| Bayerische Meisterschaften

Christina Hering ringt Fabienne Kohlmann nieder

Christina Hering vor Fabienne Kohlmann: Was im vergangenen Jahr meist in umgekehrter Reihenfolge in den Ergebnislisten stand, erwies sich als die Überraschung des ersten Tages der Bayerischen Hallenmeisterschaften in Fürth. In 2:05,96 Minuten rang die WM-Halbfinalistin über 800 Meter ihre Trainingspartnerin und Deutsche Meisterin nieder. Ebenfalls einen unerwarteten Ausgang gab es über 3.000 Meter. Hier war Simon Boch das Maß aller Dinge.
Reinhard Köchl

Für die vier Hallenrunden mussten die Damen aus der schnellsten 800-Meter-Trainingsgruppe Deutschlands am Samstag lang warten. Ein technischer Defekt verzögerte den Start um 45 Minuten. „Das war schon eine Beeinträchtigung“ gab Christina Hering zu. „Allerdings sind wir das mittlerweile fast schon gewohnt.“

Mit dem Lauf war die 21-Jährige durchaus zufrieden, obwohl sie eine Zeit von unter 2:05 Minuten angepeilt hatte. „Aber wenn man gleich im ersten Rennen gegen Fabienne gewinnt, dann ist das schon was.“ Auf jeden Fall sei noch Luft nach oben, meinte die Münchnerin, die sich schon auf das Rennen und das hochklassige Feld in Düsseldorf (3. Februar) freut. Für Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) wurden 2:09,08 Minuten gestoppt.

Martin Grau steigt aus - Simon Boch überzeugt

Wer über die 3.000 Meter mit dem Deutschen Hindernismeister Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) gerechnet hatte, der musste drei Runden vor Schluss zur Kenntnis nehmen, dass der 23-Jährige ausstieg. „Wir sind erst vor zwei Tagen aus dem Trainingslager in Monte Gordo zurückgekommen. Da wollten mein Trainer und ich sehen, ob ich ein schnelles Tempo gehen kann. Dann ist es etwas hart geworden. Aber das war durchaus einkalkuliert.“

Stattdessen nutzte Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 8:06,68 min) die Gunst der Stunde und holte sich in einem furiosen Steigerungslauf den Titel vor dem Deutschen 10.000-Meter-Meister Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth; 8:11,37 min). „Unsere Rakete“, freute sich Telis-Coach Kurt Ring nach dem Parforce-Ritt seines Schützlings. „Wenn er gesund bleibt, wird man in diesem Jahr noch einiges von ihm hören.“

Ebenfalls ein schnelles Rennen gab es über 3.000 Meter bei den Frauen, wo sich Domenika Mayer (LAC Quelle Fürth) in 9:32,62 Minuten gegen „Rückkehrerin“ Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth; 9:41,41 min) durchsetzte.

Lederer und Aubry die schnellsten Sprinter

Eine kleine Fürther Vereinsmeisterschaft entwickelte sich im Sprintfinale der Frauen, das U23-Staffel-Europameisterin Amelie-Sophie Lederer in 7,46 Sekunden vor Tamara Seer (7,50 sec) für sich entscheiden konnte. Den 60-Meter-Titel bei den Männern schnappte sich dagegen souverän Lucien Aubry (LG Erlangen) in 6,85 Sekunden (Zwischenlauf: 6,80 sec) vor Felix Straub (LAC Quelle Fürth; 6,91 sec). Über 400 Meter musste Benedikt Wiesend (LG Stadtwerke München) all seine Routine aufwenden, um Samuel Aßmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) in 48,15 zu 48,48 Sekunden in Schach zu halten.

Die schnellsten 4x200 Meter-Staffeln stellen bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften traditionsgemäß die LG Stadtwerke München. So auch diesmal in Fürth. Die Männer kamen auf 1:29,30 Minuten, während die Frauen – erneut mit Christina Hering – mit 1:39,36 Minuten vor dem LAC Quelle Fürth (1:40,06 min) den Stab ins Ziel brachten.

Die besten Leistungen bei den U18-Jugendlichen kamen von zwei Athleten, die im vergangenen Jahr bei der U18-WM am Start waren. Im Hochsprung überquerte Lucas Mihota (SB DJK Rosenheim) 2,13 Meter. Dass sie auch über die kurzen Strecken schnell sein kann, bewies Corinna Schwab (TV 1861 Amberg), die im Freien besonders über 400 und 400 Meter Hürden in Aktion tritt. Über 60 Meter holte sie sich in 7,76 Sekunden den Titel (Zwischenlauf: 7,75 sec).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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