Fantastischer Einstieg in die Mehrkampf-Saison: Lisa Maihöfer hat am Sonntag mit 4.373 Punkten in Hamburg eine neue deutsche U20-Bestleistung im Fünfkampf aufgestellt. Der Schlüssel zum Erfolg: ein herausragendes Hochsprung-Ergebnis. Celina Leffler war bei ihrem ersten Auftritt in der Aktiven-Klasse mit 4.347 Punkten die beste Frau.
Besser hätte der Fünfkampf für Lisa Maihöfer nicht starten können. Über die Hürden rannte sie in 8,70 Sekunden zu einer neuen Bestzeit. Anschließend folgte im Hochsprung ihr Paradestück: 1,87 Meter – höher ist in diesem Jahr noch keine deutsche U20-Athletin gesprungen. Mit ordentlichen 11,51 Metern im Kugelstoßen hielt sie den Traum von der deutschen U20-Bestleistung weiter aufrecht. Im Weitsprung (6,28 m) und über 800 Meter (2:24,28 min) brachte sie die neue Rekordzahl von 4.373 Punkten nach Hause.
Damit war die 17-Jährige von der LG Staufen in Hamburg 22 Punkte besser als elf Jahre zuvor Julia Mächtig. Die Neubrandenburgerin hatte 2005 Einzelresultate von 9,02 Sekunden, 1,78 Meter, 12,93 Meter, 6,31 Meter und 2:21,42 Minuten erzielt.
Dass sie auf Rekordkurs liegt, erfuhr Lisa Maihöfer erst vor den 800 Metern von ihrem Vater und Trainer Edgar Maihöfer. "Er hat mir gesagt, dass ich 2:25 Minuten laufen muss", berichtete sie. "Ich habe viel für die 800 Meter trainiert und wusste, dass ich das schaffen kann - aber so unter Druck zu laufen war neu für mich", erklärte die Mehrkämpferin, die im Vorjahr bei der U18-WM schon eine neue deutsche U18-Bestleistung im Siebenkampf aufgestellt hatte.
Celina Leffler glänzt im Kugelstoßen und Weitsprung
Sogar ein paar Punkte weniger reichten Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) in der Aktivenklasse zum Sieg. Die Vierte der U20-WM von 2014 kam nach fünf Disziplinen auf 4.347 Zähler. Die Führung hatte sie mit einem starken Kugelstoß-Resultat von 14,35 Metern übernommen, anschließend war sie auch im Weitsprung mit 6,09 Metern die Beste. Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4.208 Pkt), Universiade-Siegerin im Siebenkampf, kam dahinter auf den Silber-Rang. In 8,48 Sekunden über 60 Meter Hürden war sie als Schnellste in den Tag gestartet. Bronze ging an Lea Menzel (TV 1861 Neu-Isenburg; 3.958 Pkt).
"Ich hatte mir gar nicht so viel vorgenommen und mir keine besonderen Ziele gesteckt", verriet Celina Leffler, die besonders mit dem Kugelstoßen und dem Weitsprung sehr zufrieden war. Ihre Kraftwerte seien gar nicht so viel besser geworden, dafür aber die Technik, erklärte sie ihre deutliche Steigerung im Kugelstoßen. Für die Koblenzerin ist die Hallensaison nun beendet. Eine Woche Uni liegt noch vor der Medizin-Studentin, dann heißt es für sie wie für so viele andere: Volle Kraft voraus in Richtung Sommersaison.
Viel Lob für die Ausrichter
Für die Ausrichtung der Titelkämpfe erfuhr der Hamburger Leichtathletik-Verband am Wochenende viel Lob - sogar von höchster Stelle. Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf war am Samstag in die Leichtathletik-Halle gekommen und positiv überrascht von den Leistungen und der Organisation.
Auch die Deutsche Rekordlerin im Siebenkampf Sabine Braun, mittlerweile beim TV Wattenscheid 01 als Trainerin aktiv, fand positive Worte für die Meisterschaften: "Die Halle ist sehr schön. Es ist zwar eine Trainingshalle, aber für die Größe der Veranstaltung hat das sehr gut gepasst." Es sei wichtig, den deutschen Mehrkämpfern, die international stets vorne mitmischen, Wettkampf-Gelegenheiten wie diese zu bieten. "Daher würde ich mich freuen, wenn wir im kommenden Jahr wieder hier zu Gast sein könnten."
Diese Einschätzung teilte auch der Leitende Bundestrainer Mehrkampf Claus Marek: "Wir haben hier eine Halle vorgefunden, die für den Mehrkampf gebaut zu sein scheint." Die Wettkämpfe konnten sehr kompakt auf mehreren Anlagen durchgeführt werden. Die Ausrichter zeigten sich im Sinne von Athleten und Trainern sehr flexibel. "Diese guten Bedingungen haben die Athleten mit tollen Leistungen zurückgezahlt."
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