorben. Frank Hensel hat die deutsche und internationale Leichtathletik über Jahrzehnte als Trainer und Funktionär geprägt.
Peter Schmitt

Der frühere DLV-Generaldirektor und EAA-Vizepräsident Frank Hensel ist am Samstag (19. Dezember) im engsten Familien- und Freundeskreis im Friedwald von Michelstadt beigesetzt worden. Neben Familienangehörigen und Freunden nahmen hochrangige Vertreter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV-Präsident Jürgen Kessing, Generaldirektor Idriss Gonschinska, stv. Generaldirektor Norbert Brenner, Vizepräsident Frank O. Hamm) sowie von European Athletics CEO Christian Milz, Vizepräsident Jean Gracia und der frühere Präsident Hans-Jörg Wirtz an der Trauerfeier teil.

Frank Hensel war am 29. November nach schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren in Frankfurt am Main verstorben. Ursprünglich sollte einer seiner engsten Wegbegleiter, Dr. Clemens Prokop, die Trauerrede halten. Der DLV-Ehrenpräsident musste aber aufgrund einer Corona-Erkrankung im Familienkreis und der damit verbundenen Quarantäne absagen.

Ergreifende Trauerrede von Dagmar Freitag

Nach wunderschönen Dudelsack-Klängen zu Amazing Grace sprach Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages und langjährige DLV-Vizepräsidentin. Sie zitierte dabei aus dem „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupery: „Hast Du Angst vor dem Tod?“, fragte der kleine Prinz die Rose. Darauf antwortete die Rose: „Aber nein, ich habe doch geblüht und meine Kräfte eingesetzt, so viel ich konnte. Und Liebe tausendfach verschenkt.“ Besser lasse sich das Leben von Frank Hensel in zwei Sätzen nicht zusammenfassen, sagte Dagmar Freitag.

Die Vita des beliebten Leichtathletik-Funktionärs, der in Grambin bei Ueckermünde geboren wurde, sei geprägt gewesen von Dynamik, Streben nach Erfolg, unverbrüchlicher Solidarität und Freundschaft zu seinen Wegbegleitern. Bereits im Alter von 13 Jahren hatte er die erste Berührung mit der Leichtathletik und wurde mit der Mannschaft des TSV Dorfmark Deutscher Jugendmeister im Zehnkampf.

WM 2009 zählte zu größten Erfolgen als Funktionär

40 Jahre nach seinem Sieg über 100 Meter bei „Jugend trainiert für Olympia“ wurde die WM 2009 im Berliner Olympiastadion zu einem seiner herausragendsten Erfolge in seiner Funktionärskarriere. Nach Trainerstationen beim Iranischen Leichtathletik-Verband, beim Berliner Leichtathletik-Verband sowie beim Deutschen Leichtathletik-Verband startete er seine Funktionärslaufbahn ab 1994 als Sportdirektor, danach ab 1998 als Generalsekretär und ab 2008 als Generaldirektor beim Deutschen Leichtathletik-Verband. „Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 im mittlerweile schönsten Leichtathletik-Stadion der Welt werden immer, lieber Frank, mit deinem Wissen, deiner Umsicht, deiner Handschrift und deinem Namen verbunden bleiben“, betonte Dagmar Freitag.

Das Wichtigste auf der Welt waren für Frank Hensel, der 1981 geheiratet hatte, seine Kinder, die Stieftöchter Stefanie und Andrea sowie die 1982 geborene Sina und die 1986 geborene Shari. Eine der prägendsten Veränderungen seines Lebens erfolgte 2004 als Brigitte Strube, seine neue Lebenspartnerin, in sein Leben trat und dem leidenschaftlichen Sportsmann vor allem die Welt der Kultur nahegebracht hatte.

Hohe Anerkennung auch auf internationaler Ebene  

Auf internationaler Ebene war Hensel, der seit 2007 Mitglied des Europäischen Councils gewesen ist, ein exponierter und geschätzter Vertreter. Auch im Sportausschuss des Deutschen Bundestages und in der Politik genoss er hohe Anerkennung. Clemens Prokop, der über drei Jahrzehnte mit ihm zusammenarbeitete, schätzte Hensel vor allem als Freund, Ratgeber und Führungspersönlichkeit und bewunderte seine Gelassenheit in kritischen Situationen und seine nie enden wollende Leidenschaft für die Leichtathletik.

Dagmar Freitags einfühlsame und sehr treffende Rede begann und endete mit einem Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupery: „Und wenn du mich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Wir alle sind froh und dankbar, dich, lieber Frank, gekannt zu haben. Das bleibt über den Tag hinaus.“

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