| Junioren-Gala 2016

Junioren-Gala am Sonntag – Weibliche Jugend

Acht Wettbewerbe, je zwei Einzel-Startplätze für die U20-WM, Deutschlands beste Talente und hochklassige internationale Gegner: Wir präsentieren Ihnen von Disziplin zu Disziplin alle Sonntags-Entscheidungen der weiblichen Jugend bei der BAUHAUS Junioren-Gala in Mannheim.
alex/sim/hk

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200 Meter

Gäste rennen vorweg – Frommann plant mit Bydgoszcz

Die schnellsten Zeiten gingen am Sonntag auf das Konto der Gäste: Die Australierin Jessica Thornton war als Siegerin des fünften Laufs in 23,55 Sekunden fünf Hundertstel schneller unterwegs als die Britin Finette Agyapong, die den vierten Lauf für sich entschieden hatte.

Erst auf Platz sieben folgte eine DLV-Sprinterin: U18-Athletin Corinna Schwab (TV Amberg) blieb in 23,84 Sekunden nur elf Hundertstel über ihrem Hausrekord und eine Hundertstel unter der U20-WM-Norm – welche für die vielseitige 17-Jährige allerdings kein Thema ist, denn sie plant mit der U18-EM in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli).

Die deutsche Kandidatin für Bydgoszcz heißt Eleni Frommann (LC Jena), auch wenn sie nach ihrem letzten Auftritt in Mannheim bilanzierte: „Der Lauf ist nicht optimal gewesen.“ 23,86 Sekunden – nach Rennen über 100 Meter und mit der Staffel war für die 19-Jährige an einem „Wochenende mit DM-Belastung“ nicht mehr drin. Für die U20-WM wird sie in den kommenden Wochen Kraft tanken, erst steht ein kurzer Urlaub auf dem Programm, bevor es an die Wettkampf-Vorbereitung geht. In Polen hofft sie auf das Staffel-Finale sowie auf eine Fünf nach dem Komma über 200 Meter. sim

800 Meter

Mareen Kalis erst im Zielspurt geschlagen

Die Nominierung für die U20-Weltmeisterschaften ist bereits durch. Für Mareen Kalis (LG Stadtwerke München), mit einer Zeit von 2:04,77 Minuten die Nummer eins der Meldeliste, ging es in Mannheim daher vor allem darum, vor dem internationalen Auftritt noch einmal Wettkampf-Praxis gegen internationale Konkurrenz zu sammeln.

Die 19-Jährige, die in der Vorwoche Fünfte der Deutschen Aktiven-Meisterschaften geworden war, bestritt ein kontrolliertes Rennen. Eine Runde lang hielt sie sich hinter der Australierin Sarah Billings auf Rang zwei. Als sie kurzzeitig auf Rang drei verdrängt wurde, setzte sie auf der Gegengerade zu einem langgezogenen Spurt an, ging 150 Meter vor dem Ziel an die Spitze und bog als Führende auf die Zielgerade ein. Dort konnte Sarah Billings – mit einer 200-Meter-Bestzeit von 24,39 Sekunden auch eine exzellente Sprinterin – aber noch kontern: In 2:07,74 Minuten holte die Australierin den Sieg vor Mareen Kalis (2:08,31 min).

"Ich bin hier als Schnellste gestartet, natürlich hätte ich gerne gewonnen", sagte die Wahl-Münchnerin, die am Vortag auch über 400 Meter am Start war. "Aber ich habe zuletzt richtig viele Wettkämpfe gehabt, da wurde es am Ende schwer, vielleicht bin ich auch zu früh angetreten." Nun wird sie sich drei Wochen ohne Wettkämpfe auf die U20-WM vorbereiten. "Ich bin guter Dinge, dass die Form dann stimmt." sim

400 Meter Hürden

Starkes Solo von Eileen Demes und WM-Quali für Karoline Sauer

„Come on Eileen“ dröhnte aus den Boxen, als Eileen Demes (TV 1861 Neu Isenburg) sich auf ihr Rennen über 400 Meter Hürden vorbereitete. „Das war super, ich höre das auch immer beim Aufwärmen vor wichtigen Wettkämpfen“, sagte die Deutsche Vizemeisterin, die in diesem Jahr die unangefochtene Nummer eins der deutschen U20-Klasse ist. Ein Song, der sie offenbar so motivierte, dass sie einen starken Solo-Lauf hinlegte, der sich als letzter Härtetest vor der U20-WM im polnischen Bydgoszcz sehen lassen kann. 58,10 Sekunden – das ist die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Und die Bestätigung, dass sie sich zurecht derzeit in den Top Ten der Welt wiederfindet. „Das Finale in Polen wäre ein Traum“, sagt die 18-Jährige.

