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Fate Tola will Marathon-Sieg, DM-Revanche für Hendrik Pfeiffer?

Gilbert Kirwa und Fate Tola rücken vor dem HAJ Hannover-Marathon am Sonntag in den Fokus. Während sich der Kenianer nach einer längeren Phase mit Verletzungen auf der schnellen Strecke mit einer Streckenrekordjagd zurückmelden will, möchte die aus Äthiopien stammende Deutsche ihren Titel verteidigen.
Jörg Wenig

Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, verzeichnen die Veranstalter eine Rekord-Meldezahl. Rund 25.000 Athleten haben für das Rennen in Hannover gemeldet, das als einer von ganz wenigen deutschen Straßenläufen einen Label des internationalen Leichtathletik-Verbandes trägt und in die Silber-Kategorie eingestuft wurde.

Im Marathon-Rennen der Männer sind vier Athleten am Start, die bereits Zeiten von unter 2:08 Stunden gelaufen sind. Gilbert Kirwa ist mit seiner Bestzeit von 2:06:14 Stunden der schnellste Läufer auf der Startliste, gefolgt von Henryk Szost (Polen; 2:07:39 h), Cheshari Jacob (Kenia; 2:07:46 h) und Duncan Koech (Kenia; 2:07:53 h). Dieses Quartett strebt am Sonntag eine Halbmarathon-Durchgangszeit von rund 64:00 Minuten an.

Dieses Tempo wäre gut, um einen Angriff auf den Streckenrekord zu starten. Die Bestmarke hält der Südafrikaner Lusapho April, der vor fünf Jahren mit 2:08:32 Stunden gewann. „Ich habe in den letzten drei Monaten sehr gut trainieren können“, sagte Gilbert Kirwa, der 2009 zunächst den Wien-Marathon (Österreich) gewann und dann auch in Frankfurt triumphierte. Am Main stellte er damals seine Bestzeit von 2:06:14 Stunden auf.

Marathon-Streckenrekord bei den Frauen wackelt

Bei den Frauen zeichnet sich ein Duell zwischen Agnes Kiprop und Titelverteidigerin Fate Tola ab. Die Kenianerin ist mit einer Bestzeit von 2:23:54 Stunden die schnellste Läuferin auf der Startliste. „Am Sonntag möchte ich die erste Hälfte gerne in 1:13 Stunden laufen, um dann den Streckenrekord angreifen zu können“, sagte Agnes Kiprop. Die Kurs-Bestzeit der Ukrainerin Olena Burkovska steht seit 2013 bei 2:27:07 Stunden.

Für Fate Tola geht es in erster Linie um den Sieg – zumal sie seit diesem Jahr für den Verein Hannover Athletics startet und damit zur Lokalmatadorin geworden ist. „Das Training in den letzten Wochen lief gut“, sagte Fate Tola, die erst am Donnerstagabend aus Addis Abeba von ihrem gut zweimonatigem Höhentraining zurückgekehrt ist.

„Ich habe zwar eine leichte Erkältung, aber ich bin trotzdem zuversichtlich. Wenn alles gut läuft und es nicht zu warm wird, werde ich versuchen, auch den Streckenrekord zu brechen. Es ist ein Vorteil, dass die Streckenführung etwas geändert wurde und es weniger Kurven gibt“, erklärte Fate Tola, die eine Bestzeit von 2:25:14 Stunden hat.

Neues Halbmarathon-Duell Baar gegen Pfeiffer, Scherl fällt verletzt aus

Im Rahmen des Hannover-Marathons finden am Sonntag auch die Deutschen Meisterschaften über die Halbmarathon-Distanz statt. Bei den Männern kommt es dabei erneut zum Duell zwischen Titelverteidiger Philipp Baar (ART Düsseldorf) und Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01). Überraschend hatte der Düsseldorfer vor einem Jahr gewonnen, allerdings war Pfeiffer nach einer langen Verletzungspause noch nicht wieder in entsprechender Form.

Gespannt sein darf man am Sonntag zudem auf Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB). Der frühere Hindernis-Spezialist läuft sein erstes großes Rennen seit dem Berlin-Marathon 2016, bei dem er seine Bestzeit von 2:15:02 Stunden erreichte.

Bei den Frauen fehlt neben der verletzten Titelverteidigerin Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg) nun auch die Vorjahres-Zweite Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg). Beim Halbmarathon-WM-Rennen in Valencia (Spanien), wo sie Rang 75 belegte, bekam Anja Scherl vor zwei Wochen ein Fußproblem, das zurzeit keinen Wettkampf zulässt. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim), Franziska Reng und Corinna Harrer scheinen die Favoritinnen zu sein, doch Insider trauen Miriam Dattke (alle LG Telis Finanz Regensburg) eine Überraschung zu.

TV-Tipp:

<link>Der NDR überträgt den Hannover-Marathon am Sonntag (8. April) ab 9:30 Uhr live!

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