| Para-WM

Katrin Müller-Rottgardt sprintet zu Silber

Sprinterin Katrin Müller-Rottgardt (TV Wattenscheid 01) hat sich bei der Para-Leichtathletik-WM in London Silber über 100 Meter gesichert und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) die insgesamt 13. Medaille beschert.
SID/pr

Im Olympiastadion und bei nahezu perfekten Bedingungen landete die stark sehbehinderte Europameisterin über 100 Meter mit 12,04 Sekunden auf dem zweiten Rang. "Es ist ein tolles Gefühl und richtig super. Jede internationale Medaille hat eine besondere Wertigkeit", sagte Katrin Müller-Rottgardt, die bei sich Zuhause eine "schöne Ecke" für das edle Stück finden will.

Ihr neuer Guide Noel-Philippe Fiener, der Sebastian Fricke ersetzte, feierte damit einen glänzenden Einstand auf der großen Bühne. "Es war Wahnsinn, mit Katrin zu starten. Ich hätte nie gedacht, dass die Stimmung hier so toll ist. Es hat riesigen Spaß gemacht", meinte Fiener.  

Bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro hatte Müller-Rottgardt Bronze geholt. Ihre bislang einzigen beiden WM-Titel hatte die gelernte Physiotherapeutin 2003 über 200 und 400 Meter gewonnen.

13. Medaille für den DBS

Damit hat der DBS nach sechs von insgesamt zehn Wettkampftagen im Queen Elizabeth Olympic Park vier Gold-, fünf Silber- und vier Bronzemedaillen auf dem Konto. Bei der vergangenen Para-WM der Leichtathleten 2015 in Doha (Katar) war die deutsche Auswahl auf insgesamt 24 Medaillen (acht Gold, sieben Silber, neun Bronze) gekommen.

Schon bei ihrer Geburt hatte das Sehvermögen von Katrin Müller-Rottgardt lediglich bei zehn Prozent gelegen. Der gebürtigen Duisburgerin, die in der Klasse T12 (visuelle Beeinträchtigung) startet, sind davon nur noch zwei Prozent geblieben. "Offiziell gelte ich schon als blind. Ich kann Farben aber noch unterscheiden", sagte sie.

Mit elf Jahren war Müller-Rottgardt, die in London auch noch am Weitsprung-Wettbewerb teilnimmt, über eine Freundin zur Leichtathletik gekommen. Zuvor hatte die WM-Fünfte von 2015 viele Sportarten wie Schwimmen, Rhönradturnen und Ballett ausprobiert. Im Speerwerfen belegte der sehbehinderte Thomas Ulbricht aus Berlin in London am Mittwochabend mit einer persönlichen Bestweite von 50,59 Metern den sechsten Rang. 

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

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