Die Norm für die internationalen Meisterschaften unterbot auch Karoline Maria Sauer (SV Gomaringen). „Ich fass' es noch gar nicht“, sagte die 19-Jährige nach ihrem Start-Ziel-Sieg im zweiten Zeitendlauf. 58,46 Sekunden bedeuteten die klare Unterbietung der Norm (59,65 sec) und die mit Abstand schnellste Zeit ihrer bisherigen Laufbahn. „Ich hatte so eine Zeit schon länger in den Beinen“, sagte der Schützling von Alexander Seeger. „Aber mein Kopf stand mir bislang immer im Weg.“ In der Vorbereitung erschwerten ihr zudem erst ein Muskelfaserriss und dann eine schwere Erkältung das Training. „Umso schöner ist es jetzt, dass ich die Quali noch geschafft habe.“ alex

4x100 Meter

Hoffnung für Bydgoszcz: DLV-Quartett brillierte

Die Nachwuchs-Sprinterinnen des DLV eilten vom Start weg davon. Katrin Fehm (SG Siemens Amberg), die am Vortag als Einzelsiegerin in 11,43 Sekunden eine prächtige Performance abgeliefert hatte, Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01), Eleni Frommann (LC Jena) und Chantal Butzek (LC Paderborn) demonstrierten Eintracht und zeigten Wechsel wie aus einem Guss. Die Siegerzeit von 44,48 Sekunden offenbart sogar noch Reserven.

"Am Anfang dachte ich: Hui, wo ist die Wechselmarke? Es war ein später, aber ein guter Wechsel, der optimal hingekommen ist. Er kam gut aus dem gestreckten Arm", analysierte Katrin Fehm. "Keshi ist gut weggekommen. Es war etwas Risiko im Spiel, weil sie am Anfang ziemlich weit weg war, aber Keshi ist mir gottseidank nicht davon gelaufen. Ich habe hintenheraus noch gut Kraft gehabt", sagte die Oberpfälzerin. "Ich gehe davon aus, dass die Besetzung für Bydgoszcz steht", waren sich Katrin Fehm und Schlussläuferin Chantal Butzek einig. Sie wiederum fand ihren Lauf "noch etwas holprig. Der Übergang ging noch nicht fliegend." Für die U20-WM ist das DLV-Quartett aber optimistisch, weit vorn zu laden.

Achtbar hielt sich die DLV-Zweitvertretung. Marie Harzer (USC Mainz), Katrin Wallmann (Unterländer LG), Lisa Nippgen (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) und Johanna Bechthold (LG Olympia Dortmund) wurden in 45,43 Sekunden Dritte hinter dem britischen Quartett, das mit 45,04 Sekunden gestoppt wurde. hk

4x400 Meter

Starke Vorstellung der DLV-Viertelmeilerinnen im Alleingang

Ganz alleine an der Spitze: So marschierte die erste Staffel der DLV-Viertelmeilerinnen durch das Mannheimer Michael-Hoffmann-Stadion. „Das sah von außen härter aus, als es war“, sagte Hendrikje Richter (SCC Berlin), die an Position zwei laufend den Stab von Nelly Schmidt (Ratzeburger SV) übernommen hatte. „Ein Staffel-Rennen bei einem internationalen Wettkampf setzt immer nochmal extra Adrenalin frei“, ergänzte auch Jana Reinert (SC Langensteinbach), die bei der U18-WM im letzten Jahr über 800 Meter bereits internationale Wettkampf-Luft schnuppern konnte und den Staffelstab an die 400-Meter-Hürden-Spezialistin Eileen Demes (TV Neu-Isenburg) übergab. Demes, die kurz vorher den Sieg über ihre Spezialstrecke geholt hatte, zeigte keine Schwäche und lief das Rennen in starken 3.36,69 Minuten nach Hause.

Schneller war in Mannheim noch keine 4x400-Meter-Staffel je zuvor gewesen. Mit dieser Zeit übernimmt das Quartett die aktuelle Spitze in der Weltbestenliste. „Damit haben wir gute Chancen, um ins Finale zu kommen“, sagte Jana Reinert mit Blick auf die U20-WM. Damit dort die Wechsel noch besser klappen, steht in zwei Wochen ein Staffel-Trainingslager in Dortmund an. alex

Hochsprung

DLV-Duo löst mit 1,85 Meter das WM-Ticket

Die internationalen Startplätze im Hochsprung der weiblichen Jugend sind stets heiß umkämpft. In diesem Jahr hatten mit Mareike Max (SV Werder Bremen), Laura Gröll (LG Eckental) und Leonie Reuter (TV Rheinzabern) im Vorfeld der Junioren-Gala drei Athletinnen die U20-WM-Norm von 1,83 Meter gemeistert. In Mannheim zogen Meike Reimer (ABC Ludwigshafen) und Mona Gottschämmer (LG Eintracht Frankfurt) nach.

