| Nach CAS-Urteil

Caster Semenya will keine Hormon-Reduzierung vornehmen

Caster Semenya wird sich nicht einer Hormontherapie unterziehen, um künftig weiter in Frauen-Wettbewerben auf ihrer Stammstrecke antreten zu dürfen. Dies erklärte die 800-Meter-Olympiasiegerin am Freitag in Doha. Möglich wäre der Wechsel auf längere Strecken.
dpa/sb

Olympiasiegerin Caster Semenya will keine Medikamente nehmen, um ihre Hormonwerte zu reduzieren und weiter über 800 Meter auf Titel- und Medaillenjagd gehen zu dürfen. "Zur Hölle, nein", antwortete die 28-jährige Südafrikanerin nach dem Sieg beim Diamond League-Meeting am Freitagabend in Doha (Katar) auf eine entsprechende Frage.

Caster Semenya war zwei Tage nach dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) zum Startrecht für intersexuelle Athleten im Wüstenstaat die zwei Runden in 1:54,98 Minuten gelaufen. Sie hatte im Ziel fast zwei Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Francine Nyonsaba (Burundi), die zuletzt öffentlicht gemacht hatte, dass sie ebenfalls von der Testosteron-Regel des Weltverbands IAAF betroffen ist.

Die neue Regel, die nach dem CAS-Urteil am 8. Mai in Kraft tritt, verpflichtet intersexuelle Läufer, für eine Teilnahme in der Frauenklasse einen Testosterongehalt von 5 Nanomol pro Liter Blut nicht zu überschreiten. Damit soll ein Wettbewerbsvorteil verhindert werden.

Wechsel auf die längeren Strecken?

"Das ist eine illegale Methode", sagte Semenya. "Gott hat über meine Karriere entschieden, Gott wird sie beenden. Kein Mann oder ein anderes menschliches Wesen kann mich am Laufen hindern." Möglich ist, dass die dreimalige 800-Meter-Weltmeisterin auf längere Distanzen wie 3.000 oder 5.000 Meter wechselt, für die die IAAF-Regel nicht gilt. Semenya: "Warum soll ich mit 28 Jahren aufhören? Ich fühle mich jung und voller Energie."

Unterdessen hat IOC-Präsident Thoma Bach "eine Menge Sympathie" für Caster Semenya bekundet. "Der Fall ist extrem komplex", sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Samstag in Sydney (Australien), "extrem delikat und extrem schwierig darüber zu richten." Das IOC respektiere die CAS-Entscheidung, aber es gebe auch eine menschliche Sicht: "Ja, ich habe Sympathie für sie."

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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