Der Sieg war bei 1,83 Meter aber noch nicht vergeben. Mit einem blitzsauberen ersten Versuch über 1,85 Meter schob sich Mareike Max in die Pole Position für die WM-Nominierung. Im dritten Versuch zog Mona Gottschämmer nach – und bewahrte die Verantwortlichen um Nachwuchs-Bundestrainer Jan-Gerrit Keil vor Kopfzerbrechen vor der Vergabe des zweiten WM-Tickets.

„Auf diesen Moment haben wir gewartet“, sagte Gottschämmers Trainerin Sophia Sagonas. Die 1,86-Meter-Springerin hat aufgrund gesundheitlicher Probleme schwierige Monate hinter sich, vor der Junioren-Gala standen nur 1,79 Meter zu Buche – und die waren schon ein „Befreiungsschlag“. „Dass sie hier so abgeliefert hat, ist phänomenal, das war harte Arbeit!“

„Ich bin total überwältigt“, sagte Mareike Max, die in Mannheim die Worte ihres Trainers Roman Fricke unterstrich, der seinem Schützling starke Nerven bescheinigt. „Ich kann mit Druck ganz gut umgehen“, bestätigte die 1,90 Meter große Athletin. „Am Anfang war ich ziemlich aufgeregt, das hat sich dann aber gelegt. Der Sprung über 1,85 Meter hat sich richtig gut angefühlt!“  sim

Weitsprung

Sophie Weißenberg springt an die Spitze der Welt

Genau zum richtigen Zeitpunkt platzte der Knoten. Die Neubrandenburgerin Sophie Weißenberg sprang am Sonntag so weit wie noch nie in ihrer Karriere. 6,49 Meter – das ist nicht nur die beste Weite einer deutschen Athletin in dieser Altersklasse in diesem Jahr. Sophie Weißenberg übernimmt damit auch zusammen mit der US-Amerikanerin Bria Matthews die Führung in der Weltbestenliste. Auch wenn in die Liste natürlich noch Bewegung kommen kann, genießt sie doch den aktuellen Status. „Es ist immer schön, ganz oben zu stehen. Im Moment kann ich es aber noch gar nicht so richtig glauben, dass ich zur U20-WM fahre.“ Es werden die ersten internationalen Meisterschaften für die talentierte Nachwuchsathletin.

So gut wie nie zuvor im ersten Versuch (6,12 m) war Sophie Weißenberg in den Wettkampf gestartet, bevor dann im fünften Versuch der Sprung auf eben die 6,49 Meter gelang. „Ich habe noch Probleme damit, den richtigen Absprungmoment zu finden, beschleunige über den Absprung drüber“, sagt die Sechste der letztjährigen U20-DM über 100 Meter und zeigt sich selbstkritisch. „Daran muss ich vor Bydgoszcz noch arbeiten.“

Auf Platz zwei landete in Mannheim die Französin Hilary Kpatcha, die ihre Bestleistung auf 6,31 Meter steigerte. Nicht richtig in den Wettbewerb fand die bis dato führende Deutsche Anna Bühler (Unterländer LG; 6,47 m), die an diesem Tag nicht über 6,14 Meter (Platz 4) hinaus kam. alex

Diskuswurf

Kirsty Williams mit 50,59 Metern vorn

Im Vorfeld hatten allein drei DLV-Werferinnen das zur Teilnahme an der U20-WM geforderte Limit von 50,50 Metern übertroffen. Doch der Australierin Kirsty Williams reichten letztendlich 50,59 Meter zum Sieg. Der Wettbewerb blieb also hinter den Erwartungen zurück.

Lara Kempka (SC Neubrandenburg), schon im vergangenen Jahr mit 53,42 Metern gelistet und in diesem Sommer bislang bei 52,16 Metern angekommen, mobilisierte in Runde fünf alle Kräfte und schleuderte die Ein-Kilo-Scheibe auf 50,41 Meter. "Mit der Platzierung bin ich zufrieden, mit der Weite nicht. Es hat nicht so geklappt wie erhofft", so die Athletin von Franka Dietzsch. "Der Wettkampf war insgesamt bei uns allen etwas schleppend, aber ich weiß nicht woran es lag, vielleicht am Wind", sagte die 18-Jährige aus Bad Doberan.

Die in die U20 aufgerückte U18-Kugelstoß-Weltmeisterin Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), deren Saison- und Hausrekord bei 53,68 Meter steht, schaffte nur zwei gültige Würfe. Ihr weitester landete bei 49,66 Metern. Annina Brandenburg (ART Düsseldorf), die im Vorfeld mit 50,84 Metern ebenfalls die Norm für die U20-WM erfüllt hatte, belegte mit exakt 47 Metern Rang fünf. hk


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